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Höhenflug ohne Ende in Sicht

Dem Rand wird bei seinem Vormarsch auf den internationalen Devisenmärkten so schnell die Puste nicht ausgehen. Ganz im Gegenteil. Namibische Devisenexperten prognostizieren, dass der Wechselkurs der südafrikanischen Währung schon in der kommenden Woche ein Niveau von sechs US-Dollar anpeilen könnte.

Windhoek - "Der Markt sendet derzeit ein ganz klares Haussesignal für den Rand. Ein Wechselkurs von 6,00 R/US$ in der nächsten oder übernächsten Woche ist durchaus möglich", meint Ralf Behrens, Devisenexperte der Commercial Bank of Namibia in Windhoek. Die Erwartungen, was die mittelfristige Kursentwicklung des Rand (und damit auch des Namibia-Dollar) angeht, seien unterschiedlich. "Einige Analysten meinen, dass die südafrikanische Währung bei einem Wechselkurs von 6,10 R/US$ einen Höchststand erreichen wird und sich danach zwischen 6,50 R/US$ und 7 R/US$ stabilisieren wird. Es gibt jedoch auch Experten, die meinen, dass sich der Rand nächstes Jahr bei 5,80 R/US$ einpendeln könnte."


Für die Exportwirtschaft wäre dies eine Katastrophe. Vor allem die namibische Diamantindustrie, eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft, verzeichnet jetzt schon auf Grund der Stärke des Rand große Einkommensverluste. Der größte Diamantproduzent des Landes, Namdeb, hat infolgedessen Sparmaßnahmen angekündigt, die auch den Abbau von Arbeitsplätzen einschließen. Unternehmenssekretär Andries Wahl zufolge hat der gegenwärtige Wechselkurs von rund 6,20 R/US$ schwere Konsequenzen für Namdeb. "Wir verlieren inzwischen zehn Millionen Namibia-Dollar Gewinn für jede zehn Cent, die der Rand gegenüber dem US-Dollar zulegt", bestätigte er gestern. Die gesamte Produktion von Namdeb wird zu US-Dollar-Preisen verkauft, während Betriebskosten in Namibia-Dollar verrechnet werden.


Große Teile der südafrikanischen Wirtschaft halten einen Wechselkurs zwischen 7,50 R/US$ und 8 R/US$ für notwendig, um die Wettbewerbsfähig der Exportwirtschaft am Kap zu gewährleisten. Deshalb wird von der südafrikanischen Zentralbank (SARB) erwartet, dass sie ihren Leitzins nächste Woche mindestens um 150 Prozentpunkte senkt, um so den großen Zinsunterschied zu anderen Märkten abzubauen. Südafrika bietet gegenwärtig mit einem Leitzins von 8,5 Prozent hinter Brasilien, Russland, Ungarn und Indonesien die weltweit höchsten Zinsen. "Selbst nachdem die Leitzinsen in diesem Jahr um fünf Prozent gesenkt worden sind, werfen Rand-Depots Erträge in Höhe von sieben Prozent ab. Beim US-Dollar und Euro betragen diese Rendite weniger als einen bzw. knapp unter zwei Prozent. Die Stärke des Rand ist also in erster Linie an den großen Zinsunterschieden zu anderen Märkten festzumachen", meint Behrens. Andere Gründe seien die gegenwärtige Schwäche des Greenback und die hohen Rohstoffpreise, beispielsweise von Gold, Platin und Kupfer.


Der Geschäftsführer von Old Mutual Namibia, Johannes !Gawaxab, plädiert auch für eine "agressive Senkung" des Leitzinses. "Ein Einschnitt von 150 Prozentpunkten würde die Wirtschaft ankurbeln und den Exportsektor entlasten", meint !Gawaxab.


Wohin die Reise des Rand letztendlich führen wird, steht in den Sternen. Klar ist jedoch, dass der Rand eine volatile Währung ist - und daher auch in Zukunft für die ein oder andere Überraschung gut sein wird.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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