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Höhere Berufschancen durch mehr Praxis

Annika Brohm
„Nur einer von zehn Schülern der Dagbreek-Schule findet einen Arbeitsplatz“, erzählt Paul du Plessis, Leiter der Bildungseinrichtung für geistig beeinträchtigte Kinder in Klein-Windhoek. Schon seit Jahren kämpft die Schule in Windhoek mit diesen Schwierigkeiten. Neben der hohen Arbeitslosigkeit unter den Absolventen stellen sie begrenzten Kapazitäten die größte Herausforderung dar: Es fehlen Lehrkräfte, auch neue Klassenräume werden dringend benötigt. Neben der Môreson-Schule in Katutura ist die Dagbreek-Schule die einzige Bildungseinrichtung für geistig beeinträchtigte Kinder in Namibia. Der hohe Bedarf an Schulplätzen kann damit bei weitem nicht gedeckt werden; die offizielle Warteliste der beiden Schulen umfasst derzeit etwa 500 Kinder. „Und das ist erst die Spitze des Eisbergs“, erzählt du Plessis. Momentan werden Plätze an Kinder und Jugendliche vergeben, die sich bereits 2013 angemeldet haben. „Wir wollen nicht länger warten, bis sich etwas ändert, sondern aktiv dagegensteuern“, sagt du Plessis entschlossen.

Sein Plan: Künftig sollen die Schüler eine verstärkte praktische Ausbildung erhalten, um danach größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Unterstützt wird er bei diesem Vorhaben unter anderem durch die Mitglieder des Windhoek Lions Clubs und des Lions Clubs Alte Feste. Am vergangenen Freitag haben sie sich gemeinsam mit du Plessis auf dem Gelände der Dagbreek-Schule versammelt, um eine Sachspende zu übergeben. Einen Zementmischer sowie einige Gießformen kann die Bildungseinrichtung für geistig Beeinträchtigte von nun an ihr Eigen nennen. Bei der Übergabe der Sachspende zeigte sich du Plessis sichtlich gerührt. „Ich stehe hier mit Tränen in den Augen“, erklärte der Schulleiter. „Wir legen im wahrsten Sinne des Wortes den ersten Stein für eine bessere Zukunft.“ Auch Holger Sircoulomb, Vorsitzender des Windhoek Lion Clubs, betonte die Wichtigkeit der Initiative. „Es ist ein schönes und vor allem langfristig durchdachtes Projekt. Es freut uns sehr, dabei helfen zu können“, erklärte er.

Durch den Einsatz des Zementmischers und der Gießformen will du Plessis sowohl der hohen Arbeitslosigkeit als auch den langen Wartelisten entgegengewirken. Mit Hilfe eigens hergestellter Steine soll die Anlage der Dagbreek-Schule nach und nach ausgebaut werden. Im Laufe der Zeit sollen nicht nur neue Klassenräume, sondern auch eine Bäckerei sowie ein kleines Café entstehen. So werden Schritt für Schritt Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen geschaffen. Auch in dem bereits bestehenden Gewächshaus können die Schüler Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln. „Zunächst wollen wir die neue Ausstattung intern nutzen, um alle nötigen Anlagen zu errichten“, erklärt du Plessis. „Nach und nach möchten wir aber auch außerhalb Dienstleistungen und Produkte anbieten, um ein Einkommen zu generieren.“ Auf diese Weise soll eine Wertschöpfungskette entstehen, von der alle Beteiligten profitieren: Die Schüler und deren Eltern, die Einrichtung selbst - und die Menschen, die das Angebot der Dagbreek-Schule in Anspruch nehmen. „Unser Ziel ist es, eine bessere Zukunft für beeinträchtigte Menschen in Namibia zu schaffen“, betont du Plessis. „Sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.“

Annika Brohm

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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