Hiesige Milchindustrie muss bestehen bleiben
Wir haben niemals behauptet, dass wir den namibischen Milchbedarf zu 100% decken können. Im Gegenteil, verschiedene Milchprodukte sollen importiert werden, um den Wettbewerb zu erhalten und dem Konsumenten eine Auswahl anzubieten", erklärt der Geschäftsführer von Namibia Dairies, Desmond van Jaarsveld, auf jüngste Vorwürfe gegen den Milchproduzenten.
Ein Windhoeker Rechtsanwalt, der drei Einzel- und Großhändler von Nahrungsmitteln vertritt, hatte kürzlich gegenüber der AZ erklärt: "Wir halten den Schutzzoll für importierte haltbare (UHT-)Milch von 40% für unrechtmäßig und werden dagegen vorgehen."
Im April dieses Jahres war auf Anregung der Milchindustrie vom Finanzministerium ein Schutzzoll für importierte UHT-Milch eingeführt worden. Er soll die heimische Industrie vor übermäßiger ausländischer Konkurrenz schützen.
"Die namibische Milchindustrie kann sowieso nicht konkurrenzfähig und unabhängig werden und wird nicht gegen die südafrikanische Konkurrenz bestehen können", lautet ein Grund, der in der beim Finanzministerium eingereichten Beschwerde aufgeführt wird, mit der die Rücknahme des Schutzzolls gefordert wird. Ein bereits vor vier Jahren eingeführter Schutzzoll habe an der schwierigen Situation der namibischen Milchindustrie nichts ändern können. Außerdem stellt der Anwalt der drei Nahrungsmittelvertreiber die Qualität der namibischen Milch in Frage und hält diese für ein "minderwertiges Produkt". "Der Verbraucher muss nun aber mehr dafür bezahlen", so der Anwalt.
Das Finanzministerium hat 30 Tage Zeit, um auf die Beschwerde zu reagieren.
"Wir leiden derzeit unter einer weltweiten Milch-Knappheit", erklärt Desmond van Jaarsveld, Geschäftsführer des Unternehmens Namibia Dairies, im Interview mit der AZ. "Die Einzelhändler können weltweit nicht genug Milch einkaufen und sehen den Grund für die leeren Regale im kürzlich eingeführten Schutzzoll. Das hat aber nichts miteinander zu tun". Der Zoll solle lediglich das Preisdumping bei Milch verhindern.
Für die Knappheit seien verschiedene Faktoren verantwortlich: In Europa seien die Produktions-Anreize für Landwirte gesenkt worden, daher verließen Milchbauern den Markt. In den USA werde Mais eher als Bio-Kraftstoff verarbeitet, statt ich an Kühe zu verfüttern. In Australien und Neuseeland habe eine Trockenheit zu Ausfällen bei der Milchpulver-Herstellung geführt. Und schließlich sei einmal mehr China mit im Spiel: Viele Chinesen würden nach und nach "zu westlichen Ernährungsstandards wechseln, die Milch und Milchprodukte beinhalten.
Die hiesige Milchindustrie sei durch schwierige Zeiten gegangen, betont van Jaarsveld. Südafrikanische Produzenten könnten nur profitieren, wenn namibische Konkurrenz aus dem Markt gedrängt würde. So habe die Küstenmolkerei Enduro bereits aufgeben müssen. "Käse beispielsweise wurde von südafrikanischen Firmen in Namibia billiger verkauft, als in Südafrika selbst", so van Jaarsveld und spricht von "Raubtierpreisen".
Der Kauf von lokalen Produkten sei aber immens wichtig. Der namibische Wirtschaftsanalyst Emil van Zyl habe berechnet, dass für jeden Dollar, der für namibische Produkte ausgegeben wird, ein Wert von 2,6 N$ in die Wirtschaft zurückfließe. "Wir müssen sicherstellen, dass eine namibische Milchproduktion weiterhin bestehen bleibt", so van Jaarsveld, denn wenn das Land komplett von Importen abhängig sei, müsse man langfristig mit Preissteigerungen rechnen.
Namibia sei kein ideales Land für die Milchproduktion. "Ein Großteil des sehr gehaltvollen Futters, das Milchkühe brauchen, wird aus Südafrika importiert".
Der Qualität der Milch tue dies jedoch keinen Abbruch: "Unser Milch kann zu den besten der Welt gezählt werden. Sie ist komplett frei von Wachstumshormonen, was südafrikanische Produzenten meist nicht behaupten können", erklärt van Jaarsveld. Sollte die Milch eines der 17 namibischen Produzenten nicht den vertraglich vereinbarten Qualitätsstandards entsprechen, so werde sie zurückgewiesen.
Mit Anreizen wolle man jetzt für eine gesteigerte Milchproduktion werben. Die Produzentenvereinigung für Milchprodukte (Dairy Producers Association) und Namibia Dairies (Pty) Ltd haben sich etwa auf einen neuen Preis für Rohmilch geeinigt (AZ berichtete) sowie auf ein Bonussystem für besonders hochwertige Milch. Desmond van Jaarsveld erklärt dazu: "Die Farmer hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Es gab ein Überangebot an UHT-Milch, dadurch waren die Preise niedrig. Jetzt können die Farmer aufatmen. Ich höre ständig, dass sich Investitionen und Produktionssteigerungen nun wieder lohnen."
Ein Windhoeker Rechtsanwalt, der drei Einzel- und Großhändler von Nahrungsmitteln vertritt, hatte kürzlich gegenüber der AZ erklärt: "Wir halten den Schutzzoll für importierte haltbare (UHT-)Milch von 40% für unrechtmäßig und werden dagegen vorgehen."
Im April dieses Jahres war auf Anregung der Milchindustrie vom Finanzministerium ein Schutzzoll für importierte UHT-Milch eingeführt worden. Er soll die heimische Industrie vor übermäßiger ausländischer Konkurrenz schützen.
"Die namibische Milchindustrie kann sowieso nicht konkurrenzfähig und unabhängig werden und wird nicht gegen die südafrikanische Konkurrenz bestehen können", lautet ein Grund, der in der beim Finanzministerium eingereichten Beschwerde aufgeführt wird, mit der die Rücknahme des Schutzzolls gefordert wird. Ein bereits vor vier Jahren eingeführter Schutzzoll habe an der schwierigen Situation der namibischen Milchindustrie nichts ändern können. Außerdem stellt der Anwalt der drei Nahrungsmittelvertreiber die Qualität der namibischen Milch in Frage und hält diese für ein "minderwertiges Produkt". "Der Verbraucher muss nun aber mehr dafür bezahlen", so der Anwalt.
Das Finanzministerium hat 30 Tage Zeit, um auf die Beschwerde zu reagieren.
"Wir leiden derzeit unter einer weltweiten Milch-Knappheit", erklärt Desmond van Jaarsveld, Geschäftsführer des Unternehmens Namibia Dairies, im Interview mit der AZ. "Die Einzelhändler können weltweit nicht genug Milch einkaufen und sehen den Grund für die leeren Regale im kürzlich eingeführten Schutzzoll. Das hat aber nichts miteinander zu tun". Der Zoll solle lediglich das Preisdumping bei Milch verhindern.
Für die Knappheit seien verschiedene Faktoren verantwortlich: In Europa seien die Produktions-Anreize für Landwirte gesenkt worden, daher verließen Milchbauern den Markt. In den USA werde Mais eher als Bio-Kraftstoff verarbeitet, statt ich an Kühe zu verfüttern. In Australien und Neuseeland habe eine Trockenheit zu Ausfällen bei der Milchpulver-Herstellung geführt. Und schließlich sei einmal mehr China mit im Spiel: Viele Chinesen würden nach und nach "zu westlichen Ernährungsstandards wechseln, die Milch und Milchprodukte beinhalten.
Die hiesige Milchindustrie sei durch schwierige Zeiten gegangen, betont van Jaarsveld. Südafrikanische Produzenten könnten nur profitieren, wenn namibische Konkurrenz aus dem Markt gedrängt würde. So habe die Küstenmolkerei Enduro bereits aufgeben müssen. "Käse beispielsweise wurde von südafrikanischen Firmen in Namibia billiger verkauft, als in Südafrika selbst", so van Jaarsveld und spricht von "Raubtierpreisen".
Der Kauf von lokalen Produkten sei aber immens wichtig. Der namibische Wirtschaftsanalyst Emil van Zyl habe berechnet, dass für jeden Dollar, der für namibische Produkte ausgegeben wird, ein Wert von 2,6 N$ in die Wirtschaft zurückfließe. "Wir müssen sicherstellen, dass eine namibische Milchproduktion weiterhin bestehen bleibt", so van Jaarsveld, denn wenn das Land komplett von Importen abhängig sei, müsse man langfristig mit Preissteigerungen rechnen.
Namibia sei kein ideales Land für die Milchproduktion. "Ein Großteil des sehr gehaltvollen Futters, das Milchkühe brauchen, wird aus Südafrika importiert".
Der Qualität der Milch tue dies jedoch keinen Abbruch: "Unser Milch kann zu den besten der Welt gezählt werden. Sie ist komplett frei von Wachstumshormonen, was südafrikanische Produzenten meist nicht behaupten können", erklärt van Jaarsveld. Sollte die Milch eines der 17 namibischen Produzenten nicht den vertraglich vereinbarten Qualitätsstandards entsprechen, so werde sie zurückgewiesen.
Mit Anreizen wolle man jetzt für eine gesteigerte Milchproduktion werben. Die Produzentenvereinigung für Milchprodukte (Dairy Producers Association) und Namibia Dairies (Pty) Ltd haben sich etwa auf einen neuen Preis für Rohmilch geeinigt (AZ berichtete) sowie auf ein Bonussystem für besonders hochwertige Milch. Desmond van Jaarsveld erklärt dazu: "Die Farmer hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Es gab ein Überangebot an UHT-Milch, dadurch waren die Preise niedrig. Jetzt können die Farmer aufatmen. Ich höre ständig, dass sich Investitionen und Produktionssteigerungen nun wieder lohnen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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