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Hikers Heaven - eine Wanderung in Namibia
Hikers Heaven - eine Wanderung in Namibia

Hikers Heaven - eine Wanderung in Namibia

120 Kilometer in fünf Tagen? John, der Ranger, schüttelt ungläubig den Kopf: ?In einer anderen Gegend sind 120 km in fünf Tagen sicherlich locker zu marschieren, hier haben wir es aber mit teilweise unwegsamen Gelände zu tun. Es geht hoch auf das Plateau, runter in tiefe Schluchten, durch trockene Flussläufe, über steile Wände. Manche Abschnitte sind so steil, dass man Seile braucht". Dann beschreibt er uns noch den Weg zum Anstieg, die Markierungen und die Wasserstellen, warnt uns vor Hitze, Hyänen, Leoparden und Schlangen und wir sind entlassen. Draußen vor dem Büro schultern wir die Rucksäcke und setzen uns in Bewegung.

Wer sind wir und was haben wir vor?

Wir haben uns vorgenommen, im Zweier-Team die im Namib-Naukluft-Park gelegene Naukluft (enge Schlucht) zu durchwandern, wobei wir anstatt der von der Parkverwaltung veranschlagten acht Tagen die Route in nur fünf Tagen schaffen wollten.

Markus Geiger ist Geologiestudent in Würzburg, der sein Praktikum gerade in Windhoek beendet hat und die ihm noch verbleibende Zeit in Namibia nutzen möchte, mehr vom Land zu sehen. Dieter Reisenauer lebt seit sieben Jahren in Namibia. Als Initiator von des Reiseunternehmens Outdoor Adventure organisiert und führt er Safaris in Namibia. Das können abenteuerliche Touren sein, die in abgelegenen Regionen des Landes führen, mit vielen Wanderungen, Lagerfeuerromantik und Offroadstrecken. Aber auch stilvolle Safaris in klimatisierten Geländefahrzeugen bei denen jeden Abend eine komfortable Lodge zur Verfügung steht.

Da diesen achttägigen Naukluft-Trek nur wenige Einheimische und Wanderfreaks kennen, sollte durch diese Wanderung geprüft werden ob er für eine Abenteuertour geeignet wäre.

Tag 1: 29 km und 18 Blasen an 4 Füßen

Es war bereits dunkel, als wir im Naukluft-Camp eintrafen. Die Ranger hatten schon längst Feierabend, also müssen wir heute noch einmal im Büro vorsprechen, um die Anmeldeformalitäten zu erledigen und Erkundigungen über die Route einzuholen.

Während er die Formalitäten erledigt, gibt der Ranger uns wertvolle Tips, wie: ?Passt auf mit den Hyänen, hängt alle Lebensmittel in einen Baum bevor ihr schlafen geht. Nehmt immer genug Wasser mit. Haltet euch von Leoparden fern...". Zu guter Letzt drückt er uns eine topographische Landkarte in die Hand, auf der die Route mit den einzelnen Wasserstellen und Schutzhütten eingezeichnet ist. ?Viel Glück", verabschiedet er uns.

Hinter dem Office steht das Outdoor Adventure-Spezialfahrzeug, ein Pinzgauer 6x6. Die fertig gepackten Rucksäcke werden ausgeladen, alles fest verschlossen und los geht?s. In den ersten zwei Stunden lasten die gepackten Rucksäcke schwer auf den Schultern, haben wir doch Verpflegung für fünf Tage dabei, Schlafsack, Kochgeschirr und warme Kleidung darf natürlich auch nicht fehlen. Um den Anstieg zu dem Plateau zu erreichen, führt der Weg erst einmal nach Süden, durch eine breite Schlucht. Das relativ einfache Gelände ermöglicht uns ein schnelles Fortkommen.

Nach zwei Stunden hat der gemütliche Spaziergang ein Ende, der Anstieg beginnt, die Sonne brennt, der Durst kommt. Kein Schatten, kein Wassertümpel, keine Brise die dem wackeren Wandersmann das Gesicht kühlt. Es ist ein ordentliches Stück Arbeit die lockeren Geröllfelder am Fuße des Plateaus bis zu einer Stelle zu erklimmen, die wieder festeren Halt unter den Schuhsohlen bietet. Etwa 200 Höhenmeter sind geschafft. Die Vegetation hat sich geändert. Kniehohes, trockenes, gelbes Gras, mannshohe, Büsche mit harten, langen Stacheln, riesige Euphobien bedecken die Geröllfelder. Wehe dem, der an diesen Stacheln hängen bleibt. Er muß seinen Tribut zahlen, sei es ein Stück Hemd, oder gar etwas Haut und Fleisch.

Langsam aber sicher kommen wir immer höher. Gegen Mittag rückt die erste Wasserstelle in unser Blickfeld, 14 km haben wir geschafft und dabei ca. 400 Höhenmeter erklommen. Laut Beschreibung der Parkverwaltung soll das hier das Ende der ersten Tagesetappe sein. Für Markus und mich ist es ein willkommenes Plätzchen für eine Mittagspause. Kaum ist die Schutzhütte erreicht, lassen wir auch schon die Rucksäcke fallen und stürzen in Richtung Brunnen. Der Brunnen hier ist mit einer Pumpe versehen und während ich kräftig an dem Pumprad drehe, lässt sich Markus einen erfrischenden Schwall kalten Wassers über Kopf und Oberkörper schwappen - was für ein Genuß!

Bevor wir frohen Mutes den zweiten Teil unserer Tagesstrecke angehen, riskieren wir noch schnell ein Blick auf die Landkarte. Man braucht nicht Winnetou zu sein, um zu erkennen, dass die 8-Tage-Tour so angelegt ist, dass am Ende jeder Tagesetappe eine Schutzhütte mit Wasserstelle steht. Für uns ist dies eine wertvolle Information, denn wenn wir unser Ziel erreichen wollen, müssen mindestens an zwei Tagen doppelte Etappen geschafft werden. An diesen Tagen haben wir jeweils frisches Wasser zur Mittagsrast, während an den anderen Marschtagen erst am Abend mit Wasser gerechnet werden kann.

Bis zum Abend sollen noch 15 km bewältigt werden. Wir schultern die Rucksäcke und schon setzen sich zwei verschwitzte Gestalten in Bewegung. Das sanft gewellte Terrain ist nicht sonderlich schwierig zu begehen und wir arbeiten schweigsam Kilometer für Kilometer ab. Plötzlich eine Herde Bergzebras, keine 20 Meter entfernt. Ungefähr fünf Sekunden stehen sie wie versteinert da, schauen Markus und mich bewegungslos an. Dann stösst der Leithengst ein Schnauben aus und schon flüchtet alles den nächsten Hang hoch.

Spät am Nachmittag merken wir, dass es die Strecke doch in sich hat. Die Füße schmerzen, der voll bepackte Rucksack drückt auf die Schultern und eine Brotzeit wäre auch nicht schlecht. Bevor wir unser Nachtquartier, die Ubusishütte erreichen, müssen wir durch die Ubusis-Schlucht und das sollte man noch bei Tageslicht schaffen. Leider erreichen wir die Schlucht erst sehr spät. ?Bleiben wir doch für die Nacht hier draußen", meint Markus, ?Verpflegung haben wir genug und unsere Ausrüstung ist super". Welch verführerischer Gedanke sich einfach hinzusetzen und ein Feuerchen anzuzünden. Doch leider haben wir ein Wasserproblem, der Körper muss über Nacht die Gelegenheit haben die Flüssigkeitsverluste des Tages auszugleichen und die Möglichkeit gibt es hier nicht. Also heißt es: ?Auf geht?s bis zur Hütte."

Schon bald verengt sich die Schlucht, die Wände ragen wie Wolkenkratzer in den Himmel und die Abendsonne taucht alles in ein unwirkliches, diffuses, rötliches Licht. Quer liegende, uralte Baumriesen versperren und erschwierigen den Weg. Wir zwängen uns zwischen gigantische Felsen durch oder klettern über sie hinweg. Die Schlucht wird immer steiler, schon muss man die Hände zu Hilfe nehmen, um die ein oder andere Passage zu meistern. Je weiter wir vordringen, desto öfters gilt es, Steilstellen zu überwinden. Manche sind 10 oder 20 Meter hoch und durch Ketten gesichert, die einzige Möglichkeit überhaupt runter zu kommen.

Dunkelheit hat uns umfangen. Hier in die Tiefe der Schlucht dringt weder Sternen- noch Mondlicht ein. Stirnlampen schneiden keilförmige Lichtkegel in die Dunkelheit. Die Tritte werden unsicher. Gespenstisch weiss leuchten Rippenbögen gerissener Zebras oder Schädel verendeter Kudus, im Schein der Stirnlampen auf.

Die Schlucht weitet sich und zeigt mehrere Verzweigungen. Jetzt wird die Orientierung schwierig. Während Markus bei der Ausgangsposition bleibt, schlage ich einen weiten Bogen und suche den Boden nach Spuren oder Markierungen ab. Endlich. Nach einer viertel Stunde ist eine Markierung gefunden. Ich lotse Markus mit der Taschenlampe zu meiner Position, es kann wieder weiter gehen. Das Lachen ist uns längst schon vergangen, wir wünschen, dass die ?Tortour" endlich ein Ende haben möge.

Aber alles hat einmal ein Ende. Humpelnd, fluchend, schwitzend und stinkend erreichen wir nach vier Stunden Nachtmarsch die Ubusishütte. Wir betreten das Haus, alles ist offen und es gibt dort richtige Betten mit richtigen Matratzen. Sogar einen Gasherd gibt es. Doch bevor es ans Kochen und Schlafen geht, müssen die Schuhe von den Füßen. Nach einer kleinen Inventur stellen wir fest, das Markus acht Blasen und eine offenen Wunde an den Füßen hat, während ich es auf stolze zehn Blasen bringe. Eine kräftigende Brühe wird gekocht, die Füße verarztet und schon fallen wir wie tot in die Schlafsäcke. Morgen kann es nur noch besser werden.

Tag 2: Zwei fußkranke Amigos ziehen nach Westen

Der gestrige Tag steckt uns noch tief in den Knochen ode,r um genauer zu sein, in den Füßen. Uns ist beiden klar, dass unsere Füße uns heute nicht weiter als bis zur nächsten Hütte tragen werden. Also können wir uns ruhig Zeit lassen, die 14 km zum ?Adlerhorst" werden schon irgendwie zu schaffen sein.

Vor der Hütte lässt sich?s gut frühstücken, die Morgensonne strahlt schon warm und die Vögel zwitschern. Erst jetzt erkennt man durch welche wildromantische Landschaft wir gestern gestolpert sind. Die Hänge sind mit Köcherbäumen geschmückt und das Tal mit grünen, saftigen Sträuchern bedeckt. Eine phantastische Morgenstimmung.

Nachdem jeder von uns ungefähr eine halbe Rolle Pflaster verarbeitet hat, steigen wir in die Schuhe, schultern den Rucksack, schnell noch ein paar Zeilen in das Gipfelbuch geschrieben und schon humpeln zwei fußkranke Amigos nach Westen, neuen Taten entgegen. Die erste besteht darin, die Ubisschlucht wieder hoch zu klettern. Die Strecke die wir gestern beim Licht der Stirnlampe runter gestolpert sind erweist sich jetzt als wahre Delikatesse für den Naturfreak. Wie die Jahresringe eines Baumes ziehen sich die einzelnen Gesteinsschichten durch die Felswände die rechts und links steil zum Himmel ragen. Verschiedenen Euphobien und Aloäen krönen die Spalten und Simse der Felswände. Immer wieder versperren fast senkrechte Felswende den Weg, die nur mit Hilfe der Ketten als Kletterhilfe zu schaffen sind. Die 300 Höhenmeter durch die Schlucht sind bei Tageslicht in zwei Stunden geschafft. Oben auf dem Plateau erwartet uns bis zum ?Adlerhorst" flaches Gelände. Für zwei müde Krieger ist das absolut in Ordnung so.

Bereits am frühen Nachmittag ist die auf einer Hügelkuppe, auf einer Höhe von 1700 Meter gelegene Adlerhorst-Hütte erreicht. Die wichtigsten Körperteile kommen zu ihrem Recht, erst die Füße, dann der Magen.

Tag 3: Das war ein Leopard

Die Sonne geht auf, ein neuer Tag beginnt, frisch gestärkt beginnen wir unser Tagwerk. Heute soll mal wieder eine ordentliche Strecke geschafft werden. Erst ist das Gelände einfach, aber nach einer Stunde geht es mit der Kraxelei wieder los. Es ist kurz nach Mittag, 17 km liegen bereits hinter uns und die nächste Hütte müsste schon bald am Ende des Tales zu sehen sein. Im Tal wachsen hohe, grüne Bäume, überall quillt Wasser aus dem Boden, das Gelände ist mit tausenden von Tierspuren übersät. Kudu, Zebra, Oryx, Schakale, Hyänen, Leoparden, alle kommen hier zu den Wassergumpen, um zu trinken.

Plötzlich fängt Markus ganz wild zu gestikulieren an. Ich eile hinzu und: ?Das war ein Leopard", das sehe ich mit einem Blick. Ein Zebra-Kadaver liegt vor unseren Füßen. Überall sind frische Blutflecken und Knochensplitter zu sehen. Zerfetzte Eingeweide und Fleischreste liegen neben dem Kadaver verstreut. ?Ist noch nicht so lange her, erst letzte Nacht", kläre ich Markus auf. Nachdem der Leopard von seiner Beute abgelassen hat, haben sich noch keine Aasfresser eingefunden, um an den Resten des schauerlichen Mahles teilzunehmen. Ein Zeichen, dass er vielleicht noch irgendwo in der Nähe ist? Wir halten es auf jeden Fall für besser, erst einmal Abstand zwischen uns und der Leopardenmahlzeit zu bringen. Die Tsams-Ost-Hütte ist bald erreicht.

Noch voll unter dem Eindruck des jüngsten Erlebnisses machen wir es uns auf der Bank vor der Hütte bequem, wir wollen doch mindestens genau so ausgiebig speisen wie unser Leopard. Gestärkt durch eine heiße Suppe, gekräftigt durch ein paar Happen Trockenfleisch und ertüchtigt durch eine Tafel Schokolade fühlen wir uns fitt genug für die nächste Etappe. Auf etwa halber Streckte zur nächsten Hütte ist ein Wasserloch eingezeichnet, welches wir heute noch erreichen wollen um dort zu übernachten. Nachdem die Karte bisher in Punkto Wasserstellen immer zuverlässig war, nehmen wir keine zusätzliche Wasserration mit.

Gleich hinter der Hütte steigt der Weg steil nach oben. Durch Erosion der einzelnen Gesteinsschichten sind richtige Treppen im Berg entstanden. Über unseren Köpfen turnen leichtfüßig Klippspringer umher. Fast schwerelos springen sie durch steilstes Gelände. Mit ihren kleinen Hufen finden sie in kleinsten Felsvorsprüngen einen sicheren Tritt. Auch Bergzebras sieht man immer wieder Felskanten entlang galoppieren. Nur bei uns fehlt von Gallopp oder Leichtfüßigkeit jede Spur, man könnte eher von einem Schlurfen, Schleppen oder Stolpern sprechen. Die 8 km bis zu der eingezeichneten Wasserstelle sind kurz vor Sonnenuntergang bewältigt.

Im Geiste lodert schon das Lagerfeuer, Nudeln mit Käse-Sahne-Soße dampfen in unseren Tellern, Pfefferminztee verbreitet ein angenehmes Aroma. Schon ist das Windrad zu sehen, zu den Käse-Sahne-Nudeln gesellen sich Nüsse, Rosinen und Schokolade als Nachtisch. Und da stehen zwei müde Wandersleute vor dem Brunnen und - kein Wasser drin. Die Enttäuschung ist gross. Kein Wasser bedeutet keine Nudeln, keinen Tee und keinen Nachtisch. ?Ich habe nur noch ¼ Liter Wasser in der Feldflasche", sagt Markus. ?Ich auch", muss ich zugeben. Mit dem müssen wir jetzt sparsam umgehen. Zu unseren Füßen zieht sich ein ausgetrocknetes Flussbett weit nach Norden dahin. Vielleicht gibt es ja im Flussbett irgend welche Pfützen, oder eine feuchte Stelle, an der sich das Graben lohnen würde.

Die Sonne geht unter, noch immer keine Aussicht auf Wasser. Das bisherige Konzept, über Nacht immer die Flüssigkeit wieder aufzunehmen, die der Körper tagsüber verloren hat, wird dieses mal nicht aufgehen. Beim letzten Dämmerlicht beschließen wir, auf einer sandigen Stelle im Flussbett ein provisorisches Camp aufzuschlagen. Schnell wird einen ausreichende Menge trockenes Holz gesammelt. Jeder gräbt sich eine Schlafkuhle nahe am Feuer, so dass aus dem Schlafsack heraus Holz nachgelegt werden kann um das Feuer die ganze Nacht in Gang zu halten. So sollen unliebsame Besucher wie Hyänen und Schakale von unserem Camp fern gehalten werden. Heute werden wir uns jeweils eine Tasse Wasser gönnen und dann frühzeitig in den Schlafsack kriechen und versuchen zu schlafen, um so Energie und Wasser zu sparen.

Tag 5: Ein Wasserfall ohne Wasser

Es ist noch dunkel, als wir unsere Siebensachen zusammenpacken, das restliche Wasser trinken und in die Morgendämmerung hinein marschieren. Von der nächsten Hütte mit Wasserstelle trennen uns noch 9 km und die wollen wir schaffen, bevor die Sonne ihre volle Kraft entfaltet hat. Sehr leichtes Gelände und eine angenehme Morgenfrische erleichtert das Fortkommen ungemein. Schon nach 2,5 Stunden ist die Wasserstelle erreicht. Als erstes wird der Durst gelöscht und dann wird ausgiebig gefrühstückt. Besonders wird auf einen bestmöglichen Ausgleich des Flüssigkeitsdefizits geachtet. So gestärkt können wir das Tagwerk angehen.

Keine 20 Minuten nach der ?Valle Hütte" stehen wir vor einem ca. 150 m hohen Wasserfall, der natürlich um diese Jahreszeit kein Wasser führt. Was für eine Herausforderung für einen Kletterer. Wir stehen am Ende eines Tales, vor uns der senkrecht hoch ragende Wasserfall, rechts eine steile, poröse Wand, nur links haben wir eine Chance, den Wasserfall zu umgehen. Der steile Aufstieg liegt genau in der unbarmherzig herabbrennenden Sonne und keine Möglichkeit irgendwo einen Schatten aufzusuchen. Dieses Teilstück muss mit viel Schweiß erkauft werden. Zwei Stunden später ist die Umgehung gelungen. Im Revierbett oberhalb des Wasserfalles stehen immer noch Wassergumpen, voll mit dem herrlichsten, kühlen Nass. Eine so einmalige Gelegenheit zum Baden lassen wir uns nicht entgehen. Schnell sind die Klamotten ausgezogen und hinein in das frische, glasklare Wasser.

Das Bad hat Geist und Körper erfrischt, wir fühlen und wie neu geboren. Weiter geht es im Rivierbett, höher, immer höher. Als sich die Schlucht endlich öffnet und langsam in ein Plateau übergeht, ist uns klar, dass wir heute 600 Höhenmeter hinter uns gebracht haben. Um die Tufa-Hütte und die nächste Wasserstelle zu erreichen, werden wir dieselben Höhenmeter absteigen müssen. Der Abstieg erweist sich als nicht besonders schwierig, denn die Route verläuft zum Teil auf einer alten, verfallenen Bergstrasse, die es früher wohl ermöglichte, mit einem Allradfahrzeug auf das Plateau zu gelangen. Aber diese Zeiten sind längst vorbei, Auswaschungen und Erdrutsche haben den Weg für Fahrzeuge unpassierbar gemacht. Den Spuren nach zu urteilen, scheinen nur Bergzebras den Weg noch regelmäßig zu nutzen, wenn nicht gerade ein paar müde Gestalten durch die Landschaft torkeln. Torkeln ist das richtige Wort, denn die 16 km seit der letzten Hütte, verbunden mit der extremen Hitze haben uns sehr zugesetzt. Ein tolles Gefühl nach so einem Tag an der nächsten Hütte anzukommen.

Tag 5: Hiker?s Heaven

Frühmorgens geht es munter weiter, der letzte Tag und die letzten 28 km liegen vor uns. Auf den ersten 5 km werden wir etwa 500 Höhenmeter überwinden müssen, aber danach geht es nur noch auf dem flachen Plateau dahin. Diese Aussicht stimmt uns froh und wir schreiten kräftig aus. Von Weitem schon kann man eine Herde Springböcke erkennen, die sich langsam äsend quer in unsere Richtung bewegen. Der Wind steht günstig, so dass sich schon bald unsere Wege kreuzen und wir mitten in die Herde geraten, ohne irgend eine Scheu seitens der Tiere zu erkennen. Ist das nicht ein krönender Abschluß für eine so einmalige Wanderung?

Gegen Abend ist der Kreis fast geschlossen, nur noch der Abstieg vom Plateau trennt uns von dem Ausgangspunkt am Büro des Rangers. Der Naturschutzbeamte traut seinen Augen kaum, als er ein abgerissenes, dreckiges, verschwitztes Duo durch die Bürotüre eintreten sieht. ?In fünf Tagen die ganze Strecke, das ist ein reife Leistung", meint er und schüttelt uns die Hände. Uns ist weniger nach Anerkennung, sondern eher nach einem warmen Essen und einem weichen Bett zumute. Für alle Nauklufttrecker steht für den letzten Abend ein Haus mit Dusche, Betten und einer Küche zur Verfügung. Bei so viel Komfort fühlen wir uns wie im siebten Himmel. Über dem Eingang hängt ein großes Holzschild mit der Inschrift ?Hiker?s Heaven".

Fazit

Die Wanderung in der Naukluft ist ein Höhepunkt für jeden Natur- und Outdoor-Enthusiasten. Wer aber mehr von dem Naturerlebnis und weniger von sportlichen Ambitionen motiviert wird, sollte sich an die vorgesehenen Etappen halten. Die ersten vier Tage des Naukluft-Trekks sind in eine dreiwöchige Wandersafari von Outdoor Adventure übernommen worden. Im Rahmen dieser Safari wird unter anderem der Brukkaros-Krater erklommen und der Fishriver Canyon durchwandert. Dieter Reisenauer

Detaillierte Informationen über Outdoor Adventure erhalten Sie unter www.outdoor-adventure-namibia.de bzw. [email protected]. Oder Sie besuchen unseren Messestand auf folgenden Messen:

In Deutschland haben wir einen Gemeinschaftsstand mit Blue Planet Erlebnisreisen, in Österreich mit Jedek Reisen.

17.11. - 21.11.2004 Reisemesse Leipzig

03.12. - 05.12.2004 Reisemesse Köln

15.01. - 23.01.2005 Reisemesse Stuttgart

20.01.-23.01.2005 Reisemesse Wien

09.02. - 13.02.05 Reisemesse Hamburg

19.02. - 23.02.05 Reisemesse München

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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