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"Himmlisches Namibia"

Warum heißt es eigentlich immer wieder "himmlisches Namibia"? Der größte bekannte Meteorit der Welt liegt im nördlichen Namibia bei Grootfontein. Und im Zentrum Windhoeks, der Landesmetropole, schmücken Eisenmeteoriten die Innenstadt. Natürlich fallen Planeten in Namibia nicht vom Himmel. Tatsache ist aber, dass Hans Fritze, Bauunternehmer aus Swakopmund, seine Idee, einen Planetenweg zu bauen, nicht nur bei einer Bundesgartenschau in Deutschland erhielt, sondern sie vor kurzem auch in Namibia verwirklichte. Seit Mitte September führt der erste Planetenweg Namibias vom Pfadfinderheim in Swakopmund bis an den Atlantik.

Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto - für viele ist die richtige Reihenfolge schwierig zu merken. Der Planetenweg soll dabei behilflich sein: "Dieser Weg ist nichts anderes als eine Wissensvermittlung beim Spazierengehen", antwortet der beinahe achtzigjährige engagierte Pfadfinder Hans Fritze. So jedenfalls möchte er nach jahrelanger Planung und jetziger Fertigstellung sein Projekt verstanden wissen. Und er fügt hinzu: "Um auf einer zwei Kilometer langen Strecke vom Pfadfinderheim, entlang der alten Lazarettstraße in Richtung Strand, den Interessierten das Gefühl für die Größe, den Aufbau und die Verhältnisse unseres Sonnensystems näher zu bringen."

Die "Planeten" in Swakopmund sind in Form von Betonsockeln mit eingelassener Granitplatte dargestellt. Auch von Kosten spricht der Initiator. Er gibt sie mit rund 40000 Namibia-Dollar an. Einen Teil davon haben die Firma Marmorwerke Karibib sowie Fritze & Quelle abgedeckt, die dieses Projekt mit großzügigen Spenden unterstützt haben. Die Altpfadfindergilde beteiligte sich mit N$ 12100. Dieser einzige Planetenweg auf dem afrikanischen Kontinent ist ein Geschenk an die Stadt Swakopmund und soll auch Touristen anziehen.

Eine Vielzahl von Kuriositäten begleitete den Planetenweg während der Bauphase. Ein irritierter Anlieger habe zum Beispiel damit gedroht: "Ich gehe zur Stadt und werde mich beschweren. So ein Ding kommt mir hier nicht vors Haus". Nach einer entsprechenden Erklärung war er jedoch wieder beruhigt.

Seitens der Stadt habe es jedoch keine Bedenken gegeben, so Fritze. "Wir mussten nur dem Wunsch nachkommen, die Texte in deutscher und englischer Sprache auf den Platten anzubringen". Hans Fritze weiter: "Die Stadt braucht nicht zu befürchten, dass wir uns ab jetzt aus der Verantwortung ziehen", und fährt fort, "wir hoffen nur, dass man uns diese Säulen nicht mit Farbe verunstaltet". Dies sei seine einzige Sorge, denn wegschleppen könne die Tonnen schweren Planeten keiner.

Über eine Schulklasse, die diesen Planetenweg kürzlich beschritten hatte, habe sich Fritze sehr gefreut. "Wenn das künftig alle Schulen machen, haben wir unseren Zweck erfüllt", betont der Vater des Planetenweges in Swakopmund. Geplant sei darüber hinaus die Herausgabe einer Broschüre mit Informationen in deutscher und englischer Sprache.

Anlässlich der Einweihung des Planetenweges am 11. September 2005 würdigte Eckhart Mueller, Landesführer der Pfadfinder, die Initiative und hob hervor, dass dieser Schritt ein großer Beitrag zur Belebung des Tourismusangebotes sei und auch das kulturelle Angebot an der Küste erweitere.





Die Planeten im Einzelenen

Merkur - Der innerste Planet des Sonnensystems ist winzig und hat einen Durchmesser von nur 4880 Kilometern. Viermal im Jahr umkreist er die Sonne. Monde hat er keine, aber seine Oberfläche sieht aus wie die Mondlandschaft, wie wir sie kennen. Merkur rotiert sehr langsam. Ein Merkurtag dauert zwei Jahre.

Venus - Der strahlende Abend- oder Morgenstern (obwohl Venus kein Stern, sondern ein Planet ist) kann zum hellsten Gestirn am Himmel werden. Er ist fast so groß wie die Erde - 12100 Kilometer Durchmesser und der Sonne nahe (108 Millionen Kilometer). Monde hat Venus keine.

Erde - was lässt sich zur Erde groß sagen? Nahe genug ist sie der Sonne, um von ihrer Wärme zu profitieren, weit genug weg, um nicht zu verbrennen (150 Millionen Kilometer). So ist ein Biotop entstanden, das durch die schnelle Rotation auch noch magnetisch ist. Die Erde ist der wahrscheinlich einzige Planet des Systems auf dem Leben existiert.

Mars - Er gilt als der "rote Planet" und beflügelt die Fantasie. In Kinderbüchern ist er die Heimat der Marsmännchen, denn er ist im Sonnensystem der Erde am ähnlichsten. Deshalb wurde immer wieder spekuliert, ob es Leben auf ihm geben könnte. Mars ist zwar nur halb so groß wie die Erde, beherbergt aber die höchsten Berge- bis 23 Kilometer Höhe.



Jupiter - 1000 Erdenkugeln, und noch immer Platz. Der Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems, 1000-mal größer als unsere Erde. 143 000 Kilometer Durchmesser und eine Masse, die 70 Prozent aller Planeten ausmacht. Schon mit einem kleinen Fernrohr können die bunten Bänder seiner Wolkenschichtstreifen beobachtet werden. Galileo Galilei hat 1610 seine vier Monde entdeckt.

Saturn - Optisch ist er sicher der beeindruckenste Planet: Eine echte Schönheit. Wie ein großer scheibenförmiger Ring umkreisen Felsbrocken, Eis- und Staubteilchen den mit 121000 Kilometer Durchmesser riesigen gelben Planeten. 30 Saturnmonde wurden bisher entdeckt. Seine Umlaufzeit beträgt 29,5 Jahre. Seine Hülle besteht überwiegend aus Gas.

Uranus - Erst 1781 wurde der blaugrüne Gas-Planet, der überwiegend aus Wasserstoff besteht, von Wilhelm Herschel entdeckt. Seine Monde tragen lustige Namen. Sie sind nach Shakespeare-Figuren benannt. Kaum zu sehen, aber nachgewiesen, ist ein Ringsystem um Uranus, ähnlich der Saturnscheibe. Es wurde 1977 entdeckt. Die Rotationsachse liegt nahezu senkrecht zu seiner Umlaufbahn, also extrem schief.

Neptun - Der äußerste der großen Planeten braucht 165 Jahre, um die Sonne zu umrunden. Der hohe Methananteil färbt seine Atmosphärenschicht blau. Wolkenbänder und ein tiefblauer Fleck, ähnlich wie bei Jupiter, sind zu beobachten. Sein Mond Triton - einer von acht - wird allgemein als der planetarische "Geisterfahrer" bezeichnet. Er läuft entgegengesetzt zu den anderen sieben Monden.

Pluto - Er ist der am weitesten von der Sonne entfernte Planet des Systems. Es wurde erst am 18. Februar 1930 von Clyde Tombaugh entdeckt. 1978 wurde dann auch sein Mond nachgewiesen, der vergleichsweise groß, nämlich halb so groß wie Pluto selbst ist. Man spricht deshalb auch von einem Doppelgestirn. Die Bahn Plutos ist stark elliptisch. Zeitweise ist er der Sonne näher als Neptun. Am sonnenfernsten Punkt ist er 50-mal so weit weg wie die Erde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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