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Historicus africanus
Historicus africanus

Historicus africanus

Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15
Wiebke Schmidt
Im Jahre 2012 erschien unter diesem Titel der erste Band eines achtteiligen Werkes. Der Autor war zu jenem Zeitpunkt bereits verstorben, hatte aber noch zu seinen Lebzeiten den Verleger Bernd Kroemer, Einblick in das Manuskript nehmen lassen mit der Bitte, es gegebenenfalls zu veröffentlichen.

Die Erben des Verfassers, der anonym bleiben wollte, übertrugen dem Glanz & Gloria Verlag das Copyright. Das Werk erschien nachfolgend unter der Autorenbezeichnung „Historicus africanus“ und zwar von 2012 bis 2017 jährlich ein Band, also insgesamt sechs. 2018 folgten dann mit dem 7. und 8. Band die beiden letzten Teile (eine Rezension dieser beiden Bände ist am 22. Februar 2019 in der AZ erschienen). Dabei enthält der 7. Band die deutsch-südafrikanischen Verhandlungen an der Giftkuppe vom 21. Mai 1915, die anschließende Großoffensive der Südafrikaner und die Gefechte bei Otavifontein bis zum 1. Juli des Jahres. Band 8 widmet sich der Schlussphase des Krieges mit der Besetzung von Namutoni, Tsumeb und Grootfontein sowie der Kapitulation der Schutztruppe am 9. Juli 1915 bei Khorab. Doch während in der gängigen Literatur zu dem Thema hier die Darstellung endet, beschreibt der Autor zuletzt noch in einer Zusammenfassung die Folgen der Zeit danach bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, wobei er auf die Kriegsgefangenenlager sowie die Behandlung des Personals der bisherigen deutschen Verwaltung und der Angehörigen der Schutztruppe und der Landespolizei eingeht.

Enthielten die ersten sechs Bände viele unbekannte Fotos, die mit aus dem Fundus des Verfassers stammten, gestaltete sich dies für die beiden letzten Bände schwieriger, weil hierzu kaum Bildmaterial vorlag. Deshalb halfen letztlich vier mit der Thematik vertraute Historiker mit ihren Archiven aus, um die Texte zu ergänzen . So ist eine einzigartige Arbeit entstanden, die Standardwerke wie „Der Feldzug in Südwest 1914/15“ (Hans von Oelhafen, 1923) und „Deutsch-Südwest im Weltkriege“ (Richard Hennig, 1920), aber auch jüngere Publikationen, die das Thema behandelten, nicht nur umfassend ergänzt, sondern geradezu in den Schatten stellt. Dafür wurden viele bislang unveröffentlichte Quellen herangezogen und ausgewertet. Wissenschaftliche Unterstützung kam von Prof. Dr. Volker Lohse (Bielefeld). Beim letzten Band wurde diese Aufgabe vom „Namibiana-Fachmann“ Dr. Andreas Vogt (Windhoek) übernommen, der seit Anbeginn an der Bearbeitung der Bände mitgewirkt und deren Korrekturlesen vorgenommen hatte. Einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Manuskripts dürfte aber auch Klaus Moeller (Swakopmund) ausgeübt haben, der wohl als einer der besten Kenner der Geschichte der Schutztruppe Deutsch-Südwestafrikas galt. Er starb zwar schon 2001, war jedoch mit dem Autor eng befreundet und dürfte diesen zur Veröffentlichung der Aufzeichnungen animiert haben, weshalb hier auch sein Name genannt werden muss.

Es ist zugleich die bislang umfangreichste Arbeit zu der Thematik, die damit vermutlich abschließend erforscht sein dürfte. Der Verleger Kroemer hat deshalb ein Denkmal von unschätzbarem Wert gesetzt, das natürlich posthum auch dem Verfasser gebührt, der sich sicherlich über die Veröffentlichung gefreut hätte, würde er noch leben.

Historicus africanus: Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 30. Juni 1914“,

7. und 8. Band, Glanz & Gloria Verlag, Windhoek 2018

Wolfgang Reith

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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