Historische Dokumente übergeben
Auf einem kleinen, unscheinbaren USB-Stick waren "Schätze", die aus Deutschland ihren Weg zurück nach Namibia fanden: Mehrere hundert Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Reiseberichte und Briefwechsel, die zumeist zwischen 1911 und 1925 entstanden waren, wurden als in digitaler Form dem Nationalarchiv Namibias und der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Swakopmund übergeben.
Die Unterlagen dokumentieren einen Teil des Lebens von Prof. Ernst August Gries, der seit 1911 Lehrer und später Direktor an der Kaiserlichen Realschule, der heutigen DHPS, in Windhoek tätig war. Gries durchlebte in Deutsch-Südwestafrika eine wilde Zeit: Aufbau der Schule, Erster Weltkrieg - Gries stand als Leutnant der Schutztruppen im Felde -, Erhaltung des deutschen Schulwesens unter Südafrikanischer Herrschaft und vieles mehr.
Neben seinem Beruf als Lehrer war Gries auch Naturforscher und unternahm zahlreiche Forschungsreisen. Unter anderem gehörte er zu den Erstbesteigern des Brandberges 1918 und war bei der Entdeckung der White Lady dabei.
Von seinen Forschungsreisen, aber auch von seinem Empfinden während der Zeit, als in Südwestafrika der Krieg schon zu Ende war, in Europa aber noch tobte, erzählen anschaulich seine Aufzeichnungen aus dieser Zeit.
"Für uns sind die Unterlagen von großem Interesse" sagt Werner Hillebrecht, Leiter des Nationalarchivs in Namibia. Auch Peter Brüggemann, verantwortlicher Manager der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund, freut sich über die digitalen Unterlagen: "Diese Sammlung ist eine perfekte Ergänzung unter anderem für unsere Fotosammlung."
Die Unterlagen stammen aus dem Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft im hessischen Witzenhausen - der ehemaligen Kolonialschule Deutschlands. Dort hatte die Bibliothekarin Claudia Blaue die Originale für eine Digitalisierung zur Verfügung gestellt.
Finanziert wurde das Projekt vom Schwarzburgbund, einem Zusammenschluss von Deutschen Studentenverbindungen, dem Gries zu Lebzeiten angehörte.
"Der Vorsitzende des Schwarzburgbundes, Wolfram Golla, hat sich vorbildlich für diese Sache eingesetzt", lobt der Archivar des Schwarzburgbundes, Dr. Helge Kleifeld, der die ganze Aktion initiiert und abgewickelt hat. Kleifeld hatte schon früher den Bildungssektor in Namibia unterstützt. 2008 schenkte er als verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter der Neschen AG den öffentlichen Bibliotheken Namibias zirka 10000 m2 Buchschutzfolie im Wert von gut 15000 Euro, um damit Bücher in den öffentlichen Bibliotheken länger zu erhalten (AZ berichtete am 25. Juli 2008):
Die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund ist für die Archivierung von Daten mit modernster Technik geradezu prädestiniert. Für die Bestände im Museum sowie der Sam Cohen-Bibliothek wurde vor rund drei Jahren ein professionelles und zugleich benutzerfreundliches Archivprogramm namens Pastperfect angeschafft. Mit Pastperfect werden historische Dokumente wie Postkarten, Fotos, Bücher und Briefe digital erfasst und unter entsprechenden Stichwörtern abgelegt. Sobald der genannte Nachlass in dieses Programm eingefügt wurde, können Besucher der Bibliothek unter dem Stichwort "Gries" alle Dokument mühelos finden und studieren.
Rund 30000 historische Fotos, 16000 Dokumente sowie 11000 Bücher hat die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund inzwischen mit Pastperfect digitalisiert und stellt damit der Öffentlichkeit einen unglaublichen Schatz an Informationen zur Verfügung. Das Archivierungsprogramm wird von der durch die EU finanzierten niederländischen Organisation Culturalheritages unterstützt. Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft sowie Besucher können in diesem Wissensfundus gegen eine geringe Gebühr unter Anleitung recherchieren.
Die Unterlagen dokumentieren einen Teil des Lebens von Prof. Ernst August Gries, der seit 1911 Lehrer und später Direktor an der Kaiserlichen Realschule, der heutigen DHPS, in Windhoek tätig war. Gries durchlebte in Deutsch-Südwestafrika eine wilde Zeit: Aufbau der Schule, Erster Weltkrieg - Gries stand als Leutnant der Schutztruppen im Felde -, Erhaltung des deutschen Schulwesens unter Südafrikanischer Herrschaft und vieles mehr.
Neben seinem Beruf als Lehrer war Gries auch Naturforscher und unternahm zahlreiche Forschungsreisen. Unter anderem gehörte er zu den Erstbesteigern des Brandberges 1918 und war bei der Entdeckung der White Lady dabei.
Von seinen Forschungsreisen, aber auch von seinem Empfinden während der Zeit, als in Südwestafrika der Krieg schon zu Ende war, in Europa aber noch tobte, erzählen anschaulich seine Aufzeichnungen aus dieser Zeit.
"Für uns sind die Unterlagen von großem Interesse" sagt Werner Hillebrecht, Leiter des Nationalarchivs in Namibia. Auch Peter Brüggemann, verantwortlicher Manager der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund, freut sich über die digitalen Unterlagen: "Diese Sammlung ist eine perfekte Ergänzung unter anderem für unsere Fotosammlung."
Die Unterlagen stammen aus dem Deutschen Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft im hessischen Witzenhausen - der ehemaligen Kolonialschule Deutschlands. Dort hatte die Bibliothekarin Claudia Blaue die Originale für eine Digitalisierung zur Verfügung gestellt.
Finanziert wurde das Projekt vom Schwarzburgbund, einem Zusammenschluss von Deutschen Studentenverbindungen, dem Gries zu Lebzeiten angehörte.
"Der Vorsitzende des Schwarzburgbundes, Wolfram Golla, hat sich vorbildlich für diese Sache eingesetzt", lobt der Archivar des Schwarzburgbundes, Dr. Helge Kleifeld, der die ganze Aktion initiiert und abgewickelt hat. Kleifeld hatte schon früher den Bildungssektor in Namibia unterstützt. 2008 schenkte er als verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter der Neschen AG den öffentlichen Bibliotheken Namibias zirka 10000 m2 Buchschutzfolie im Wert von gut 15000 Euro, um damit Bücher in den öffentlichen Bibliotheken länger zu erhalten (AZ berichtete am 25. Juli 2008):
Die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund ist für die Archivierung von Daten mit modernster Technik geradezu prädestiniert. Für die Bestände im Museum sowie der Sam Cohen-Bibliothek wurde vor rund drei Jahren ein professionelles und zugleich benutzerfreundliches Archivprogramm namens Pastperfect angeschafft. Mit Pastperfect werden historische Dokumente wie Postkarten, Fotos, Bücher und Briefe digital erfasst und unter entsprechenden Stichwörtern abgelegt. Sobald der genannte Nachlass in dieses Programm eingefügt wurde, können Besucher der Bibliothek unter dem Stichwort "Gries" alle Dokument mühelos finden und studieren.
Rund 30000 historische Fotos, 16000 Dokumente sowie 11000 Bücher hat die Wissenschaftliche Gesellschaft Swakopmund inzwischen mit Pastperfect digitalisiert und stellt damit der Öffentlichkeit einen unglaublichen Schatz an Informationen zur Verfügung. Das Archivierungsprogramm wird von der durch die EU finanzierten niederländischen Organisation Culturalheritages unterstützt. Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft sowie Besucher können in diesem Wissensfundus gegen eine geringe Gebühr unter Anleitung recherchieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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