Historischer Sieg von Südafrikas Rugby-Nationalteam
Windhoek (omu) • Es war ein ganz besonderer Tag für das Team die Springbocks aus Südafrika. Heute vor genau 20 Jahren sicherte sich Südafrikas Rugby-Nationalmannschaft den heiß begehrten Weltmeistertitel gegen die hoch favorisierten Neuseeländer. Dieser Sieg geht aber nicht aus dem Grund des Titelgewinns in die Geschichtsbücher ein, der Sieg ist historisch, da er einen politischen Anstrich bekam. Nelson Mandela hatte kurz nach Ende der Apartheid dieses Großevent genutzt, um seine Nation zu einen. Außerdem wurde drei Jahre zuvor Südafrika wieder im Rugby-Weltverband (IRFB) aufgenommen, was entscheidend war, um die Weltmeisterschaft auszutragen.
Eine heikle Kampagne hatte Mandela angefangen, denn das Team der Springbocks bestand ausschließlich aus Weißen. Denen war es in der Apartheidzeit vorbehalten, diesen Sport auszuüben. Mandela, der erst ein Jahr zuvor demokratisch gewählt wurde, hielt trotz aller Kritiker an seinem Weg fest und stimmte die Landsleute um. Mandela hatte direkt die Wirkung des Sports verstanden, der alle Menschen trotz ethnischer Unterschiede zusammenbringt.
Das Spiel gegen die All Blacks im Ellis-Park-Stadion in Johannesburg hatten die Springböcke in der Nachspielzeit entschieden. 15:12 ging die Partie für die Südafrikaner aus. In der Vorrunde hatten die Springböcke um Kapitän François Pienaar das Team von West Samoa im Viertelfinale und dann Frankreich in der Runde der letzten Vier ausgeschaltet.
Joel Stransky war der Mann des Abends. Er hatte quasi im Alleingang das Spiel mit seinen 15 Punkten entschieden. Doch den Auftritt des Abends hatte Mandela selbst. Der Präsident persönlich wünschte allen Spielern vor der Partie viel Erfolg. Dabei trug er das Nationaltrikot des Spielers Pienaar. Diese Geste wird jedem Zeitzeugen in Erinnerung bleiben und als größter Moment in der Geschichte des (südafrikanischen) Rugbysports bezeichnet.
Darüber hinaus ist das politische Ausmaß des genialen Schachzug des Mannes, der 27 Jahre Gefangener Südafrikas war und als Staatsfeind galt, für das durch die Apartheid gespaltene Land immens. Mandela hatte sich Pienaar zum Verbündeten gemacht und die Springböcke taten das Übrige dazu. Südafrikas Rugby-Nationalmannschaft ebnete mit dem Sieg den Weg für einen Neuanfang.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen