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Hochwassergefahr in Avis?

Windhoek - "Die Schleusen werden sich nicht mehr nacheinander kontrolliert öffnen, sondern zugleich aufgehen, sobald ein wenig Regen den automatischen Mechanismus ausgelöst hat", sagte Gert Keding, ein in Avis wohnender Windhoeker, auf AZ-Nachfrage.

Keding zufolge befinden sich kleine Öffnungen oben in der Mitte auf beiden Schleusen. Auf diesen Öffnungen, die rund drei Zentimeter im Durchmesser sind, waren Rohre in der Form eines Us befestigt. Diese Rohre kontrollierten den Wassereinlauf in die Schleusen. Sobald der Damm überfüllt ist und Wasser etwa 40 Zentimeter hoch über den Schleusen fließt, füllen sich die Tanks in den Schleusen langsam auf. Sobald die Tanks der Schleusen gefüllt sind, öffnen sich diese automatisch.

"Da die beiden U-Rohre nicht mehr vorhanden sind, werden sich die Schleusen öffnen, sobald die ersten Tropfen in die Öffnungen fließen", sagte Keding. Zudem würden beide zugleich aufgehen. Die Schleusen seien so entworfen worden, dass sie nacheinander - mit Zeitunterschied - öffnen. "Es kann bald ein Hochwasser und somit eine Überraschung in Avis geben", so Keding weiter. Der Avis-Einwohner habe die Windhoeker Stadtverwaltung bereits vor drei Monaten darauf aufmerksam gemacht. Dies erfolgte, nachdem einer seiner Nachbarn die abmontierten U-Rohre gefunden hatte, die durch Vandalismus abgebrochen worden seien. Die Stadtverwaltung habe bislang nichts unternommen. "Die Schleusen werden auf alle Fälle früher aufgehen als programmiert", sagte Keding.

Dirk Reed von der Windhoeker Stadtverwaltung dementierte gestern auf AZ-Nachfrage "das Gerücht". Ihm zufolge sind die Öffnungen Windrohre, die den Luftdruck in den Schleusen regeln. "Es hat keinen Einfluss, wenn die abgebrochenen U-Rohre nicht vorhanden sind", so Reed. Die Öffnungen dürften nur nicht versiegelt werden. Die Stadtverwaltung werde demnächst neue Rohre anschweißen.

Keding konterte und sagte, dass die Stadtverwaltung das Problem herunterspiele: "Das sind Notventile. Ein Ingenieur hat mir das erklärt." Diese Sache könne alsbald ein böses Nachspiel haben, wenn sich die Schleusen vorzeitig öffneten.

Reimond Stoldt vom Unternehmen Lund Consulting Engineers, das die Pläne für die Schleusen entworfen hat, sagte der AZ, dass die Schleusen je einen Wasserbalancetank beinhalten. Sobald dieser gefüllt sei, diene er als Kontergewicht und der Schwerpunkt werde verlagert. "Dann machen die Schleusen auf", so Stoldt. Genauere Informationen über die Rohre konnte er jedoch nicht geben, da er zunächst die damaligen Pläne einsehen müsse. Er sagte lediglich: "Oben auf den Schleusen kann eigentlich wenig kaputt gehen. Aber ich bin mir nicht wirklich bewusst, dass es Luftrohre gibt."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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