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Hoffen auf Einigung

Windhoek - "Wir werden hoffentlich noch in diesem Monat, spätestens aber Anfang Februar Gespräche mit der NAMAF haben und hoffen, dass der Verband sich bereit erklärt, unseren gestiegenen Tarifsatz zu akzeptieren, so dass der Patient im Endeffekt doch keine Zuzahlungen leisten muss", sagte Peter Sander, der Vorsitzende von NAPH, gestern im AZ-Gespräch.

Zum 1. Januar hatte die NAPH die Tarife für Behandlungen in den Privatkrankenhäusern um 9,8 Prozent angehoben. Zuvor hatte die Vereinigung im Oktober 2006 beim Krankenkassenverband eine Erhöhung der Zuzahlungen um 14 Prozent beantragt und, so Sander, auf ein Zugeständnis von rund 10 Prozent gehofft, NAMAF hatte jedoch nur 3,9 Prozent zugesagt.

Die Differenz von knapp sechs Prozent muss derzeit daher nach der Abrechnung von Hospital und Krankenkasse vom Patienten beglichen werden. Allerdings: "Für den Patienten besteht kein Grund zu Panik: Im Endeffekt zahlt er wahrscheinlich höchstens vier Prozent der Gesamtrechnung, da die Erhöhung nur den eigentlichen Krankenhausaufenthalt, nicht aber Medikamente u.ä. einschließt", so Sander, der zudem die Hoffnung hat, dass auch schon jetzt einige Krankenkassen die gestiegenen Kosten übernehmen werden.

Bislang habe es aber noch keine negativen Rückmeldungen von Patienten gegeben, die gut über die neuen Tarife und deren Ursprung informiert worden seien; auch die meisten Ärzte hätten Verständnis gezeigt. Die Tariferhöhung kommt nicht von ungefähr: Seit Jahren stöhnen die privaten Krankenhäuser unter immensem Kostendruck. "Wir machen Verluste, es konnte einfach nicht mehr so weiter gehen", so Sander. "Schon für 2006 wurde uns lediglich eine Erhöhung um drei Prozent genehmigt.

Vor allem kleine Krankenhäuser können ihre Kosten nicht decken, wenn die so genannte medizinische Inflationsrate geringer steigt als die wirtschaftliche." Neben der medizinischen Technik aus dem Ausland sei vor allem das gut geschulte Personal in den Krankenhäusern ein kostenintensiver Punkt, aber "wir wollen guten Schwestern auch gute Gehälter zahlen, um gute Arbeit liefern zu können". Schon jetzt haben die ersten der acht zur NAPH gehörenden Krankenhäuser existenzielle Probleme: "Die kleinen Kliniken in Tsumeb und Grootfontein müssen kämpfen", so Sander, "und werden oft nur durch Privatbeiträge, zum Beispiel aus Basaren, am Leben gehalten".

Dies zeige allerdings die Bedeutung der Krankenhäuser in der Gesellschaft, so der NAPH-Vorsitzende. Hoffnung auf Besserung hat Sander kaum: Auch wenn die Kosten für Privatpflege im südlichen Afrika im weltweiten Vergleich noch niedrig seien, bleibe diese auch auf Dauer teuer. "Es ist sicherlich ungerecht, aber private Behandlung wird angesichts dieser Gegebenheiten niemals für alle zugänglich sein", so Sander abschließend.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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