Hoffenheimer Fußballer akklimatisieren sich in Namibia
Ein bisschen müde waren sie schon nach dem Nachtflug aus Frankfurt. Der eine hatte ein paar Stunden mehr geschlafen, der andere nur ein bisschen gedöst. Doch die Müdigkeit wich schnell der Neugier, als der 31-Mann-Tross der U23-Fußballer der TSG 1899 Hoffenheim nebst Physiotherapeutin Karolin Kieffer am Vormittag die Innenstadt von Windhoek erkundete. Mit einer Stunde Verspätung waren sie morgens um sieben Uhr am Kutako-Airport gelandet, danach wurde im Hilton-Hotel eingecheckt. "Alle haben die Anreise gut überstanden", vermeldete Trainer Frank Kramer, "nun sind wir gespannt, was uns hier erwartet".
Zunächst einmal eine etwas merkwürdige Pressekonferenz. Black-Africa-Vorsitzender Cassius T. Moetie hatte geladen, um über eine enge Kooperation zwischen dem namibischen Meister und den Hoffenheimern zu berichten. Der Vertrag solle im Laufe der Woche unterschrieben werden, dann würden die Medien auch über die genauen Bedingungen informiert werden. Geplant sei zum Beispiel der Austausch von Trainern, zudem garantierte Moetje den Hoffenheimer das erste Zugriffsrecht, wenn sie BA-Talente nach Europa transferieren wollten. Die TSG war "vom unterschriftsreifen Vertrag sehr überrascht", sagte 1899-Pressesprecher Terence Träber. "Wir wussten nichts davon. Keine Ahnung, wie das zu Stande kam."
Die Mannschaft bekam von der kleinen Überraschung nichts mit. Ohnehin haben die Kicker anderes vor in Namibia - auf sie wartet ein straffes Programm: 7.15 Uhr Aufstehen, zweimal Training, vorgegebene Essens- und Schlafenszeiten. Und das täglich. "Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier", so Kramer. Schließlich will sich der Viertligist auf die Rückrunde in der Regionalliga Süd vorbereiten. Doch auch andere Dinge stehen auf dem Plan: Für Samstag ist eine Exkursion zur Okaputa-Ranch angesetzt, am Sonntag will die Mannschaft ein Waisenhaus in Windhoek besuchen. Montag und Dienstag geht's nach Swakopmund. "Damit die Jungs mal was anderes sehen", sagte Kramer. Zum Beispiel den Strand. "Aber selbst da werden die Spieler nicht um einen Lauf herumkommen", versprach Teammanager Thomas Gomminginger. Trotzdem wird es Zeit für eigene Erkundungen geben. "Die werden staunen, dass man hier auch bei Bäcker Meier einkaufen kann", sagte Kramer. Er selbst war schon drei Mal in Swakopmund, kickte dort als Gastspieler für den Sportklub Windhoek (SKW) beim "Christmas-Cup". "Namibia ist ein sensationelles Land mit vielen netten Leuten und einer sehr freundlichen Atmosphäre.
Und die Hoffenheimer geben sich Mühe, möglichst viele Eindrücke wieder mit nach Deutschland zu nehmen. "Für meine Spiele ist das eine ganz tolle Erfahrung", sagte Kramer. Am Mittwoch wollen die TSGler dann eine Führung durch Katutura machen, zudem stehen Übungseinheiten mit Jugendspielern der Ramblers, des SKW sowie mit Kindern des Deutschen Turn- und Sportvereins (DTS) an. Sportliche Höhepunkte werden drei Testspiele sein. Gleich morgen tritt die TSG im Independence-Stadion gegen eine Auswahl der Ramblers/SKW an (19 Uhr), am Sonntag wartet der Premierliga-Spitzenreiter und Meister Black Africa (17 Uhr, Sam-Nujoma-Stadion). Ferner ist ein Match gegen die namibische U23-Nationalmannschaft geplant (16. Februar, 17 Uhr).
Bei den hiesigen Klubs ist die Vorfreude groß. "Unsere Spieler werden profitieren, wenn sie sich nun einmal mit Profis, die in den großen Ligen Europas auflaufen, messen können", sagte Rolf Beiter, PR-Manager des SKW. Und Harald Hecht, Vizepräsident der Ramblers, ergänzt: "Möglichkeiten wie diese bieten sich nicht jeden Tag." Der Eintritt zum Testspiel am Freitag sei frei, "Fußball-Fans sollten diese Gelegenheit nutzen". Hecht sieht die Reise der Hoffenheimer zugleich als Chance für Namibia: "Wir können uns als erstklassiges Ziel für Tourismus und Sport präsentieren."
Möglich wurde das Trainingslager für die TSG durch eine Unterstützung des Namibischen Tourismus-Büros und der Air Namibia. Die Kontakte hatte Lutz Pfannenstiel, ehemaliger Technischer Direktor der Ramblers und inzwischen für die Hoffenheimer als Scout tätig, hergestellt. "Was das Wetter angeht, kann ich schon nach den ersten Stunden sagen, wir haben alles richtig gemacht", sagte Trainer Kramer gestern. In Deutschland herrschen zweistellige Minusgrade, sogar in Spanien, wo europäische Fußballteams gerne ihre Trainingslager abhalten, liege teilweise Schnee. Die Hoffenheimer haben sich also bereits mit den namibischen Temperaturen akklimatisiert. Und dass hier in Afrika manches ganz unverhofft kommt, werden sie auch schnell lernen.
Markus Hauke
Zunächst einmal eine etwas merkwürdige Pressekonferenz. Black-Africa-Vorsitzender Cassius T. Moetie hatte geladen, um über eine enge Kooperation zwischen dem namibischen Meister und den Hoffenheimern zu berichten. Der Vertrag solle im Laufe der Woche unterschrieben werden, dann würden die Medien auch über die genauen Bedingungen informiert werden. Geplant sei zum Beispiel der Austausch von Trainern, zudem garantierte Moetje den Hoffenheimer das erste Zugriffsrecht, wenn sie BA-Talente nach Europa transferieren wollten. Die TSG war "vom unterschriftsreifen Vertrag sehr überrascht", sagte 1899-Pressesprecher Terence Träber. "Wir wussten nichts davon. Keine Ahnung, wie das zu Stande kam."
Die Mannschaft bekam von der kleinen Überraschung nichts mit. Ohnehin haben die Kicker anderes vor in Namibia - auf sie wartet ein straffes Programm: 7.15 Uhr Aufstehen, zweimal Training, vorgegebene Essens- und Schlafenszeiten. Und das täglich. "Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier", so Kramer. Schließlich will sich der Viertligist auf die Rückrunde in der Regionalliga Süd vorbereiten. Doch auch andere Dinge stehen auf dem Plan: Für Samstag ist eine Exkursion zur Okaputa-Ranch angesetzt, am Sonntag will die Mannschaft ein Waisenhaus in Windhoek besuchen. Montag und Dienstag geht's nach Swakopmund. "Damit die Jungs mal was anderes sehen", sagte Kramer. Zum Beispiel den Strand. "Aber selbst da werden die Spieler nicht um einen Lauf herumkommen", versprach Teammanager Thomas Gomminginger. Trotzdem wird es Zeit für eigene Erkundungen geben. "Die werden staunen, dass man hier auch bei Bäcker Meier einkaufen kann", sagte Kramer. Er selbst war schon drei Mal in Swakopmund, kickte dort als Gastspieler für den Sportklub Windhoek (SKW) beim "Christmas-Cup". "Namibia ist ein sensationelles Land mit vielen netten Leuten und einer sehr freundlichen Atmosphäre.
Und die Hoffenheimer geben sich Mühe, möglichst viele Eindrücke wieder mit nach Deutschland zu nehmen. "Für meine Spiele ist das eine ganz tolle Erfahrung", sagte Kramer. Am Mittwoch wollen die TSGler dann eine Führung durch Katutura machen, zudem stehen Übungseinheiten mit Jugendspielern der Ramblers, des SKW sowie mit Kindern des Deutschen Turn- und Sportvereins (DTS) an. Sportliche Höhepunkte werden drei Testspiele sein. Gleich morgen tritt die TSG im Independence-Stadion gegen eine Auswahl der Ramblers/SKW an (19 Uhr), am Sonntag wartet der Premierliga-Spitzenreiter und Meister Black Africa (17 Uhr, Sam-Nujoma-Stadion). Ferner ist ein Match gegen die namibische U23-Nationalmannschaft geplant (16. Februar, 17 Uhr).
Bei den hiesigen Klubs ist die Vorfreude groß. "Unsere Spieler werden profitieren, wenn sie sich nun einmal mit Profis, die in den großen Ligen Europas auflaufen, messen können", sagte Rolf Beiter, PR-Manager des SKW. Und Harald Hecht, Vizepräsident der Ramblers, ergänzt: "Möglichkeiten wie diese bieten sich nicht jeden Tag." Der Eintritt zum Testspiel am Freitag sei frei, "Fußball-Fans sollten diese Gelegenheit nutzen". Hecht sieht die Reise der Hoffenheimer zugleich als Chance für Namibia: "Wir können uns als erstklassiges Ziel für Tourismus und Sport präsentieren."
Möglich wurde das Trainingslager für die TSG durch eine Unterstützung des Namibischen Tourismus-Büros und der Air Namibia. Die Kontakte hatte Lutz Pfannenstiel, ehemaliger Technischer Direktor der Ramblers und inzwischen für die Hoffenheimer als Scout tätig, hergestellt. "Was das Wetter angeht, kann ich schon nach den ersten Stunden sagen, wir haben alles richtig gemacht", sagte Trainer Kramer gestern. In Deutschland herrschen zweistellige Minusgrade, sogar in Spanien, wo europäische Fußballteams gerne ihre Trainingslager abhalten, liege teilweise Schnee. Die Hoffenheimer haben sich also bereits mit den namibischen Temperaturen akklimatisiert. Und dass hier in Afrika manches ganz unverhofft kommt, werden sie auch schnell lernen.
Markus Hauke
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Allgemeine Zeitung
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