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Hoffentlich mit weniger Qual nach der Wahl

Eberhard Hofmann
Wir kommen nich dran vorbei, auch wenn´s schon öfter zu Ohren gekommen is, der Spruch, den Otto von Bismarck zu Beginn der geschundenen Demokratie in Deutschland hinausgesandt hat: „Niemals wird so viel gelogen wie vor einer Wahl, wie während eines Krieges und nach einer Jagd.“

Die Psychotherapeuten und sonstige Shrinks ham mos sowas wie den Lügentest entwickelt, womit man Beschuldigte und sonstig Involvierte, Fremdgänger et cetera, die sich wie von selbstverständlich vor Gericht und anderswo immer für unschuldig deklarieren, ausfangen will.

Jesslaik, `s wird jetzt Zeit, dass diese Tests sowohl auf Parteiführer, ihre Generalsekretäre und Sekretärinnen, aber dann auch auf alle Abgeordneten der Nationalversammlung und des Nationalrats angewandt werden. Nimm Dir einfach die Wahlkampfreden vor, was Dir die Vorkämpfer für Lutftschlösser und paradiesische Gefilde im ausgemergelten Lande der Bravourösen vorgegaukelt ham! Mit hier und da ein Quäntchen Vernunft sogar. Sechzehn Parteien waren angesagt, aber 15 ham´s schließlich auf den verlinkten Plastik-Wahlapparat geschafft, den Du so drücken musstest, dasses für die richtige Partei Piep macht, wie die Generalsekretärin der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, Kommissweib Sophia Shaningwa, auf Wahlveranstaltungen dem Publikum lauthals bis hysterisch beigebracht hat.

Ob es irgendeinem Wähler aufgefallen is, dass wir diesmal „nur“ 15 Parteien zur Auswahl hatten, derweil wir 2014 mit 16 verwöhnt wurden? Das erklärt sich daraus, dass zwei Oppositionsparteien sich gesagt ham, aus zwei mach eins. Wir werden abwarten, ob sich das für die Popular Democratic Movement ( PDM, vormals DTA) von Omutengwa McHenry Venaani und die UPM (United People`s Movement) auf Breitenbasis auszahlt. - Letztere findest Du in der Landesmitte zwischen Rehoboth, Okahandja und Walvis Bay verstreut. Die UPM hat bei der vorigen Wahl sowahr einen Sitz in der Nationalversammlung erobert und die PDM als amtliche Opposition hat derzeit noch fünf. Den Rang will Venaani natürlich ausbauen und das Scherflein der UPM könnte ihn nach der Rechnung also auf derzeit schon auf sechs Sitze bringen, was sich natürlich noch immer kläglich gegenüber den erdrückenden Überhang der Swapo ausnimmt. Aber wie anderswo im Lande der Braven und Bravourösen liegen Stärke und Niveau nich sommer so in der Masse und der blökenden Vermassung sondern im Einsatz motivierter Individuen und der zielgerichteten Gruppierung ähnlich Gesinnter.

Was der Wähler jetzt von jedem Abgeordneten und vom gewählten Präsidenten erwartet, dass sie gegen Fisch-Vrottsäcke und jegliche andere Korruption handelnd und sichtbar vorgehen, so wie es die meisten Wahlredner versprochen ham, wo sie denn mal zur Sache geredet und nich nur warra-warra geschwafelt ham. Und kann der Wähler das vom Präsidenten erwarten, der wahrscheinlich wiedergewählt wird - denk daran, der hat 2014 sage und schreibe 86,73% der Präsidentschaftsstimmen erhalten, während die Masse der Swapo 80,1% beschert hat. Zweitstärkster Präsidentschaftskandidat war McHenry Venaani mit 4,97%. Nun wird es spannend, wieviel Comräd Omupräsidente Hage Geingob von seiner schwindelnden Höhe einbüßt, der die Fisch-Vrott-Minister Esau und Shangala nach ihrer Kündigung als Patrioten gelobt und ihnen für ihren (Bären)Dienst am Land noch Dank ausgesprochen hat.

Im Gegensatz zu anderen Stellungnahmen des Präsidenten, wo man Vernunft zu erkennen scheint, wenn er sich vom Tribalismus distanziert, hakt auch bei ihm wie bei fast allen Parteigenossen die Vernunft aus, wenn es um die Idolisierung der politischen und sonstigen Kriminalität seiner Amtskollegen in den Nachbarländern geht. Mugabe hatte Simbabwe schon ruiniert. Und als der das Erdenrund dann verlassen hatte, hat !Gôahesab Geingob ihm nicht etwa ein schlichtes Abschiedswort gewidmet, sondern ihn immer noch bis über den grünen Klee gepriesen, als ob er der Heilsbringer Afrikas gewesen wäre. Einen ähnlich verlogenen Eiertanz hat unser Präsident auch gegenüber Jacob Zuma vollbracht, den er wahrscheinlich trotz über 750 Korruptionsklagen immer noch als großen Staatsmann ausrufen will.

Die Wähler erwarten vom neuen Parlament, dass die Gewählten das leere Politgeschwätz und hohle Heldenphrasen sein lassen und endlich Taten liefern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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