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Hof(f)manns Erzählungen

Das Wort ist mächtiger als das Schwert. - Sobald sich ein Schreiberling im Pathos dieser Aussage baden will, geht er baden. So wichtig und tröstend es sein kann, dass gute Ideen gut ausgedrückt und im festen Glauben Berge versetzen können, genauso schnell führt der Höhenflug vom Pathos zum Absturz ins Lächerliche. Also, den wirklich großen Spruch, bei dem der Sprecher oder Angesprochene erschaudern soll, benutzt Du eher selten.

Zwischendrin ergießt sich die Informationsflut von Wortschwall zu Wortschwall und viel Wissenswertes geht darin verloren, aber trotzdem bleibt bleddy viel Dummheit hängen, nein schlimmer, wird stief Stuss sogar mit moderner Technik multipliziert. Und die Vrottfaulen unter uns - und da schließe ich neben Schreiberlingen die Autoren und Historiker mit ein - treiben es dann auf die Spitze, indem sie aus Bequemlichkeit oder - lekkere Ausrede - aus Zeitmangel einfach voneinander abschreiben. Papier is mos geduldig.

Nehmen wir sommer so?n simples, halb harmloses Beispiel aus der (bundes)deutschen Reiseliteratur über Namibia, die teils vor Ort zusammengetragen, dann aber draußen redigiert, gedruckt und dann wieder nach Namibia reingeschleppt wird. Zunächst haben einige der Autoren den Spleen, dass sie ganz normale Orts- und geografische Bezeichnungen anglifizieren müssen, die schon huka und mindestens seit Missionszeiten im Lande der Braven in der Landessprache Deutsch vorhanden sind. Die Autoren meinen, dass die Ovandoitjie aus Dscherrieland net nich verstehen, wo sie die Otavi Straße in Tsoachaobmund finden sollen, wenn die nicht mit Otavi Street ausgezeichnet ist. Genauso meinen die superdeutschen Autoren, dass ihre Touris am Fischfluss-Cañon vorbeifahren, wenn sie den nicht Fish River Canyon nennen und so geht es weiter mit Etosha Pan etcetera. Aber dann schreiben einige wrachtach Windhuk.! In unseren wellblechdeutschen Blättern reden wir natürlich vonWindhoek. Das U is mos nur in Ovenduka erhalten geblieben. Aber von dieser Tradition um Otjomuise verstehen die Ovaherero muhts mehr als denglische Reisebuchschreiberlinge.

Jong Oukie, check das moi - der renommierte Dumont Reiseführer bietet zum aktuellen Stadtrundgang in Ovenduka zum Kudu-Standbild am Obergericht und Independence Avenue folgende Auskunft: " ... Kudu-Denkmal aus Bronze, das an die Rinderpest des Jahres 1896 erinnert ..." Das steht auch noch in einem englischen Reiseführer! Wir sehen, Dumont oder die Rooinekke haben voneinander abgeschrieben und stehen beide deppert da. Wrachtach, die Jahreszahl - mog het treffe ! - haben die amper hingekriegt, liegen die ja mit der Rinderpest nur zwölf Monate (1897) daneben. Jesslaik, aber dass der Kudu von Papa Behnsen (seinerzeit M & Z) und der Mäzenin Olga Levinson etwas mit toten Ochsen zu tun haben soll, hat einen Zusammenhang wie Bahnhof und Bratkartoffeln.

Lekker so, ihr wollt mos voneinander abschreiben und jeden bleddy Kokkolores übernehmen!

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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