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Hoffnung auf Impfstoff-Spenden
Hoffnung auf Impfstoff-Spenden

Hoffnung auf Impfstoff-Spenden

Privatsektor und Krankenkassen müssen der Regierung unter die Arme greifen
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek

Die Geschäftswelt muss der Regierung - besonders finanziell - unter die Arme greifen, um den Zugang und die Einführung eines Impfstoffs im Land zu gewährleisten. Auch private Krankenkassen sind aufgerufen, ihren Kunden den Zugang zu einem Impfstoff zu ermöglichen. Diesen Aufruf startete Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula gestern im Staatshaus in Windhoek, der bei der Gelegenheit neue, leicht verschärfte Corona-Auflagen verkündete.

Dabei kündigte der Minister erstmals an, dass die COVAX-Einrichtung „wohlmöglich in der Lage sein wird, eine kleine erste Lieferung“ eines Corona-Impfstoffs Ende Januar bzw. „irgendwann im Februar“ zu initiieren. Laut Shangula werde Namibia demnach den Pfizer-Impfstoff erhalten. Laut Pfizer ist die als Comirnaty-Impfstoff bekannte Injektion 95 Prozent effektiv gegen SARS-Cov-2 - Nebenwirkungen der Impfungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen oder Muskel- oder Gelenkschmerzen sind zwar häufig, bleiben aber meist leicht.

„Um eine ausreichende Herdenimmunität zu erreichen, müssen etwa 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft werden“, sagte Shangula. Abgesehen von einer Sendung der COVAX-Einrichtung habe die Regierung daher direkte bilaterale Gespräche mit Pfizer und den Ländern China und Russland sowie andere Staaten aufgenommen, die „große Fortschritte bei der Herstellung von Impfstoffen“ gemacht hätten - Namibia erhoffe sich „mögliche bilaterale Geschäfte und/oder Spenden“. „Der Impfstoff wird Leben retten, sobald er verfügbar ist“, sagte Shangula und wiederholte, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie anfällige Bevölkerungsgruppen Vorrang bei der Impfung bekommen würden.

„Virulentere Variante“

Laut Shangula schnellen die Neuinfektionen in Namibia weiter in die Höhe: Lag die durchschnittliche Infektionsrate im Oktober und November 2020 bei 4,7 Prozent, habe sich diese Ziffer bis Anfang Januar verfünffacht. „Es besteht ein hoher Verdacht, dass die übertragbarere und virulentere Variante des Coronavirus in Namibia im Umlauf ist“, sagte der Minister. Es müssten daher gezieltere Maßnahmen eingeführt werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die neuen Corona-Auflagen dauern bis zum 3. Februar an. Dabei kündigte Shangula eine neue, drastische Maßnahme an: Alle nicht dringenden medizinischen Eingriffe müssen verschoben werden. Besuche bei Krankenhauspatienten seien auf maximal zwei Verwandte pro Besuch beschränkt. Die Besuchszeit sei auf zehn Minuten begrenzt. „Alle Gesundheitsdienste müssen im Rahmen dieser Vorschriften weiterarbeiten“, orderte er an.

Im Gegensatz zu den anderen Auflagen gibt es aber kaum drastische Änderungen. Öffentliche Veranstaltungen dürften weiterhin nicht mehr als 50 Personen betragen - allerdings dürften Veranstaltungen nun nicht länger als zwei Stunden und lediglich bis 20 Uhr andauern. Die aktuelle tägliche Ausgangssperre zwischen 21 und 4 Uhr bleibt in Kraft, auch beim Verkauf von alkoholischen Getränken gelten weiterhin die aktuellen Regeln. Die Maskenpflicht müsse indes strenger durchgesetzt werden, derweil Shangula weitere Regelungen für Restaurants, Cafés und Shebeens sowie Salons, Schönheitsorte und Fitnesscenter einführte. Sport bzw. -Ereignisse seien zugelassen, allerdings seien Zuschauer verboten. Ferner rät Shangula gefährdeten Personen (Personen über 60 Jahre, Personen mit Komorbiditäten und schwangere Frauen sowie Kinder unter zehn Jahren) an, zu Hause zu bleiben.

„Schulen werden öffnen“

„Die unbegrenzte Verzögerung bei der Wiedereröffnung von Schulen wird sich nachteilig auf die Schüler auswirken“, sagte der Minister. Aus diesem Grund werden Schulen (Vorschule bis Klasse 11) für Schüler am 26. Januar beginnen, fortgeschrittene Nebenlerner könnten die Lehrstätte ab dem 16. Februar besuchen.

„Schulen werden öffnen. Wir arbeiten nun daran, Maßnahmen zum Schutz von gefährdeten Schülern und Lehrern einzuführen“, sagte indessen Bildungsministerin Anna Nghipondoka. Der Präsenzunterricht werde „für alle“ gelten. Das 2020 eingeführte Lernen-Von-Zuhause sei wegen der unterschiedlichen Lebensstandards nicht umsetzbar gewesen. „Als die Schulen 2020 (wegen COVID-19) schließen mussten, haben wir schlechte Erfahrungen gemacht“, sagte sie und ergänzte: „Wir haben mindestens 30 000 Schüler „verloren“ und die Anzahl geschwängerter Schülerinnen hat sich im Gegensatz zur Norm verdoppelt.“ Demnach seien während der geschlossenen Schulen im vergangenen Jahr 3 600 Schülerinnen geschwängert worden.

Gestern Nachmittag kündigte Shangula 312 Neuinfektionen, sieben COVID-19-Todesopfer und 470 Genesungen an.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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