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Holzschnitzer sind empört

Der Holzschnitzermarkt in Swakopmund ist offiziell umgezogen. Seit Dienstag befinden sich die knapp 100 Personen bei dem neuen Kavita-Park, den die Swakopmunder Stadtverwaltung hinter den bestehenden Tennisplätzen eingerichtet hatte. Der Großteil der Holzschnitzer ist mit diesem Umzug und den neuen Fazilitäten unzufrieden. „Wir sind jetzt in einem Gefängnis“, sagte John Nyambe gestern im Gespräch mit der AZ. Der Holzschnitzer bemängelt vor allem die Größe der Stände, die im Gegensatz zum vorigen Areal unter dem Café Anton deutlich kleiner seien. Zuvor habe er seine Ware auf einem 3x2 Meter großen Gebiet ausgestellt, nun sei die Größe deutlich reduziert worden. „Ich habe nur noch 2,5x1,5 Meter zur Verfügung.“ Nyambes größte Sorge: Zwischen den verschiedenen Ständen gebe es keinen markierten Gehweg. „Touristen können nicht um den Stand laufen. Sie können nur davor stehen“, sagte er. Derzeit zahle er für seinen Stand monatlich 54 N$, zuvor habe er 41 N$ gezahlt. „Wir zahlen mehr Geld für eine schlechtere Lage“, so Nyambe. Sein Nachbar Paulus Kapende zeigte sich ebenfalls nicht mit dem neuen Standort einverstanden. Kapende bemängelt die Lage vom Kavita-Park, die kleinen Abstellräume, die Höhe der Standorte und die Tatsache, dass sich die Stadtverwaltung vor dem Bau nicht über die Bedürfnisse der Holzschnitzer informiert habe. Laut Kapende ist der Fußgängerweg um einige Zentimeter höher als die Stände. Touristen müssten sich somit bücken, um die Ware anzufassen. Die Höhe der Stände sei ferner ungünstig, sollte es regnen. „Dann sind unsere Verkaufsareale überflutet“, sagte er. Des Weiteren zeigte sich Kapende über die neuen Abstellräume empört. Diese würden gerade Mal einen Quadratmeter messen. Zudem sei das benutzte Material „sehr billig“. „Die Türklinken brechen ab und meine Ware passt nicht in das kleine Häuschen“, sagte er weiter. Kapende ergänzte, dass die Holzschnitzer forciert wurden, um beim Kavita-Park zu stehen. „Doch ich habe in diesen zwei Tagen kein einziges Stück verkauft“, sagte er und fügte hinzu: „Es gibt keine Kunden. Wir sitzen jetzt hier rum und erzählen den ganzen Tag Geschichten. Was sollen wir sonst machen?“, fragte er. Besonders über die Lage ist er entsetzt, weil es kein Schild gibt, das auf den neuen Kavita-Park deutet. „Damals konnten Touristen beim Café Anton uns sehen und besuchen, jetzt sind wir hinter den Palmen und im Gebüsch versteckt. Keiner findet uns“, sagte er. Marco Swarts, Manager für kooperative Dienstleistungen bei der Stadtverwaltung, sagte gestern im AZ-Gespräch, dass die Holzschnitzer ihre Beschwerden schriftlich bei der Stadtverwaltung (Stadtdirektor) einreichen sollten. „Es hat keinen Sinn, über diese Sache zu reden. Wenn es Beschwerden gibt, dann müssen sie formell sein, damit wir als Stadtverwaltung etwas unternehmen können“, sagte Swarts. Von Erwin Leuschner, Swakopmund

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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