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HopSol – Oder wie Nachwuchsarbeit funktioniert
HopSol – Oder wie Nachwuchsarbeit funktioniert

HopSol – Oder wie Nachwuchsarbeit funktioniert

Olaf Mueller
Was die Funktionäre zu den Vorwürfen sagen, wie die weiteren Visionen aussehen und was die Klubs in der nächsten Saison erwartet, darüber hat Ligenkoordinator Harald Fülle im Gespräch mit Olaf Mueller für die Allgemeine Zeitung Auskunft gegeben.

AZ: Nach einer langen und anstrengenden Saison ist man sicherlich froh, dass bald ein wenig Ruhe einkehrt. Wenn Sie die Saison Revue passieren lassen, ist das Produkt HopSol-Jugendliga so geworden wie es ursprünglich geplant war?

H. Fülle: Ja, und noch viel mehr. Wir hatten wirklich nicht erwartet, dass alle Mannschaften, Trainer, Betreuer und Spieler so mitziehen.


AZ: Wenn wir gerade beim Thema Anfänge sind, bleibt eine Frage hierzu nicht aus. Eigentlich sind es zwei - wie ist die Idee eine eigene Jugendliga zu gründen entstanden und wer hatte diese?

H. Fülle: Die zwei hauptverantwortlichen Kräfte hinter dieser Idee waren der ehemalige Bundesliga-Profi des HSV Collin Benjamin und unserer Sponsor, Dr. Robert Hopperdietzel. Beide haben sich beim Zuschauen ihrer Kinder kennengelernt und beide waren der Meinung, dass man Jugendfußball viel besser organisieren und anbieten muss.

AZ: Eine Idee ist und bleibt erst mal eine Idee. Wie hat sich die Liga gegründet? Und welche Kriterien für die Kaderzusammenstellung gab es?

H. Fülle: Collin (Benjamin; Anm. d. R.) hat ein Team zusammengestellt, damit hat es begonnen. Um ein Team zusammenzustellen, gab es aber keine bestimmten Kriterien. Neben Robert (Hopperdietzel; Anm. d. R.) als Sponsor, hat Collin ein Team nach seinen Vorstellungen gebildet.



AZ: Spielt Collin Benjamin eine wichtigere Rolle als die anderen Mitglieder? Wir können uns vorstellen, mit ihm im Schlepptau ist es ein wenig einfacher, Sponsoren zu gewinnen.

H. Fülle: Collin ist die treibende Kraft hinter allem, vom Aufbau des Spielplatzes, dem Transport von Mannschaften und Schiedsrichter. Sponsoren sind zurzeit dem Sport im Allgemeinen und ganz speziell dem Fußball sehr kritisch gegenüber eingestellt – durch Umstände die wir alle kennen. Aber ja, mit Collin lässt sich das Produkt schon etwas einfacher verkaufen.



AZ: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – den berühmten Ausspruch von Deutschlands Weltmeistertrainer 1954, Sepp Herberger, möchten wir ein wenig abwandeln – „nach der Saison ist vor der Saison”. Was sind die Pläne für 2018 und dabei schielen wir ein wenig in Richtung der weniger berücksichtigten Regionen?

H. Fülle: Wir möchten erst mal in zwei Wochen die Liga erfolgreich abschließen. Dann werden wir uns im November zusammensetzen und das neue Jahr besprechen.

Alle teilnehmenden Mannschaften haben jetzt schon ihre Zusammenarbeit für die neue Saison bestätigt. Wir möchten zudem gerne die HopSol-Liga ausweiten und haben auch schon Gespräche mit der Sport-Verwaltung der Erongo-Region geführt.Wir haben auch sehr viele Anfragen aus dem Norden bekommen, wann wir endlich dort anfangen. Eine andere Herausforderung ist die Einführung einer B-Liga in Khomas sowie in Rehoboth und Okahandja. Vereine wie der Sportklub Windhoek (SKW) oder der Deutsche Turn- und Sportverein (DTS), die in einer Altersgruppe bis zu 40 Kinder haben, stellen diese Anforderungen an uns. Die sind ihren Mitgliedern verpflichtet und wenn da welche aufgrund des Leistungsgefälles eventuell nicht berücksichtigt werden, wandern die Eltern mit den Kindern ab.



AZ: Und das trotz der Absage des Verbands (NFA) an die teilnehmenden Spieler, die in Sichtungslehrgänge mit einbezogen werden wollten. Macht das nicht nachdenklich – anders formuliert, ist dies nicht eine Absage an den Fußballverband von Seiten der Öffentlichkeit?

H. Fülle: Das Problem ist, dass die HopSol-Liga nicht anerkannt ist, auch nicht international. Deswegen haben wir keine Wahl und müssen mit der NFA zusammenzuarbeiten. An uns wurden Anforderungen herangetragen, die zum Teil absurd sind, aber damit müssen wir umgehen. Außerdem ist es es eine Sache, eine Anfrage zu bekommen, eine andere ist es, diese auch umzusetzen. Dazu braucht man Personen vor Ort, die nicht nur das Know-how haben, sondern auch verlässlich sind.



AZ: Ein anderes Thema ist die NFA. Die will die Liga nicht anerkennen und Spieler, die an dieser teilnehmen, sind – wie erwähnt – nicht für die Nachwuchsförderung zugelassen. Eine Farce, denn die meisten Premier-League-Clubs haben nicht mal eigenen Nachwuchs, sondern holen diese aus Vereinen, die vor allem durch private Initiative den Nachwuchs fördern. Sie haben dem Verband die Türe geöffnet, der hat sie zugeschlagen. Werden Sie weiterhin auf die NFA zugehen?

H. Fülle: Ja, wir werden weiter auf die NFA zugehen. Wir müssen einfach einen gemeinsamen Nenner finden. Wir können nicht ohne die NFA. Wir haben dieser Tage ein weiteres Schreiben an den Verband aufgesetzt.



AZ: Die andere Option ist ohne den Verband zu arbeiten. Ist Ihnen der Gedanke schon einmal gekommen, aus dem Produkt Nachwuchsliga eine U21-Liga oder vielleicht sogar eine bezahlte Amateurliga aufzubauen?

H. Fülle: Ganz entfernt...



AZ: Warum, Sie haben doch den Zuspruch. Vielleicht konnten Sie sogar einen Umbruch angeregen.

H. Fülle: Die NFA verweist uns an die Khomas-Jugendliga, da laut dem Verband Nachwuchsarbeit Sache der Region ist. Die funktioniert aber nicht, was der Auslöser war, die Initiative zu ergreifen.



AZ: Schauen wir auf das Jahr 2018: Gibt es Änderungen im Organisationsteam? Wie sieht es mit Sponsoren aus? Werden einige Ligen (U19, U17, U15) mit anderen Mannschaften erweitert? Gibt es Abgänge?

H. Fülle: Das weiß ich jetzt noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass alle bleiben und wir noch mehr Anfragen bekommen.



AZ: Herr Fülle, Sie sind keine Vollzeitkraft der HopSol-Jugendliga. Stattdessen haben Sie neben Ihrer Familie auch noch einen Beruf, dem Sie nachgehen müssen. Da die Liga auch unter der Woche tätig ist, wie bekommt man das alles unter einen Hut?

H. Fülle: Schwierig, aber es ist alles zu meistern. Collin und wir alle haben da großen Stress. Aber Collin macht die meiste Arbeit. Dennoch verwende ich ein bis zwei Stunden jeden Tag für die Ligenkoordination. Würde das Angebot für ein Hauptamt kommen, würde ich das aber annehmen.



AZ: Was sind Ihre Lehren nach der anstrengenden Saison? Was wollen Sie anders machen, was hat gar nicht funktioniert und was hat Sie überrascht?

Fülle: Positiv war der Einsatz von allen Mannschaften. Wir müssen noch enger mit den Medien zusammenarbeiten und wir müssen noch sehr viel an dem sozialen Aspekt der Liga arbeiten. Fußball spielen können alle – aber was noch? Wir müssen versuchen mehr Zuschauer zu bekommen und besseren Fußball in den unteren Altersgruppen – vor allem bei der U17 und U19 – anzubieten.



AZ: Zum Schluss, gibt es etwas, was Sie an das Team um Sie herum auch für die kommende Saison weitergeben möchten?

Fülle: Ich möchte mich einfach nur bedanken, dass ich dabei sein durfte, und, dass wir auf dem richtigen Weg sind, den Fußball in Namibia neu zu formen – am Besten zusammen mit der NFA.


AZ: Danke für das Gespräch.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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