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Hotelfachschule in Geldschwierigkeiten

Swakopmund - Die Hotelfachschule "Namibian Hotel & Tourism College" ist in Finanznot.

Bereits Anfang August wurde per Zeitungsanzeige eine Zwangsversteigerung von diversen Möbeln und Artikeln angekündigt. Gerüchten zufolge sei das im Januar eröffnete Ausbildungszentrum außerhalb Swakopmunds pleite und soll geschlossen werden.


"Es wird längst nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird", erklärte Viccy Greyling, Direktorin der Hotelfachschule, der AZ. "Sicherlich hat die Schule zurzeit ein paar Geldschwierigkeiten, aber sie wird auf keinen Fall geschlossen werden", sagt sie. Auf Nachfrage, warum eine Zwangsversteigerung in der Zeitung angekündigt wurde, meinte Greyling: "Ich gebe zu, dass ich Geld schulde. Schnell gerät man wegen der laufenden Kosten in Verzug, vor allem, wenn nicht pünktlich Schulkosten eingehen. Doch nichts wurde bisher zwangsverkauft und nichts wird verkauft", so die Direktorin.


"Am 6. September wird die Zwangsversteigerung vollstreckt," sagte Anwalt Robert Pohl von der Anwaltskanzlei Jan Olivier & Co in Swakopmund. "Wir haben im Auftrag unseres Mandanten die Hotelfachschule wegen eines von der Bank gesperrten Schecks angeklagt." Inzwischen sei zwar der ausstehende Betrag an den Mandanten bezahlt worden, aber nicht die ausstehenden Kanzleikosten.


"Jeder Neubeginn ist schwer," gibt Greyling zu, "ich selbst habe seit Januar kein Gehalt aus dem College bezogen, sondern decke meine persönlichen Kosten mit dem Einkommen aus meinem Gasthaus in Windhoek ab." Angeblich erhalten auch die Lehrer unregelmäßig ihr Gehalt. "Was die Lehrer anbetrifft, darüber möchte ich mich nicht äußern", so die Direktorin. Wegen des Ferienbeginns war keiner der Lehrer für eine Stellungnahme zu erreichen. Allerdings hat der aus Irland stammende und im namibischen Tourismus schon bekannte Hotelmanagement-Dozent Liam Smith wegen Unstimmigkeiten gekündigt und das College verlassen. "Ein besonders schwerer Verlust für das College", so die Direktorin, "doch jeder Dozent ist ersetzbar und bis die Schule im September wieder anfängt, haben wir die Stelle neu besetzt."


"Wir warten jetzt erst einmal die Trimesterferien ab", sagte Hilli Kauert, die ihre Tocher Silke als Studentin an der Hotelfachschule hat, "man muss nicht immer gleich alles so negativ sehen." Und doch erwartet Kauert auf gewisse Fragen entsprechende Antworten. Bis jetzt seien die Hotelfachschule und die Studenten beim Ministerium für Hochschulen und Berufsbildung angeblich noch nicht registriert. "Wir zahlen pro Jahr 70000 Namibia-Dollar für die Ausbildung unserer Tocher", so Kauert, "da möchten wir natürlich eine gut strukturierte und funktionierende Leitung sehen."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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