Hubschrauber darf abheben

Windhoek - Nachdem monatelang vor Gericht um die Flugerlaubnis eines ehemaligen US-Armeehubschraubers gekämpft wurde, haben die Antragsgegner am Freitag überraschend keine Einwände gegen eine kommerzielle oder private Nutzung des Helikopters mehr gehabt. Richter Kobus Miller urteilte vor dem Wochenende in Windhoek, dass das Luftfahrzeug im Rahmen des Luftfahrtgesetzes und der Regeln der zivilen Luftfahrt genutzt werden darf - für jegliche Zwecke im Ermessen der Eigentümerfirma Expedite Aviation.

Zuvor hatte eine einstweilige Verfügung sowie das Fehlen der Flugtauglichkeitsbescheinigung (AOC) dem Besitzer des Hubschraubers, Rainier Arangies, untersagt, mit dem Hubschrauber (Typ: Bell TH-IL, Kennung: V5-HUE) zu fliegen. Ursprünglich habe sich nämlich Staatsoberhaupt Hifikepunye Pohamba persönlich über das "ausländische Militärgerät" - insbesondere aufgrund der Markierungen, darunter die Aufschrift "United States Army" - beschwert. Daraufhin wurde zunächst vor Gericht die kommerzielle Nutzung des Helikopters untersagt. Die zivile Luftfahrtbehörde (DCA) erlaubte Arangies, den Hubschrauber zwischenzeitlich für "Freizeitzwecke zu nutzen, wenn die Markierungen überklebt werden" (AZ berichtete).

Nachdem Expedite im August dieses Jahres mit dem Versuch gescheitert war, die DCA mit einem Eilantrag zu zwingen, ihm die Flugtauglichkeitsbescheinigung zu erteilen, wurde vor einigen Wochen laut dem Anwalt Theo Barnard die Erlaubnis doch erteilt. Somit gebe es rechtlich keinen Grund für ein Flugverbot. "Mit dem heutigen Urteil darf dieser Armeehubschrauber für kommerzielle oder irgendwelche anderen Zwecke eingesetzt werden - auch mit den Markierungen", so Barnard im Gespräch mit der AZ. Allerdings gebe es noch andere Punkte vor Gericht zu klären, wie die Übernahme der Prozesskosten.