Hund steckt im zähen Teer fest
Von Dirk Heinrich
Windhoek
Allem Anschein nach hatte ein Arbeitern anonym den Windhoeker Tierschutzverein (SPCA) am vergangenen Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr informiert, dass auf dem Bahnhofgelände des staatlichen kommerziellen Unternehmens TransNamib ein Hund in Teer festsitzt und fürchterlich heult und „schreit“. „Ich habe einen meiner Inspektoren zu dem Ort geschickt und wurde kurze Zeit später benachrichtigt, dass ich selbst vor Ort kommen soll“, sagte Brigitte Meissner vom SPCA. Meissner musste feststellen, dass es keine Möglichkeit gab den Hund aus der schwarzen, zähen und giftigen Masse zu befreien, geschweige anzuheben. „Das Tier war mit Teer bedeckt, nur die Nasenspitze und ein Auge schauten noch hervor. Wir haben den Kopf mit Hilfe einer Schaufel anheben können, damit ein Tierarzt die arme Kreatur gegen 17.30 Uhr von seinem Leiden erlösen konnte“, sagte Meissner. Es gab keine Möglichkeit das Tier aus und von dem Teer zu befreien.
Wie der Hund in dem weit auf dem Gelände verteilten einige Zentimeter tiefen Teer steckenbleiben konnte, bleibe ein Rätsel. „Diese Hunde sind Streuner, sie kennen die Straße und kein Hund läuft freiwillig in eine solche Teermasse“, meinte Meissner. Wie lange der Hund bereits in der schwarzen Masse steckte ist nicht bekannt. Die Gesundheitsbehörde der Stadt Windhoek sei benachrichtigt worden, um den Kadaver des Hundes zu entfernen, aber am Freitagnachmittag lag das tote Tier immer noch neben Autoreifen und einer Schaufel in der riesigen Teerlache.
Auf dem eingezäunten Gelände von TransNamib in der Nähe der Werkstätten, welches an die Trevithickstraße in Windhoek-West grenzt, sind neben zahlreichen verbogenen und verrosteten Waggons und Eisenachsen auch neun beschädigte Container abgestellt. Aus diesen Containern quillt in der Mittagshitze unaufhaltsam zähflüssiger Teer, der bereits einen Großteil des Geländes bedeckt. Niemand scheint sich um diese Umweltverschmutzung zu kümmern. Freitagmittag lief aus verschiedenen Löchern in den Containern Teer heraus.
Nachfragen bei TransNamib wem die Container gehören, warum sie dort abgestellt wurden, warum sich niemand um die Umweltkatastrophe zu kümmern scheint und seit wann die Container dort stehen, blieben bisher unbeantwortet. Pressesprecherin Ailly Hangula-Paulino hatte die Fragen erhalten, aber keine Antworten geliefert. Es ist auch nicht bekannt wem der Hund gehörte, der eingeschläfert werden musste und wie dieser in den Teer geraten ist. Ob sich die Windhoeker Stadtverwaltung um die Entsorgung des Kadavers kümmert und die Auswirkungen des ausgelaufenen Teers auf die Umwelt untersucht, war nicht in Erfahrung zu bringen. Das Gelände grenzt direkt an ein Wohngebiet im Windhoeker Stadtviertel Windhoek West.
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Allgemeine Zeitung
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