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Hund und Pferde brutal gequält

Windhoek/Okahandja/Otjiwarongo - "Man sieht den Tod in ihren Augen", sagte Detektiv und Unteroffizier William Gray gestern im AZ-Interview. Er erklärt, wie zwei Fohlen, dessen Alter auf zwei Monate geschätzt wurde, Anfang der Woche in Okahandja verendet sind:

So habe ein gewisser Sakkie vor einigen Monaten sieben Pferde und drei Fohlen in der Gegend bei Aminuis gekauft. Sakkie wolle die Tiere in den Landesnorden transportieren und habe einen gewissen Jackson damit beauftragt. Jackson habe sich mit den Pferden zu Fuß auf den Weg gemacht, jedoch wegen Geldproblemen 350 Kilometer weiter, in Okahandja über zwei Monate gerastet. "Die Tiere sind seit September in Okahandja umhergestreunt", sagte der Polizist Gray, der daraufhin beschloss, dass es nun genug sei.

Zusammen mit Dr. Beate Voigts versorgte der Polizist die völlig ausgehungerten und vernachlässigten Tiere. Ein Fohlen schaffte es, die beiden anderen sind jedoch verendet. "Das macht mich einfach wütend, wie mit den Tieren umgegangen wurde. Ich mache dies nicht, weil ich ein Polizist bin, ich bin auch ein Mensch", so Gray. Er brachte die Tiere am Montagabend auf das Gelände der Auktionsfirma Namboer, wo sie von der Bewohnerin Wendy Venter betreut werden. "Jeden Morgen und Abend sehe ich nach dem Wohl der Pferde", so Gray.
Der Polizist will, dass Sakkie die Pferde nicht mehr zurückbekommt: Es soll nun Anzeige erstattet werden, damit sich der Besitzer wegen Tierschändung verantworten muss. Sakkie soll den Pferden kein Futter, Unterschlupf sowie Wasser gegeben und sie medizinisch nicht versorgt haben. Gray sagte weiter: "Sakkie muss verhaftet werden, keine Kaution bekommen und auch im Gefängnis hungern, wie die Pferde." Damit der Verdächtige die Tiere auf keinen Fall zurückbekommt, will Gray heute vor einem Richter eine einstweilige Verfügung erwirken. Venter habe in diesem Zusammenhang am Dienstagabend eine Petition verfasst und per E-Mail an alle Freunde und Bekannten verschickt. "Die Resonanz ist unglaublich", bemerkte Venter. Es hätten sich mehrere tausend Personen aus ganz Namibia, Deutschland und Österreich gemeldet.

Gray habe gestern auf eigenen Kosten Blutproben zum Veterinäramt in Windhoek gebracht. "Die Pferde sind wahrscheinlich krank und wir wollen wissen, was sie haben", sagte er. Die Resultate sollen heute veröffentlicht werden.



Der Eigentümer Sakkie sagte gestern auf AZ-Nachfrage, dass er in Windhoek wohne und am heutigen Freitag seine Pferde in Okahandja abholen wolle. Er brauche jedoch einen Lkw, um die Tiere ins Owamboland (Ondangwa) zu transportieren. Die Frage, warum er die Pferde vernachlässigt habe, antwortete er mit dem Satz: "Ein Regierungstierarzt hat vor kurzem nach dem Wohl der Tiere geschaut. Er hat sich bei mir aber nicht wieder gemeldet und ich habe somit nichts unternommen." Und: "Ihr werdet mir meine Pferde nicht abnehmen."

Doch das ist nicht der einzige Fall von Grausamkeit: In der vergangenen Woche wurde in Okakakara ein Hund auf unvorstellbarer Weise malträtiert. Ein Bewohner soll dem Hund seines Nachbarn beide Ohren und den Schwanz abgeschnitten haben. Grund: Seine Hündin war läufig und sollte von dem Hund nicht belästigt werden. Der Rüde wird nun medizinisch betreut und befindet in der Obhut des Tierschutzvereins in Otjiwarongo. Neben den brutalen Verletzungen hat der Vierbeiner ein schweres Trauma. Mittlerweile hat der Besitzer des gequälten Hundes gegen den Tierquäler Anzeige erstattet und dieser wurde festgenommen. Doch nach Bezahlung einer Kaution in Höhe von 200 N$ wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Der namibische Tierschutzverein bittet dringend, jeden Vorfall umgehend zu melden, der Misshandlung von Tieren betrifft.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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