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Hunde sind Tollwutproblem
Hunde sind Tollwutproblem

Hunde sind Tollwutproblem

Hunde sind das größte Problem bei der Verbreitung von Tollwut in Ost- und im südlichen Afrika. Dies wurde jetzt auf einem Symposium in Windhoek deutlich. Mangelnde Aufklärung der Bevölkerung erschwert die Bekämpfung der gefürchteten Krankheit, meinen Experten.

Windhoek - In Namibia gab es im vergangenen Jahr insgesamt 24 positive Fälle, wo Menschen an der gefürchteten Krankheit Tollwut gestorben sind. Im Jahr 2004 waren es 28 bekannte Todesfälle. Dies gab Dr. Frans Joubert bei seinem Länderbericht auf dem Symposium der South Eastern African Rabies Group (SEARG) auf einer Lodge bei Windhoek bekannt. 32 Personen wurden 2005 von tollwütigen Hunden gebissen, vier mehr als im Jahr zuvor. Das staatliche Veterinärlabor bestätigte 2005 insgesamt 179 positive Tollwutfälle bei Hunden, acht bei Katzen, 79 bei Rindern, 23 bei Ziegen, zehn bei Schafen, einen bei Pferden und einen bei Schweinen, teilte Dr. Joubert den internationalen Zuhörern mit. Weiterhin seien im vergangenen Jahr 15 Schabrackenschakale positiv auf Tollwut getestet worden, außerdem ein Honigdachs, ein Wilder Hund (Hyänenhund), eine Manguste, 26 Kudus und eine Elenantilope. Insgesamt musste das Veterinärlabor in Windhoek 629 domestizierte Tiere auf Tollwut untersuchen, von denen 301 positiv waren, und 91 wilde Tiere, von denen 45 an Tollwut erkrankt waren, so Dr. Joubert. Namibia importierte 323600 Einheiten Tollwutimpfstoff im Wert von N$ 1510000 (US$ 232000).

Nachdem zahlreiche Hunde in Windhoek im vergangenen Jahr positiv an Tollwut erkrankt waren, starteten die Veterinäre und die Windhoeker Stadtverwaltung eine große Impfkampagne (AZ berichtete). Im Lande soll es 250000 Hunde geben. Im vergangenen Jahr wurden in Namibia 63266 Hunde gegen Tollwut geimpft, 2004 waren es 16827.

Allgemein bezeichneten die Experten aus zahlreichen Ländern des südlichen und Ostafrika die Hunde als das größte Problem bei der Bekämpfung von Tollwut auf dem Kontinent. Dr. Roland Diamini aus Swaziland bezeichnete Hunde als Serienkiller, da sie hauptsächlich dafür verantwortlich seien, dass die tödliche Krankheit auf den Menschen übertragen wird. Dr. Diamini sagte, dass es in seinem Land Pflicht sei, dass Hunde gegen Tollwut geimpft werden. "Es ist strafbar, wenn Hundeeigentümer ihre Tiere nicht impfen, die Hunde können dem Gesetz nach getötet werden", so Diamini. Jedes Jahr im September stünden die Tollwutimpfungen an. Aber besonders die Risikogruppen, die arme Bevölkerung in städtischen und weit entfernten ländlichen Gebieten, könnten nicht immer erreicht werden oder würden ihre Hunde nicht zu den Impfstellen bringen. "Wegen der hohen Kriminalität haben Menschen in den Armenvierteln oft fünf oder mehr Hunde pro Besitzer, meist Kampfhunde. Diese zum Impfen zu bringen ist mit ernsten Schwierigkeiten verbunden", sagte der Vertreter aus Swaziland. Da aus den unterschiedlichen Gründen nicht der gesamte Hundebestand gegen Tollwut geimpft werden könne, bleibe das Risiko konstant groß, so Diamini.

Großangelegte Impf- und Aufklärungskampagnen im südlichen und in Ostafrika seien nötig, um die Gefahr der Tollwut zu minimieren, meinten die Vertreter der verschiedenen Afrikastaaten bei dem Symposium, welches gestern endete.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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