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Hunderte Geier vergiftet
Hunderte Geier vergiftet

Hunderte Geier vergiftet

Wie viele Geier vergiftet wurden und um wie viele es sich pro Art handelt wird wohl niemals bekannt werden, da sich kein Naturschutzbeamter die Mühe gemacht hat die toten Vögel zu identifizieren und zu zählen. Informationen aus verschiedenen Quellen deuten daraufhin, dass zwischen 400 und 600 Aasgeier an einem Elefantenkadaver vergiftet worden sind. Bisherigen Informationen zufolge wurden die Aasgeier wahrscheinlich schon vor drei Wochen vergiftet. Touristen entdeckten anscheinend die toten Vögel und den Elefantenkadaver im Bwabwata-Nationalpark und informierten die Naturschutzbeamten in Susuwe am Kwando. Die Beamten des Ministeriums brauchten eine Woche, bevor sie am vergangenen Wochenende den Tierarzt des Ministeriums in der Caprivi-Region benachrichtigten. Allem Anschein nach hatten die Naturschutzbeamten kein Fahrzeug, um zu der Stelle zu fahren. Inzwischen sollen die Kadaver der Aasgeier verbrannt worden sein. Ob irgendwelche Proben genommen wurden, um feststellen zu lassen was für ein Gift verwendet wurde, ist nicht bekannt. Bis Redaktionsschluss gab es trotz zahlreicher Nachfragen keine offizielle Reaktion des Umweltministeriums. Experten zufolge ist Namibia damit das Land, in dem bisher die meisten Geier vergiftet wurden. Allein in diesem und im vergangenen Jahr seien mindestens fünf Mal Aasgeier an Kadavern vergiftet worden. Selbst an einem Büffelkadaver seien tote Geier gefunden worden. Auch im benachbarten Botswana wurden Aasgeier an Kadavern vergiftet und es wird vermutet, das Wilderer die Täter sind, die damit ihre grausamen und illegalen Aktivitäten vertuschen wollen. Fliegen keine Geier am Himmel, können Naturschutzbeamte und Wildhüter nicht wissen, dass dort ein Elefant, dessen Stoßzähne heraus gehackt wurden, verrottet. Bereits im vergangenen Jahr teilte der Direktor der Naturschutzbehörde, Colgar Sikopo, der AZ mit, dass „bis Juni 30 Elefanten gewildert und über 300 Weißrücken- und Ohrengeier vergiftet wurden“. „Wir hatten auch zahlreiche Sporen- und Nilgänse die tot im Okavango trieben. Die Vögel waren eindeutig vergiftet worden, obwohl hier die Vermutung besteht, dass Pestizide beim Obst- oder Gemüseanbau auf staatlichen Grünflächen die Ursache für den Tod der Wildvögel war. Zahlreiche Einwohner haben die leicht zu fangenden und vom Gift gezeichneten Wasservögel verzehrt. Keine offizielle Untersuchung war erfolgt“, sagte die Giftexpertin und Direktorin des NARREC-Rehabilitationszentrums für vor allem Raubvögel, Liz Komen. Sie hatte bereits von den verschiedenen Fällen der Vergiftung von Aasgeiern gehört und Proben angefordert. Proben und Ergebnisse eines Falles seien an des Zentrallabor der Veterinärbehörde in Windhoek gegangen, die Ergebnisse angeblich zum Staatsveterinärbüro in Katima Mulilo geschickt worden, wo sie anschließend nicht mehr zu finden waren. „Es ist besorgniserregend, dass soviele Geier vergiftet wurden. Was das Ganze verschlimmert ist die Tatsache dass Geier im Zusammenhang mit Elefantenwilderei getötet werden. Ich habe die bisherigen Informationen sofort an das IUCN-Büro in Nairobi und Genf weitergeleitet, weil dringend etwas von höchster Stelle unternommen werden muss“, sagte der Vizevorsitzende der Aasgeier-Spezialistengruppe des IUCN und Leiter des Raubvogel- und Geier-Programms des Endangered Wildlife Trust, André Botha gegenüber der AZ. „Große Sorge bereitet zudem die Tatsache, dass sich die verantwortlichen Beamten nicht an die vorgegebenen Bestimmungen gehalten haben und dadurch wahrscheinlich sämtliche mögliche Indizien verloren gingen, um die Schuldigen zu überführen. Dies ist nicht zu entschuldigen da es nicht der erste Vorfall dieser Art in dem sogenannten KAZA-Umweltschutzgebiet war und alle Länder mehr oder weniger den gleichen Bestimmungen folgen sollen, um gemeinsam und grenzüberschreitend erfolgreich zu arbeiten“, sagte der international anerkannte Experte. „Es ist leider nicht der erste Vorfall dieser Art, aber dass die Beamten nicht fähig sind die genaue Zahl der getöteten Aasgeier festzustellen und auch nicht die Arten identifizieren können, ist unbeschreiblich. Da ist ein großer Unterschied zwischen 400 und 600 Vögeln“, sagte der Leiter der namibischen Aasgeier-Forschungsgruppe und ehemaliger langjährige Naturschutzbeamte, Peter Bridgeford. Weiterhin sei zu bemängeln, dass nicht nachgeschaut wurde wie viele der Vögel beringt waren. Allem Anschein nach war nur ein in Südafrika markierter Geier entdeckt worden, bevor die Kadaver verbrannt wurden. Von Dirk Heinrich Windhoek

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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