Hungertote in Simbabwe
Die Mangelversorgung fordert im einstigen "Brotkorb" des südlichen Afrika ihre Opfer, zumeist Kleinkinder und Säuglinge. Über die Höhe der Zahlen wird unterdessen heftig diskutiert.
Windhoek - Der katholische Erzbischof Pius Ncube sagte am Freitag gegenüber internationalen Medien, in Simbabwe seien im Jahr 2003 bis zu 10000 Menschen verhungert oder an Krankheiten im Zusammenhang mit Unterernährung verstorben. Erzbischof Ncube aus dem Matabeleland im Westen Simbabwes habe diese Zahl in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kirchengruppen und Spendenorganisationen errechnet, die direkt vor Ort mit der Verteilung von Lebensmittelspenden beschäftigt sind. Gegenüber der Nachrichtenagentur Ap sagte Ncube, unter den 10000 Toten seien rund ein Drittel Aidsinfizierte gewesen, die auf Grund ihrer Krankheit nicht mehr für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. "Die Situation ist schlimm, uns werden von Menschen berichtet, die nur noch alle vier bis fünf Tage Nahrungsmittel erhalten. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass im gesamten Matabeleland kein Regen gefallen ist", so Ncube.
Mike Higgins, Sprecher des UN-Welternährungsprogramms (WFP), zog die Zahlen des Bischofs unterdessen in Zweifel. Er wäre "sehr überrascht", wenn Pius Ncubes Schätzugen zutreffend seien, sagte er. "Ich kann nicht glauben, dass eine derart hohe Zahl an Hungertoten unserer Organisation nicht aufgefallen sein soll. Und das ist sie nicht." Andererseits, so Higgins, befürchtet auch das WFP, Zahlen in dieser Größenordnung könnten für das Jahr 2004 eine reelle Schätzung darstellen.
Das Gesundheitsministerium Simbabwes hat bis Dienstag jeden Kommentar gegenüber der Aussage Ncubes verweigert. Die einzigen Zahlen von offizieller Seite stammen aus Bulawayo. Demnach sind in der zweitgrößten Stadt Simbabwes zwischen August und Dezember 2003 insgesamt 65 Menschen an Unterernährung gestorben. Die meisten Opfer seien Neugeborene und Kleinkinder unter fünf Jahren gewesen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Das UN-Welternährungsprogramm hat wiederholt davor gewarnt, dass sich die Versorgungslage in Simbabwe dramatisch zuspitzt und dort über fünf Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.
Windhoek - Der katholische Erzbischof Pius Ncube sagte am Freitag gegenüber internationalen Medien, in Simbabwe seien im Jahr 2003 bis zu 10000 Menschen verhungert oder an Krankheiten im Zusammenhang mit Unterernährung verstorben. Erzbischof Ncube aus dem Matabeleland im Westen Simbabwes habe diese Zahl in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kirchengruppen und Spendenorganisationen errechnet, die direkt vor Ort mit der Verteilung von Lebensmittelspenden beschäftigt sind. Gegenüber der Nachrichtenagentur Ap sagte Ncube, unter den 10000 Toten seien rund ein Drittel Aidsinfizierte gewesen, die auf Grund ihrer Krankheit nicht mehr für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. "Die Situation ist schlimm, uns werden von Menschen berichtet, die nur noch alle vier bis fünf Tage Nahrungsmittel erhalten. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass im gesamten Matabeleland kein Regen gefallen ist", so Ncube.
Mike Higgins, Sprecher des UN-Welternährungsprogramms (WFP), zog die Zahlen des Bischofs unterdessen in Zweifel. Er wäre "sehr überrascht", wenn Pius Ncubes Schätzugen zutreffend seien, sagte er. "Ich kann nicht glauben, dass eine derart hohe Zahl an Hungertoten unserer Organisation nicht aufgefallen sein soll. Und das ist sie nicht." Andererseits, so Higgins, befürchtet auch das WFP, Zahlen in dieser Größenordnung könnten für das Jahr 2004 eine reelle Schätzung darstellen.
Das Gesundheitsministerium Simbabwes hat bis Dienstag jeden Kommentar gegenüber der Aussage Ncubes verweigert. Die einzigen Zahlen von offizieller Seite stammen aus Bulawayo. Demnach sind in der zweitgrößten Stadt Simbabwes zwischen August und Dezember 2003 insgesamt 65 Menschen an Unterernährung gestorben. Die meisten Opfer seien Neugeborene und Kleinkinder unter fünf Jahren gewesen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Das UN-Welternährungsprogramm hat wiederholt davor gewarnt, dass sich die Versorgungslage in Simbabwe dramatisch zuspitzt und dort über fünf Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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