Hyäne läuft Wasser aus dem Hals
"Wir haben die junge Tüpfelhyäne eine Stunde lang an der Wasserstelle Chudob am Montagmorgen gegen 10 Uhr in der Nähe von Namutoni beobachtet. Das Tier hat getrunken und getrunken und das Wasser lief aus dem Hals. Wir haben den Vorfall gemeldet, aber uns wurde mitgeteilt, dass kein Naturschutzbeamter erreichbar ist", sagte der ehemaligen Naturschutzbeamte und derzeitige Reiseführer Ingo Behrens. Seine Gäste seien schockiert gewesen so etwas in Namibias berühmtestem Naturschutzgebiet zu sehen. Allem Anschein nach lebt ein Tüpfelhyänen-Clan mit etwa 15 Mitgliedern in der Nähe der Wasserstelle Chudob. "Die schreckliche Wunde am Hals stammt hundertprozentig von einer Drahtschlinge", sagte Behrens, der wie viele andere Reiseführer und Touristen in den vergangenen Monaten auch andere Tiere im Park mit Schlingen um den Hals beobachten konnte (AZ berichtete).
Ende vergangenen Monats wurde in der Nähe der Nordgrenze des Etoscha-Nationalparks, wenige Kilometer vom Ekuma durch den die Etoscha-Pfanne mit Wasser in guten Regenzeiten gefüllt wird, in einem Mopanewald ein frisch gewilderter Springbock entdeckt. Unzählige Geier kreisten am Himmel und bei näherer Inspektion wurden Fußspuren von mutmaßlichen Wilderern, der blutige Kopf und dass frisch abgezogene Fell des Springbockes entdeckt. Es muss jedoch noch mehr Fleisch oder tote Tiere in der dichten Vegetation gegeben haben, denn sonst wären nicht soviele Geier zugegen gewesen. Einer der begleitenden Naturschutzbeamten meinte Hundegebell gehört zu haben, aber es konnte in einer kurzen Suche nichts weiter entdeckt werden.
Einige Kilometer weiter zeugten Fahrzeugspuren an mindestens drei Stellen davon, dass dort ein reger Verkehr in und aus dem Park stattfindet. In der Nähe von Poachers Point wurden Drahtschlingen auf einem Wildwechsel im Grenzzaun entdeckt. Vermutlich wollten die Wilderer dort Warzenschweine und kleine Antilopen fangen, die durch den Zaun, der teilweise in einem erbärmlichen Zustand ist, in das angrenzende Kommunalgebiet wechseln.
Bis Redaktionsschluss war es nicht möglich eine Reaktion des Direktors der Naturschutzbehörde, Colgar Sikopo, zu bekommen, da dieser zuerst die Erlaubnis des Staatsekretärs des Ministeriums für Umwelt und Tourismus Simeon Negumbo erhalten musste, um der AZ Rede und Antwort zu stehen.
Von Dirk Heinrich
Windhoek/Etoscha
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Allgemeine Zeitung
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