"Ich freu" mich auf Zuhause. Ich freu" mich auf die Kinder."
Mitten in Klein Windhoek am Sam Nujoma Drive gegenüber der Polizeistation sitzen sie manchmal tagelang in der prallen Sonne. Nachts schlafen sie auf dünner Kartonpappe und zünden kleine Feuer an, wenn es zu kühl wird.
Sie haben übergefüllte Plastiktüten, Kanister, Eisschränke, Öfen und diverse Möbelstücke dabei. So plötzlich wie sie aufgetaucht sind verschwinden sie wieder. Nur noch kleine Aschehaufen, zerfledderte Kartons und leere Plastiktüten zeugen davon, dass der Bürgersteig für einige Tage das Zuhause von Menschen war, die tausende Kilometer von der Heimat entfernt um ihre Existenz kämpfen müssen. Tausende Kilometer von einem Land, dessen wirtschaftlicher und politischer Niedergang immer größere Schatten auf die gesamte Region wirft.
Dreimal im Jahr kommen mehrere hundert Händler aus Simbabwe nach Namibia, um hier Waren zu verkaufen, denn die Wirtschaftslage im Nachbarland wird immer schlechter. Wer Geld verdienen will, dem bleibt oftmals keine andere Wahl, als sich im Ausland durchzuschlagen. "In Simbabwe wird es immer schwerer, die Existenz zu sichern. Menschen, die früher vom Tourismus lebten und auf Märkten Schnitzereien und andere Souvenirs verkauft haben, müssen heute hungern, wenn sie in Simbabwe bleiben. Das gleiche gilt auch für viele andere Berufsgruppen", meint Felix Magacha, ein 21-jähriger arbeitsloser Lastkraftwagen-Fahrer aus Harare. Seine Eltern arbeiten nicht und er muss die Familie ernähren. Darum verkauft er nun Hüte und Kleider auf dem Holzschnitzermarkt in Okahandja. Er hat drei jüngere Brüder und eine Schwester. "In Namibia ist das Geschäft für uns am günstigsten. Ein Visum kostet nur 40000 Simbabwe-Dollar (rund 360 Namibia-Dollar zum offiziellen Wechselkurs, auf dem Schwarzmarkt ist die simbabwische Währung viel schwächer, d.Red.), während wir in Südafrika 125000 Simbabwe-Dollar zahlen müssen", meint Magacha.
Ende September ist er mit vielen anderen Simbabwern nach Namibia gekommen. Die Händler bleiben meist so lange, bis ihr Vorrat erschöpft ist und reisen dann zurück in die Heimat. Einige Monate später kommen sie mit neuen Waren zurück nach Namibia. Händler wie Magacha, die ihre Waren nicht selber herstellen, reisen zuerst oft nach Südafrika und decken sich dort mit Vorrat ein - meistens sind es Souvenirs, Kleidung oder Haushaltswaren. "Vorrat in Simbabwe zu kaufen, ist für die meisten von uns unbezahlbar", klagt der junge Mann.
Aquiline Kwande hat ihren Ehemann und vier Kinder in Harare zurückgelassen, um in Namibia Geld zu verdienen. Ihr Sohn wurde in diesem Jahr eingeschult, die drei Töchter besuchen die Klassen 2, 3 und 4. "Ich muss die Schulgebühren bezahlen, finde zu Hause jedoch keine Arbeit." Windhoek ist nur eine Zwischenstation für sie. Sie verkauft ausländische Schnitzereien und Souvenirs in Lüderitzbucht. "Die Reise nach Namibia per Anhalter dauert etwa fünf Tage und kostet durchschnittlich 500 Namibia-Dollar pro Person. Es dauert meistens vier bis fünf Tage, um von Lüderitzbucht über Windhoek nach Botswana zu kommen", sagt sie. Es kann aber auch länger dauern. "Manchmal warten wir hier in der Sonne bis zu einer Woche. Wir schlafen und essen neben der Straße, damit wir Mitfahrgelegenheiten nicht verpassen." Wasser bekommen die Wartenden von der Polizeistation gegenüber. "Die Polizisten sind sehr nett hier", sagt Kwande und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Ein alter Möbeltransporter hält an. Sofort kommt Bewegung in die Menschenmenge. Viele Männer und Frauen greifen nach ihrem Gepäck und rennen zu dem Lastwagen. Plötzlich verändert sich die Mine von Kwande und sie lacht: "Ich freu" mich auf Zuhause. Ich freu" mich auf die Kinder." Sie bekommt einen Platz. Bis zur Botswana-Grenze wird die Gruppe heute noch reisen können.
Magacha schaut den Menschen nach, die sich hastig in den zerbeulten Anhänger des Möbeltransporters drängen. Er wartet noch auf Freunde. Jetzt ist eh kein Platz mehr. Die nächste Mitfahrgelegenheit kommt bestimmt.
Sie haben übergefüllte Plastiktüten, Kanister, Eisschränke, Öfen und diverse Möbelstücke dabei. So plötzlich wie sie aufgetaucht sind verschwinden sie wieder. Nur noch kleine Aschehaufen, zerfledderte Kartons und leere Plastiktüten zeugen davon, dass der Bürgersteig für einige Tage das Zuhause von Menschen war, die tausende Kilometer von der Heimat entfernt um ihre Existenz kämpfen müssen. Tausende Kilometer von einem Land, dessen wirtschaftlicher und politischer Niedergang immer größere Schatten auf die gesamte Region wirft.
Dreimal im Jahr kommen mehrere hundert Händler aus Simbabwe nach Namibia, um hier Waren zu verkaufen, denn die Wirtschaftslage im Nachbarland wird immer schlechter. Wer Geld verdienen will, dem bleibt oftmals keine andere Wahl, als sich im Ausland durchzuschlagen. "In Simbabwe wird es immer schwerer, die Existenz zu sichern. Menschen, die früher vom Tourismus lebten und auf Märkten Schnitzereien und andere Souvenirs verkauft haben, müssen heute hungern, wenn sie in Simbabwe bleiben. Das gleiche gilt auch für viele andere Berufsgruppen", meint Felix Magacha, ein 21-jähriger arbeitsloser Lastkraftwagen-Fahrer aus Harare. Seine Eltern arbeiten nicht und er muss die Familie ernähren. Darum verkauft er nun Hüte und Kleider auf dem Holzschnitzermarkt in Okahandja. Er hat drei jüngere Brüder und eine Schwester. "In Namibia ist das Geschäft für uns am günstigsten. Ein Visum kostet nur 40000 Simbabwe-Dollar (rund 360 Namibia-Dollar zum offiziellen Wechselkurs, auf dem Schwarzmarkt ist die simbabwische Währung viel schwächer, d.Red.), während wir in Südafrika 125000 Simbabwe-Dollar zahlen müssen", meint Magacha.
Ende September ist er mit vielen anderen Simbabwern nach Namibia gekommen. Die Händler bleiben meist so lange, bis ihr Vorrat erschöpft ist und reisen dann zurück in die Heimat. Einige Monate später kommen sie mit neuen Waren zurück nach Namibia. Händler wie Magacha, die ihre Waren nicht selber herstellen, reisen zuerst oft nach Südafrika und decken sich dort mit Vorrat ein - meistens sind es Souvenirs, Kleidung oder Haushaltswaren. "Vorrat in Simbabwe zu kaufen, ist für die meisten von uns unbezahlbar", klagt der junge Mann.
Aquiline Kwande hat ihren Ehemann und vier Kinder in Harare zurückgelassen, um in Namibia Geld zu verdienen. Ihr Sohn wurde in diesem Jahr eingeschult, die drei Töchter besuchen die Klassen 2, 3 und 4. "Ich muss die Schulgebühren bezahlen, finde zu Hause jedoch keine Arbeit." Windhoek ist nur eine Zwischenstation für sie. Sie verkauft ausländische Schnitzereien und Souvenirs in Lüderitzbucht. "Die Reise nach Namibia per Anhalter dauert etwa fünf Tage und kostet durchschnittlich 500 Namibia-Dollar pro Person. Es dauert meistens vier bis fünf Tage, um von Lüderitzbucht über Windhoek nach Botswana zu kommen", sagt sie. Es kann aber auch länger dauern. "Manchmal warten wir hier in der Sonne bis zu einer Woche. Wir schlafen und essen neben der Straße, damit wir Mitfahrgelegenheiten nicht verpassen." Wasser bekommen die Wartenden von der Polizeistation gegenüber. "Die Polizisten sind sehr nett hier", sagt Kwande und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Ein alter Möbeltransporter hält an. Sofort kommt Bewegung in die Menschenmenge. Viele Männer und Frauen greifen nach ihrem Gepäck und rennen zu dem Lastwagen. Plötzlich verändert sich die Mine von Kwande und sie lacht: "Ich freu" mich auf Zuhause. Ich freu" mich auf die Kinder." Sie bekommt einen Platz. Bis zur Botswana-Grenze wird die Gruppe heute noch reisen können.
Magacha schaut den Menschen nach, die sich hastig in den zerbeulten Anhänger des Möbeltransporters drängen. Er wartet noch auf Freunde. Jetzt ist eh kein Platz mehr. Die nächste Mitfahrgelegenheit kommt bestimmt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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