"Ich hatte Tränen in den Augen"
AZ: Michelle, wie war Chile?
M.Künzle: Was soll ich sagen? Ich bin der FEI-World Champion! Mehr als das konnte ich nicht erwarten und dann noch für Namibia, meine Heimat. Kaum einer weiß ja, wo das tolle, kleine Land liegt. Es war mein Traum und jetzt ist es Realität. Wow, in Namibia war ich schon öfter die Nummer eins, aber die Nummer eins der Welt - ich bin richtig stolz drauf.
AZ: Wie lang warst Du in Chile?
M.Künzle: Gelandet bin ich am 12. November. Insgesamt war ich jetzt zehn Tage in Chile, davon habe ich fünf Tage mit dem Turnier verbracht. Santiago ist wunderschön. Es war einfach toll. Der Turnierplatz und die Stallungen sind fünf Sterne wert, wirklich super schön.
AZ: Wer war zur Unterstützung mit?
M.Künzle: Natürlich war meine Mutter dabei. Erst wollten meine Schwester Lara und ich gehen, aber da wegen unseren Hunden und Pferden nur einer mitkonnte haben wir beschlossen, dass das Mutterherz mitgeht, denn sie hatte auch am 17. November, dem Tag nach dem Finale, Geburtstag. Es war sicher das schönste Geschenk auf Erden, als ich einen Tag zuvor das Finale gewann.
AZ: Wie sahen Vorbereitung und Wettbewerb aus? Was für ein Pferd hattest Du?
M.Künzle: Das Turnier war wunderschön. Der "Polo Club" ist traumhaft. Der Springplatz, die Ställe, das Klubhaus - einfach einmalig. Ich habe das alles nicht so erwartet. Mein Pferd war die Stute Limari, ausgesprochen wird es "Limali". Sie war fantastisch. Vom ersten Tag an habe ich mich total wohl mit ihr gefühlt. Sie ist ein chilenisches Militärpferd. Alle Pferde, die am Finale teilnahmen, waren top. Im Vergleich mit namibischen Pferden sehe ich dort tendenziell mehr Potenzial. Die Reiter oder Eigentümer importieren teure Pferde aus Argentinien und Europa, um Spitzenqualität zu züchten. Man kann es nur bedingt mit Namibia vergleichen. Hier kosten die Pferde viel weniger und für die Höhen, die wir hier springen, braucht man nicht unbedingt ein Tiptop-Pferd. Aber trotzdem: Jessica bleibt meine Nummer 1 und würde dort in der 1,20-m-Klasse definitiv auch vorne mitmischen.
AZ: Wie waren die Anforderungen? War es eine schwere Kursführung?
M.Künzle: Die Parcours waren sehr anspruchsvoll. Vor allen Dingen die Linienführung auf einem fremden Pferd. Im Warm-up-Springen siegte ich gegen 20 Reiter. Auch wenn es acht Null-Fehler-Runden gab, hatte ich die schnellste Zeit. Dieser Parcours hatte eine Höhe von 1,15 m. Ich bin von vornherein um den Sieg geritten und habe es sogar mit zwei Sekunden Abstand geschafft. Im ersten Qualifikationsspringen bin ich Zweite geworden. Es gab nur einen Null-Fehler-Ritt von einem libanesischen Reiter. Im zweiten Qualifikationsspringen habe ich knapp die Platzierung verpasst. Ich hatte leider eine Stange unten und zwei Zeitfehler. Es war meine Schuld, denn ich bin so vorsichtig wie möglich geritten, um ins Halbfinale zu kommen. Leider ein bisschen zu vorsichtig. Wieder war es nur der libanesische Reiter, der mit null Fehlern den Parcours meisterte. Dennoch habe ich mich durch die zwei Qualifikationsrunden als Dritte der besten zehn Reiter fürs Halbfinale qualifiziert. Ich war sehr froh, dass ich es bis dahin schon mal geschafft hatte. Bis dahin waren schon sechs Reiter der 20 ausgefallen. Dieses Springen wurde in einer Höhe von bis zu 1,20 m ausgetragen und ich meisterte es mit einem Null-Fehler-Ritt mit dem ich abermals auf den dritten Platz kam und somit ins Finale. Ich war total stolz, dass ich einen weiteren Schritt geschafft hatte und mich nur noch im Finale durchkämpfen musste.
AZ: Wie lief dann das Finale?
M.Künzle: Die vier Besten aus dem Halbfinale gingen ins Finale. Ich hatte etwas Respekt vor Rodrigo aus dem Libanon, denn er war der Einzige, der mit null Fehlern ins Finale kam. Allerdings wurden die Fehler nicht mit ins Finale genommen und alle begannen bei null. Auf Limari ritt ich eine super Runde ohne Fehler. Dann kam mein Pferd Nummer zwei dran. Die Stute hatte in ihrer Runde ihre Reiterin beim dritten Sprung schon in den Dreck gesetzt. Es war nicht schön das mitzubekommen, vor allem weil ich sie nun reiten musste. Ich hatte drei Minuten und zwei Probesprünge, um mich an sie zu gewöhnen und dann ging's los. Meine Runde endete mit acht Fehlern, denn zwei Stangen waren unten, aber ich war einfach erleichtert, dass ich durchgekommen war. Ich wusste, dass es ein gutes Ergebnis war.
Dann kam das dritte Pferd, der Wallach Capitol, dran. In den drei Minuten der Vorbereitung hatte ich beinahe einen Unfall. Ich hab meinen Absprungpunkt zum Oxer nicht gesehen und bin einfach losgeritten. Er stolperte über die hinterste Stange und hat sich danach aber wieder gefangen. Ich hab mich zusammenreißen müssen, denn ich hatte kein gutes Gefühl, aber ich bin dann einfach in den Parcours geritten. Die Runde lief dann auch richtig gut. Ich hatte nur eine Stange, also vier Fehler. Demnach hatte ich zwei Stangen Abstand auf den Zweiten zu Beginn der letzten Runde.
Die letzte Runde ritt ich auf der Stute Guilin. Sie war schon etwas älter, aber sie gab alles für mich. Sie war wie meine kleine Jessica. Beim vorletzten Sprung wusste ich schon, dass ich den Sieg in der Tasche habe, bin aber trotzdem voll konzentriert weiter geritten. Bei der Landung nach dem letzten Sprung hatte ich Tränen in den Augen. Ich wusste es und ich war überglücklich. Ich konnte es nicht fassen.
Die Siegerehrung war etwas ganz Besonderes für mich, auf einem Podium mit unendlich vielen Fotografen und Menschen. Die Ehrenrunde ritten wir im vollen Galopp und nochmal rum und noch mal rum. Und dann haben mich natürlich die Zweit- und Drittplatzierten in den Wassergraben geschmissen. Das ist Reitertradition, der Sieger wird "getauft".
AZ: Welche Erfahrung hast Du mitgenommen?
M.Künzle: Ich hatte den großen Vorteil, dass ich, seit ich vier Jahre alt bin, immer verschiedene Pferde reiten und an zahlreichen Turnieren teilnehmen konnte. Jeder Ritt auf einem anderen Pferd bringt Erfahrung und diese habe ich über die Jahre gesammelt. Nicht im internationalen Wettbewerb, aber hier bis zur 1,30-m-Klasse auf alle Fälle. Außerdem habe ich den Vorteil, dass ich ein sehr feinfühliger Reiter mit guten Nerven bin. Schwache Nerven merken Pferde sofort und dann geht es daneben.
AZ: Hast Du interessante Leute getroffen?
M.Künzle: Auf alle Fälle. Der Parcours-Chef der FEI war sehr gut und hat sich, wenn er Zeit hatte, immer wieder mit uns unterhalten. Es sind so viele interessante Leute, die man kennenlernt. Leider ist die Zeit zu knapp, um sich richtig ausführlich zu unterhalten. Der Leiter des "Polo Clubs" meinte, dass ich bei ihm sofort eine Gelegenheit hätte zu arbeiten. Mit den Reitern aus der Ferne, die Englisch sprechen konnten, was leider nicht viele waren, habe ich Erfahrungen austauschen können. Dann haben wir auch ein paar Jungs aus dem "Polo Club" kennengelernt. Dieser Sport ist wirklich etwas total anderes, aber war super zuzuschauen und etwas Neues zu lernen. Ich würde diesen Sport sehr gerne in Namibia bekannt machen, aber wir haben leider nicht so tolle große Grasfelder, auf die wir mit den Pferden drauf gehen dürfen.
AZ: Was hast Du außerhalb des Turnierplatzes gesehen?
M.Künzle: Wir haben Rundfahrten in und um Santiago gemacht und andere Reitställe und den Militärstall angeschaut. Geld haben die Leute dort auf alle Fälle. Die Einkaufszentren sind im Stil wie Canal Walk in Kapstadt. Das Witzige ist, dass die Läden erst morgens um zehn oder sogar erst um elf Uhr aufmachen. Dafür bleiben sie aber bis neun Uhr abends offen. Und danach ist Nachtleben angesagt. Ab zehn Uhr abends geht's richtig los: Menschen gehen essen und an den Bars brummt es nur so. Es ist sehr sicher dort, man kann überall rumzulaufen, was uns gut gefallen hat.
Wir haben auch eine Fruchtfarm eines Polospielers besucht, wo er natürlich auch ein Polofeld und Pferde hatte. Dort hatten wir Gelegenheit, den Sport einmal auszuprobieren. Es war nicht so einfach, aber unheimlich interessant. Das Gelände, die Bäume und Rasenparks in der Stadt sind total schön. Man kann es einfach nicht in Worte fassen. Die schneebedeckten Berge im Hintergrund sahen aus wie in einem Märchenbuch. Die Leute sind alle sehr nett und freundlich und probieren sich mit dir zu verständigen. Spanisch ist nicht so einfach. Aber mit paar englischen und spanischen Wörtern sind wir von Platz zu Platz gekommen.
AZ: Wie sieht Dein Zukunftsplan im Reitsport nun aus?
M.Künzle: Ich hoffe mal, dass es durch den Sieg weiter bergauf geht. Ein Traum ist schon in Erfüllung gegangen und jetzt geht es weiter. Erst mal muss ich die nächste Beinoperation im April nächsten Jahres gut überstehen und dann hoffe ich, dass ich in Deutschland oder Chile anfangen kann, professionell mit Pferden zu arbeiten. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.
M.Künzle: Was soll ich sagen? Ich bin der FEI-World Champion! Mehr als das konnte ich nicht erwarten und dann noch für Namibia, meine Heimat. Kaum einer weiß ja, wo das tolle, kleine Land liegt. Es war mein Traum und jetzt ist es Realität. Wow, in Namibia war ich schon öfter die Nummer eins, aber die Nummer eins der Welt - ich bin richtig stolz drauf.
AZ: Wie lang warst Du in Chile?
M.Künzle: Gelandet bin ich am 12. November. Insgesamt war ich jetzt zehn Tage in Chile, davon habe ich fünf Tage mit dem Turnier verbracht. Santiago ist wunderschön. Es war einfach toll. Der Turnierplatz und die Stallungen sind fünf Sterne wert, wirklich super schön.
AZ: Wer war zur Unterstützung mit?
M.Künzle: Natürlich war meine Mutter dabei. Erst wollten meine Schwester Lara und ich gehen, aber da wegen unseren Hunden und Pferden nur einer mitkonnte haben wir beschlossen, dass das Mutterherz mitgeht, denn sie hatte auch am 17. November, dem Tag nach dem Finale, Geburtstag. Es war sicher das schönste Geschenk auf Erden, als ich einen Tag zuvor das Finale gewann.
AZ: Wie sahen Vorbereitung und Wettbewerb aus? Was für ein Pferd hattest Du?
M.Künzle: Das Turnier war wunderschön. Der "Polo Club" ist traumhaft. Der Springplatz, die Ställe, das Klubhaus - einfach einmalig. Ich habe das alles nicht so erwartet. Mein Pferd war die Stute Limari, ausgesprochen wird es "Limali". Sie war fantastisch. Vom ersten Tag an habe ich mich total wohl mit ihr gefühlt. Sie ist ein chilenisches Militärpferd. Alle Pferde, die am Finale teilnahmen, waren top. Im Vergleich mit namibischen Pferden sehe ich dort tendenziell mehr Potenzial. Die Reiter oder Eigentümer importieren teure Pferde aus Argentinien und Europa, um Spitzenqualität zu züchten. Man kann es nur bedingt mit Namibia vergleichen. Hier kosten die Pferde viel weniger und für die Höhen, die wir hier springen, braucht man nicht unbedingt ein Tiptop-Pferd. Aber trotzdem: Jessica bleibt meine Nummer 1 und würde dort in der 1,20-m-Klasse definitiv auch vorne mitmischen.
AZ: Wie waren die Anforderungen? War es eine schwere Kursführung?
M.Künzle: Die Parcours waren sehr anspruchsvoll. Vor allen Dingen die Linienführung auf einem fremden Pferd. Im Warm-up-Springen siegte ich gegen 20 Reiter. Auch wenn es acht Null-Fehler-Runden gab, hatte ich die schnellste Zeit. Dieser Parcours hatte eine Höhe von 1,15 m. Ich bin von vornherein um den Sieg geritten und habe es sogar mit zwei Sekunden Abstand geschafft. Im ersten Qualifikationsspringen bin ich Zweite geworden. Es gab nur einen Null-Fehler-Ritt von einem libanesischen Reiter. Im zweiten Qualifikationsspringen habe ich knapp die Platzierung verpasst. Ich hatte leider eine Stange unten und zwei Zeitfehler. Es war meine Schuld, denn ich bin so vorsichtig wie möglich geritten, um ins Halbfinale zu kommen. Leider ein bisschen zu vorsichtig. Wieder war es nur der libanesische Reiter, der mit null Fehlern den Parcours meisterte. Dennoch habe ich mich durch die zwei Qualifikationsrunden als Dritte der besten zehn Reiter fürs Halbfinale qualifiziert. Ich war sehr froh, dass ich es bis dahin schon mal geschafft hatte. Bis dahin waren schon sechs Reiter der 20 ausgefallen. Dieses Springen wurde in einer Höhe von bis zu 1,20 m ausgetragen und ich meisterte es mit einem Null-Fehler-Ritt mit dem ich abermals auf den dritten Platz kam und somit ins Finale. Ich war total stolz, dass ich einen weiteren Schritt geschafft hatte und mich nur noch im Finale durchkämpfen musste.
AZ: Wie lief dann das Finale?
M.Künzle: Die vier Besten aus dem Halbfinale gingen ins Finale. Ich hatte etwas Respekt vor Rodrigo aus dem Libanon, denn er war der Einzige, der mit null Fehlern ins Finale kam. Allerdings wurden die Fehler nicht mit ins Finale genommen und alle begannen bei null. Auf Limari ritt ich eine super Runde ohne Fehler. Dann kam mein Pferd Nummer zwei dran. Die Stute hatte in ihrer Runde ihre Reiterin beim dritten Sprung schon in den Dreck gesetzt. Es war nicht schön das mitzubekommen, vor allem weil ich sie nun reiten musste. Ich hatte drei Minuten und zwei Probesprünge, um mich an sie zu gewöhnen und dann ging's los. Meine Runde endete mit acht Fehlern, denn zwei Stangen waren unten, aber ich war einfach erleichtert, dass ich durchgekommen war. Ich wusste, dass es ein gutes Ergebnis war.
Dann kam das dritte Pferd, der Wallach Capitol, dran. In den drei Minuten der Vorbereitung hatte ich beinahe einen Unfall. Ich hab meinen Absprungpunkt zum Oxer nicht gesehen und bin einfach losgeritten. Er stolperte über die hinterste Stange und hat sich danach aber wieder gefangen. Ich hab mich zusammenreißen müssen, denn ich hatte kein gutes Gefühl, aber ich bin dann einfach in den Parcours geritten. Die Runde lief dann auch richtig gut. Ich hatte nur eine Stange, also vier Fehler. Demnach hatte ich zwei Stangen Abstand auf den Zweiten zu Beginn der letzten Runde.
Die letzte Runde ritt ich auf der Stute Guilin. Sie war schon etwas älter, aber sie gab alles für mich. Sie war wie meine kleine Jessica. Beim vorletzten Sprung wusste ich schon, dass ich den Sieg in der Tasche habe, bin aber trotzdem voll konzentriert weiter geritten. Bei der Landung nach dem letzten Sprung hatte ich Tränen in den Augen. Ich wusste es und ich war überglücklich. Ich konnte es nicht fassen.
Die Siegerehrung war etwas ganz Besonderes für mich, auf einem Podium mit unendlich vielen Fotografen und Menschen. Die Ehrenrunde ritten wir im vollen Galopp und nochmal rum und noch mal rum. Und dann haben mich natürlich die Zweit- und Drittplatzierten in den Wassergraben geschmissen. Das ist Reitertradition, der Sieger wird "getauft".
AZ: Welche Erfahrung hast Du mitgenommen?
M.Künzle: Ich hatte den großen Vorteil, dass ich, seit ich vier Jahre alt bin, immer verschiedene Pferde reiten und an zahlreichen Turnieren teilnehmen konnte. Jeder Ritt auf einem anderen Pferd bringt Erfahrung und diese habe ich über die Jahre gesammelt. Nicht im internationalen Wettbewerb, aber hier bis zur 1,30-m-Klasse auf alle Fälle. Außerdem habe ich den Vorteil, dass ich ein sehr feinfühliger Reiter mit guten Nerven bin. Schwache Nerven merken Pferde sofort und dann geht es daneben.
AZ: Hast Du interessante Leute getroffen?
M.Künzle: Auf alle Fälle. Der Parcours-Chef der FEI war sehr gut und hat sich, wenn er Zeit hatte, immer wieder mit uns unterhalten. Es sind so viele interessante Leute, die man kennenlernt. Leider ist die Zeit zu knapp, um sich richtig ausführlich zu unterhalten. Der Leiter des "Polo Clubs" meinte, dass ich bei ihm sofort eine Gelegenheit hätte zu arbeiten. Mit den Reitern aus der Ferne, die Englisch sprechen konnten, was leider nicht viele waren, habe ich Erfahrungen austauschen können. Dann haben wir auch ein paar Jungs aus dem "Polo Club" kennengelernt. Dieser Sport ist wirklich etwas total anderes, aber war super zuzuschauen und etwas Neues zu lernen. Ich würde diesen Sport sehr gerne in Namibia bekannt machen, aber wir haben leider nicht so tolle große Grasfelder, auf die wir mit den Pferden drauf gehen dürfen.
AZ: Was hast Du außerhalb des Turnierplatzes gesehen?
M.Künzle: Wir haben Rundfahrten in und um Santiago gemacht und andere Reitställe und den Militärstall angeschaut. Geld haben die Leute dort auf alle Fälle. Die Einkaufszentren sind im Stil wie Canal Walk in Kapstadt. Das Witzige ist, dass die Läden erst morgens um zehn oder sogar erst um elf Uhr aufmachen. Dafür bleiben sie aber bis neun Uhr abends offen. Und danach ist Nachtleben angesagt. Ab zehn Uhr abends geht's richtig los: Menschen gehen essen und an den Bars brummt es nur so. Es ist sehr sicher dort, man kann überall rumzulaufen, was uns gut gefallen hat.
Wir haben auch eine Fruchtfarm eines Polospielers besucht, wo er natürlich auch ein Polofeld und Pferde hatte. Dort hatten wir Gelegenheit, den Sport einmal auszuprobieren. Es war nicht so einfach, aber unheimlich interessant. Das Gelände, die Bäume und Rasenparks in der Stadt sind total schön. Man kann es einfach nicht in Worte fassen. Die schneebedeckten Berge im Hintergrund sahen aus wie in einem Märchenbuch. Die Leute sind alle sehr nett und freundlich und probieren sich mit dir zu verständigen. Spanisch ist nicht so einfach. Aber mit paar englischen und spanischen Wörtern sind wir von Platz zu Platz gekommen.
AZ: Wie sieht Dein Zukunftsplan im Reitsport nun aus?
M.Künzle: Ich hoffe mal, dass es durch den Sieg weiter bergauf geht. Ein Traum ist schon in Erfüllung gegangen und jetzt geht es weiter. Erst mal muss ich die nächste Beinoperation im April nächsten Jahres gut überstehen und dann hoffe ich, dass ich in Deutschland oder Chile anfangen kann, professionell mit Pferden zu arbeiten. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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