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„Ich werde kein Feindbild sein“
„Ich werde kein Feindbild sein“

„Ich werde kein Feindbild sein“

Erwin Leuschner
Swakopmund/Windhoek (er) - Der Geschäftsführer eines der größten Tourismusunternehmens in Namibia hat Verteidigungsminister Peter Vilho vorgeworfen, das Land zu spalten und Namibier einzuschüchtern - dabei müssten gerade jetzt Namibier vereint werden.

„Ich habe keine Angst vor Ihnen. Ich bin nicht mehr als Sie und ich bin auch nicht weniger als Sie“, teilte Gys Joubert, Geschäftsführer von Gondwana Collection Namibia, in einer Interneterklärung mit. Joubert reagierte dabei auf eine Rede, die Vilho vor kurzem in Karibib gehalten hat. In der Rede verwies der Konteradmiral (im Ruhestand) indirekt auf weiße Namibier, die er beschuldigte, geldgierig und unpatriotisch zu sein.

Als Reaktion darauf bezeichnete Joubert die Aussagen des Ministers als demotivierend. „Wir kämpfen jeden Tag darum, die Arbeitsplätze unserer 1 200 Mitarbeiter zu retten. In schwierigen Zeiten wie diesen müssen wir zusammenstehen und nicht geteilt werden“, schrieb Joubert. Und: „Die Botschaft des Ministers ist deutlich. Die Regierung ist unantastbar, nicht rechenschaftspflichtig und jegliche Kritik an der Regierung ist unpatriotisch.“

Ferner erklärte Joubert, dass Vilho in seiner Rede die Rassenkarte gezückt habe und die Anspielung, dass Weiße „der Feind“ seien, verdeutlicht habe. Die Teilung entlang einer Rassenlinie sei vergleichbar mit der Situation im benachbarten Simbabwe. „Es ist ein Wahljahr, daher sollte es mich eigentlich nicht wundern, dass Sündenböcke gefragt sind und die Rassenkarte praktisch ist. Es wird ein Feindbild (bogeyman) gesucht“, so Joubert. Er glaube aber an die Einheit: „Ich bin bereit, zu dienen und ein Teil der Lösung zu sein. Ich bin aber nicht bereit, ein Feindbild zu sein.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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