Ideen zur Landfrage sammeln
DTA bereit sich auf große Konferenz vor und will „jedem zuhören“
Von Stefan Fischer, Windhoek
Konferenz vor der Konferenz: Am 4. und 5. September richtet die Oppositionspartei DTA eine interne Landkonferenz aus, auf der Ideen und Meinungen zum umfangreichen Thema der Bodenreform gesammelt werden. Daraus soll ein Konzept entstehen, das bei der nationalen Landkonferenz Ende September vorgelegt werden soll. Das kündigte DTA-Präsident McHenry Venaani gestern in Windhoek an und wies darauf hin, dass Landreformminister Utoni Nujoma die Oppositionspartei gebeten habe, eine Strategie zur Akquise und zum Umgang mit Land auf der genannten Konferenz vorzulegen.
Die DTA plane eine „Alles-inklusive-Veranstaltung“ und rechne zur eigenen Konferenz mit rund 200 Teilnehmern, die alle Interessenträger repräsentieren sollen. Venaani zählte dabei unter anderem Zivilgesellschaft, Jugend, Gewerkschaften, Privatsektor, Tourismusbranche, weiße Farmer, Farmarbeiter, andere politische Parteien, soziale Bewegungen und Akademiker auf.
Bereits vorab nannte er einige Punkte, die angesprochen werden müssten und wozu die DTA schon Stellung bezogen habe. So müsse das „historische Erbe der Landenteignung und fremde Eigentümerschaft“ diskutiert werden. „Forderungen nach Ahnenland müssen deshalb eine zentrale Komponente jeder nationalen Landstrategie sein“, so der Politiker. Man wolle „vor historischer Realität nicht zurückschrecken“, aber Lösungen müssten „inklusive und nicht exklusive sein“, fügte er hinzu. In diesem Kontext krisierte er Minister Nujoma, der sich weigere, Statistiken zur Umsiedlung herauszugeben, weil diese Tribalismus fördern würden. Der DTA sei daran gelegen, „dass die Regierung sauber dasteht; wir wollen die Landkonferenz als Architektur eines besseren Namibias nutzen und nicht um Tribalismus zu starten“, so Venaani.
Des Weiteren sei für die Partei die „ökonomische Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit“ einer Bodenreform entscheidend. Der DTA-Präsident verwies auf das Nachbarland Simbabwe, wo die Landumverteilung „völlig falsch gelaufen“ sei. Man müsse sicherstellen, „dass die Agrar-Produktivität nicht negativ beeinträchtigt“ werde. Venaani nannte die „Entwicklung eines neuen Denkmusters hinsichtlich der Landumsiedlungsstrategie“, das Inkubationszentren sowie Partnerschaften für den Wissenstransfer ermögliche. Man müsse den Neufarmern nicht nur die Möglichkeit geben, zu wachsen, sondern ihnen auch Ziele setzen, „sonst kreiert man Kommunalwirtschaft auf kommerziellem Grund“, sagte der Politiker. Und: „Lasst uns ehrlich sein über die Erfolge und das Versagen der bisherigen Bodenreform.“
Dazu gehöre auch das freiwillige Verkaufsprinzip „willing seller - willing buyer“, das auf den Prüfstand gehöre. Generell sei dieses Modell tauglich, aber für bestimmte Fälle müsse man eine neue Formel für die Akquise von Land zu Umsiedlungszwecken finden. Venaani nannte dabei abwesende (ausländische) Farmeigentümer, deren Besitz nicht bewirtschaftet werde. Dafür gebe es das Instrument der Enteignung, allerdings müsse man ihnen einen „fairen Wert“ geben.
DTA-Schatzmeister Nico Smit fügte hinzu, dass solche ausländischen Farmeigentümer auch auf der DTA-Konferenz willkommen seien. „Wir müssen jedem zuhören, wenn wir eine Lösung anbieten wollen“, sagte er.
Konferenz vor der Konferenz: Am 4. und 5. September richtet die Oppositionspartei DTA eine interne Landkonferenz aus, auf der Ideen und Meinungen zum umfangreichen Thema der Bodenreform gesammelt werden. Daraus soll ein Konzept entstehen, das bei der nationalen Landkonferenz Ende September vorgelegt werden soll. Das kündigte DTA-Präsident McHenry Venaani gestern in Windhoek an und wies darauf hin, dass Landreformminister Utoni Nujoma die Oppositionspartei gebeten habe, eine Strategie zur Akquise und zum Umgang mit Land auf der genannten Konferenz vorzulegen.
Die DTA plane eine „Alles-inklusive-Veranstaltung“ und rechne zur eigenen Konferenz mit rund 200 Teilnehmern, die alle Interessenträger repräsentieren sollen. Venaani zählte dabei unter anderem Zivilgesellschaft, Jugend, Gewerkschaften, Privatsektor, Tourismusbranche, weiße Farmer, Farmarbeiter, andere politische Parteien, soziale Bewegungen und Akademiker auf.
Bereits vorab nannte er einige Punkte, die angesprochen werden müssten und wozu die DTA schon Stellung bezogen habe. So müsse das „historische Erbe der Landenteignung und fremde Eigentümerschaft“ diskutiert werden. „Forderungen nach Ahnenland müssen deshalb eine zentrale Komponente jeder nationalen Landstrategie sein“, so der Politiker. Man wolle „vor historischer Realität nicht zurückschrecken“, aber Lösungen müssten „inklusive und nicht exklusive sein“, fügte er hinzu. In diesem Kontext krisierte er Minister Nujoma, der sich weigere, Statistiken zur Umsiedlung herauszugeben, weil diese Tribalismus fördern würden. Der DTA sei daran gelegen, „dass die Regierung sauber dasteht; wir wollen die Landkonferenz als Architektur eines besseren Namibias nutzen und nicht um Tribalismus zu starten“, so Venaani.
Des Weiteren sei für die Partei die „ökonomische Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit“ einer Bodenreform entscheidend. Der DTA-Präsident verwies auf das Nachbarland Simbabwe, wo die Landumverteilung „völlig falsch gelaufen“ sei. Man müsse sicherstellen, „dass die Agrar-Produktivität nicht negativ beeinträchtigt“ werde. Venaani nannte die „Entwicklung eines neuen Denkmusters hinsichtlich der Landumsiedlungsstrategie“, das Inkubationszentren sowie Partnerschaften für den Wissenstransfer ermögliche. Man müsse den Neufarmern nicht nur die Möglichkeit geben, zu wachsen, sondern ihnen auch Ziele setzen, „sonst kreiert man Kommunalwirtschaft auf kommerziellem Grund“, sagte der Politiker. Und: „Lasst uns ehrlich sein über die Erfolge und das Versagen der bisherigen Bodenreform.“
Dazu gehöre auch das freiwillige Verkaufsprinzip „willing seller - willing buyer“, das auf den Prüfstand gehöre. Generell sei dieses Modell tauglich, aber für bestimmte Fälle müsse man eine neue Formel für die Akquise von Land zu Umsiedlungszwecken finden. Venaani nannte dabei abwesende (ausländische) Farmeigentümer, deren Besitz nicht bewirtschaftet werde. Dafür gebe es das Instrument der Enteignung, allerdings müsse man ihnen einen „fairen Wert“ geben.
DTA-Schatzmeister Nico Smit fügte hinzu, dass solche ausländischen Farmeigentümer auch auf der DTA-Konferenz willkommen seien. „Wir müssen jedem zuhören, wenn wir eine Lösung anbieten wollen“, sagte er.
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Allgemeine Zeitung
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