Im Durst den Wert des Wassers entdeckt
Der bewusste Umgang mit kostbaren Ressourcen wie Wasser gehört ebenso zur Erfolgsbilanz von EduVentures wie die gesammelten Pflanzen und kleinen Tiere. Das wurde am vergangenen Freitagabend deutlich, als Teilnehmer die Ergebnisse der 10. Expedition von EduVentures schilderten. Die Exkursion hatte vom 27. April bis 12. Mai stattgefunden und in die Kalahari östlich von Tsumkwe geführt; 18 Schüler/innen und sechs Erwachsene aus Windhoek, Otavi und Tsumkwe hatten teilgenommen.
EduVentures ist eine Initiative des Nationalmuseums Namibias, um Jugendliche für die Vielfalt der Natur zu begeistern, sie ans wissenschaftliche Arbeiten heran zu führen sowie wertvolles Material für das Museum zu sammeln. Außerdem fördert sie die Begegnung von Kindern verschiedener Kulturkreise. Auf den Expeditionen geht es stets auch darum, das Bewusstsein für das (Zusammen-)Leben des Menschen mit der Natur zu wecken. Vor allem beim Leben in der Stadt wird dieses Bewusstsein meist verdrängt: Wie oft putzt man sich bei offenem Wasserhahn die Zähne oder seift sich bei laufender Dusche ein? In der Natur jedoch ist Wasser eine knappe und (über-)lebenswichtige Ressource. Daher gilt bei EduVentures als Regel Nummer 1 ('Water Policy'): Sparsam mit Wasser umgehen, pro Person gibt es nicht mehr als zwei Liter am Tag. Wer verschwendet, hat halt den Rest des Tages mit Durst zu kämpfen. Natürlich achten die Expeditionsleiter darauf, dass kein Schüler dehydriert.
Erste Station der Reise war Muramba Bushman Trails 6 km von Tsintsabis, nördlich von Tsumeb. Dort erklärte Reinhard Friederich die ehemalige Lebensweise der Hai//om, darunter das Feuermachen ohne Streichhölzer und den Wassertransport im Straußenei. Besonders fasziniert waren die Schüler/innen vom Lesen der "Veld-Zeitung", den Tierspuren.
Dann ging es in die Kalahari. Erstes Basis-Camp war Makuri 30 km südöstlich von Tsumkwe, um an den Wasserpfannen der Gegend zu sammeln. Später wanderte die Gruppe zu den Aha Mountains an der Grenze zu Botswana. Die Gegend ist Heimat der Ju/'hoansi San, die dort das Nyae-Nyae-Hegegebiet gegründet haben. Drei der Schüler stammen von dort, ein Schüler war !Kung San von der benachbarten Nâ? a Jaqna Conservancy - und natürlich der ortskundige Führer Sao Twi.
Neben der Wasser-Regel waren weitere Regeln zu befolgen. So durfte nur Feuer gemacht werden, wenn es absolut nötig war, etwa um Wildtiere wie Elefanten fernzuhalten. Auch dann gab es nur ein kleines Feuer. Der Grund: Holz ist kostbar. Selbst totes Holz spielt eine wichtige Rolle für Pflanzen, Pilze, Termiten und andere Insekten. Zudem gehört es den Menschen der Gegend.
Regel Nr. 3 lautete: Keinen Abfall hinterlassen; auch kleinste Stückchen wurden aufgesammelt und im Plastikbeutel mitgenommen. "Als wir wieder nach Tsumkwe kamen, fiel uns erst richtig auf, wieviel Müll überall herum liegt", erzählt Whitney !Owoses von Combretum Trust School: "Plastiktüten in den Büschen, Papier auf den Straßen, leere Flaschen am Straßenrand."
Sehr beeindruckt waren die Schüler/innen von den Elefanten. "Eines Abends hörten wir ein tiefes Grollen und scharten uns dicht um die Erwachsenen. Boo Kxao von Tsumkwe Junior Secondary School meinte dann später, dass das ein Elefant gewesen sei, der unser Lager beobachtet hätte." Die Tiere spielen eine Schlüsselrolle für die Natur, weil sie für totes Holz sorgen und durch ihren Dung Pflanzensamen verbreiten. Zugleich sind sie ein großes Problem für die Bewohner der Gegend: Sie stürzen Wassertanks um, graben Leitungen aus, zerstören Gärten und können Menschen gefährlich werden, die ihnen zu nahe kommen.
Aber auch aus wissenschaftlicher Perspektive war die Expedition wieder ein Erfolg. Besonders die gesammelten Skorpione sind wertvolles Material und wecken das Interesse internationaler Experten. Die Daten liefern neue Erkenntnisse über deren Verbreitung und höchstwahrscheinlich sind neue Spezies darunter.
Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Tharina Bird dem Partner von EduVentures, dem Nationalmuseum, sowie den Sponsoren - Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Springbock Atlas, Namibia Nature Foundation (NNF), Rössing Foundation, Tré Sentra, Muramba Bushman Trails, Tsumkwe Lodge, Der neue Bücherkeller und Uschi Kirchner für ihre spontane Sammelaktion in Europa.
Weitere Informationen bei: Tharina Bird oder Benson Muramba, Tel: 061-276829/809, Email: [email protected]. Website: www.eduventures-africa.org.
EduVentures ist eine Initiative des Nationalmuseums Namibias, um Jugendliche für die Vielfalt der Natur zu begeistern, sie ans wissenschaftliche Arbeiten heran zu führen sowie wertvolles Material für das Museum zu sammeln. Außerdem fördert sie die Begegnung von Kindern verschiedener Kulturkreise. Auf den Expeditionen geht es stets auch darum, das Bewusstsein für das (Zusammen-)Leben des Menschen mit der Natur zu wecken. Vor allem beim Leben in der Stadt wird dieses Bewusstsein meist verdrängt: Wie oft putzt man sich bei offenem Wasserhahn die Zähne oder seift sich bei laufender Dusche ein? In der Natur jedoch ist Wasser eine knappe und (über-)lebenswichtige Ressource. Daher gilt bei EduVentures als Regel Nummer 1 ('Water Policy'): Sparsam mit Wasser umgehen, pro Person gibt es nicht mehr als zwei Liter am Tag. Wer verschwendet, hat halt den Rest des Tages mit Durst zu kämpfen. Natürlich achten die Expeditionsleiter darauf, dass kein Schüler dehydriert.
Erste Station der Reise war Muramba Bushman Trails 6 km von Tsintsabis, nördlich von Tsumeb. Dort erklärte Reinhard Friederich die ehemalige Lebensweise der Hai//om, darunter das Feuermachen ohne Streichhölzer und den Wassertransport im Straußenei. Besonders fasziniert waren die Schüler/innen vom Lesen der "Veld-Zeitung", den Tierspuren.
Dann ging es in die Kalahari. Erstes Basis-Camp war Makuri 30 km südöstlich von Tsumkwe, um an den Wasserpfannen der Gegend zu sammeln. Später wanderte die Gruppe zu den Aha Mountains an der Grenze zu Botswana. Die Gegend ist Heimat der Ju/'hoansi San, die dort das Nyae-Nyae-Hegegebiet gegründet haben. Drei der Schüler stammen von dort, ein Schüler war !Kung San von der benachbarten Nâ? a Jaqna Conservancy - und natürlich der ortskundige Führer Sao Twi.
Neben der Wasser-Regel waren weitere Regeln zu befolgen. So durfte nur Feuer gemacht werden, wenn es absolut nötig war, etwa um Wildtiere wie Elefanten fernzuhalten. Auch dann gab es nur ein kleines Feuer. Der Grund: Holz ist kostbar. Selbst totes Holz spielt eine wichtige Rolle für Pflanzen, Pilze, Termiten und andere Insekten. Zudem gehört es den Menschen der Gegend.
Regel Nr. 3 lautete: Keinen Abfall hinterlassen; auch kleinste Stückchen wurden aufgesammelt und im Plastikbeutel mitgenommen. "Als wir wieder nach Tsumkwe kamen, fiel uns erst richtig auf, wieviel Müll überall herum liegt", erzählt Whitney !Owoses von Combretum Trust School: "Plastiktüten in den Büschen, Papier auf den Straßen, leere Flaschen am Straßenrand."
Sehr beeindruckt waren die Schüler/innen von den Elefanten. "Eines Abends hörten wir ein tiefes Grollen und scharten uns dicht um die Erwachsenen. Boo Kxao von Tsumkwe Junior Secondary School meinte dann später, dass das ein Elefant gewesen sei, der unser Lager beobachtet hätte." Die Tiere spielen eine Schlüsselrolle für die Natur, weil sie für totes Holz sorgen und durch ihren Dung Pflanzensamen verbreiten. Zugleich sind sie ein großes Problem für die Bewohner der Gegend: Sie stürzen Wassertanks um, graben Leitungen aus, zerstören Gärten und können Menschen gefährlich werden, die ihnen zu nahe kommen.
Aber auch aus wissenschaftlicher Perspektive war die Expedition wieder ein Erfolg. Besonders die gesammelten Skorpione sind wertvolles Material und wecken das Interesse internationaler Experten. Die Daten liefern neue Erkenntnisse über deren Verbreitung und höchstwahrscheinlich sind neue Spezies darunter.
Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Tharina Bird dem Partner von EduVentures, dem Nationalmuseum, sowie den Sponsoren - Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Springbock Atlas, Namibia Nature Foundation (NNF), Rössing Foundation, Tré Sentra, Muramba Bushman Trails, Tsumkwe Lodge, Der neue Bücherkeller und Uschi Kirchner für ihre spontane Sammelaktion in Europa.
Weitere Informationen bei: Tharina Bird oder Benson Muramba, Tel: 061-276829/809, Email: [email protected]. Website: www.eduventures-africa.org.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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