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Im Kampf gegen Trunkenheit

Windhoek - Die Vizeministerin für Gesundheit hat gestern Interessenvertreter des Bier- und Spirituosenhandels, vom Bottle Store bis zur Shebeen, vom Hotel bis zum Restaurant, zu einer Arbeitstagung begrüßt. In Namibia verursacht der extreme Genuss alkoholischer Getränke viel Gesundheits- und soziale Schäden, nicht zuletzt Gewalt an Frauen und Kindern.
Nach jüngsten Erhebungen trinken Erwachsene wöchentlich 30 Biere, die starken Trinker bringen es auf einen Durchschnitt von 78 Flaschen/Maß Bier pro Woche. Haingura hat in ihrer gestrigen Rede den Konsum harter Getränke und Wein nicht beachtet.
Aber sie zitierte aus einer aktuellen Studie (Debie Lebeau & Stanley Yoder), dass Kleinkinder mit ihren Müttern in Shebeens und anderen Tombo-Pinten schon mittrinken dürfen. Ferner haben die Forscher viele 13- bis 18-Jährigen in den Bars bemerkt. Minderjährige Prostituierte driften in Oshakati und Katutura von Bar zu Bar, um Klienten zu animieren. Teenage-Mädchen in Katutura und Oshakati suchen Männer auf, dass sie ihnen Drinks und Geschenke beschaffen. Ohne exakte Zahlen zu nennen, spricht Haingura vom "vernichtenden Effekt auf die Zukunft unseres Landes". Der weit verbreitete Verkauf alkoholischer Getränke an Jugendliche unter 18 Jahren bereitet ihr große Sorge. Für die Namibia Brauereien hält sie jedoch Lob bereit, weil der Konzern sich aktiv gegen den Getränke-Verkauf an Minderjährige einsetze.
Sie warnt jedoch auch davor, den Genuss alkoholischer Getränke zu "dämonisieren", denn diese hätten schon seit je her zum gesellschaftlichen Leben gehört. Das Ausmaß des Missbrauchs sei in Namibia jedoch durch die übergroße Anzahl an Shebeens, Bars und Cuca Shops vorprogrammiert. Der Missbrauch bleibe nach wie vor ein ernster Faktor in der steten Verbreitung der HIV-Immunschwäche.
"Vermindern Sie die Folgen des Trinkens", lautete ihr Appell an die Teilnehmer, die allesamt nach Wegen suchen, "mäßiges und vernünftiges Trinken" zu fördern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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