Im Mudumu-Park ermordet

Von Dirk Heinrich, Windhoek/Kongola Der bekannte Reiseleiter und Inhaber eines Safariunternehmens, Christian Andre „Andi“ Maier (42) aus Swakopmund, hatte am vergangenen Donnerstagabend zusammen mit seiner 29-jährigen Schweizer Freundin auf dem Campingplatz Nr. 3 im Mudumu-Nationalpark in der Sambesi-Region mit Freunden zu Abend gegessen und am Lagerfeuer gesessen. Die Freunde waren gegen 22.30 Uhr abgefahren und die Beiden nach Mitternacht in ihr Zelt gegangen. In den frühen Morgenstunden, wohl nach 3 Uhr, sei ihr Zelt aufgeschlitzt und Wertsachen gestohlen worden, so Bekannte die später der Schweizerin zur Hilfe geeilt waren. Die Verbrecher, wahrscheinlich zwei schwarze Männer so Polizeisprecher Edwin Kanguatjivi, hätten versucht die Schweizerin zu vergewaltigen und Andi Maier habe die Verbrecher angegriffen. Dabei sei er zusammengeschlagen worden und die Kriminellen hätten den bewusstlosen Maier, Wertsachen und die Freundin in den Toyota Landcruiser des Paares geladen und seien dem Weg durch weichen Sand in Richtung Teerstraße gefolgt, später aber querfeldein gefahren. Maier ist allem Anschein nach wieder wach geworden und habe die Täter wieder angegriffen. Die hätten mit einem Messer zugestochen und seien anschließend in Richtung Teerstraße zu Fuß durch die Nacht geflüchtet, wo sie ein Fahrzeug abgestellt hatten. Die Schweizerin sei mit ihrem schwerverletzten Freund durch den nächtlichen Busch gefahren bis sie einen Weg kreuzte, aber kurz darauf sei der Geländewagen steckengeblieben. Halbnackt und barfuß so der Polizeisprecher sei die Frau etliche Kilometer durch den Busch gelaufen und habe schließlich die Nakatwa-Station der Naturschutzbehörde erreicht, wo augenblicklich die Sondereinheit der Polizei, die Feldpolizei stationiert ist. Ihren schwerverletzten Freund musste sie zurücklassen. Die Beamten hätten sofort die Kollegen in Kongola alarmiert und später seien Bekannte und Freunde aus Gästebetrieben in der Nähe eingetroffen. Als die Polizei und die Freundin zum Fahrzeug zurückkehrten, war Andi Maier verstorben. Polizeisprecher Konguatjivi sagte, dass die Verbrecher zwei i.phones, einen i.pad einen Laptop, mindestens 300 Pula, eine Kamera und 13000 Namibia-Dollar in bar erbeutet hatten. Gestern teilte die Polizei mit, dass am Sonntagmorgen ein 34-jähriger Mann in der Lianshulu-Siedlung in der Sangwali-Gegend festgenommen wurde und dass dieser von der Polizei im Zusammenhang mit dem Mord, versuchter Vergewaltigung, schweren Raubes und Entführung verhört werde. Umweltminister Pohamba Shifeta, der am Wochenende Prinz Harry im Etoscha-Nationalpark getroffen hatte, teilte der AZ mit, dass er von dem brutalen Raubüberfall und Mord einen informellen Bericht erhalten hatte. Am vergangenen Donnerstag hatte Minister Shifeta auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Sicherheit in den Nationalparks derzeit in den Händen der Polizei wegen der eskalierten Wilderei liege. Aus diesem Grunde ist die Special Fieldforce auch im Mudumu-Nationalpark stationiert.