Im Ruhestand überleben

Windhoek - Sam Nujomas Wechsel in den Ruhestand, nachdem er 15 Jahre als Staatspräsident gedient hat, dient nun als Schluss-Stein einer vergleichenden Studie zum Machtwechsel im anglophonen Afrika. Dr. Henning Melber vom Nordischen Afrikainstitut in Schweden und Roger Southall vom Forschungsrat der Humanwissenschaften in Südafrika gehen der Frage nach, wie sich der präsidiale Machtwechsel in einer Reihe von Afrika-Staaten vollzieht.

"Obwohl im Zeitraum von 1990 bis 2004 mehr Staatsführer gewaltsam entfernt oder ermordet wurden, als dass sie freiwillig ausgeschieden sind, etwa nach verlorener Wahl, hat die Anzahl derjenigen dennoch merklich zugenommen, die nunmehr von ihren Nachfolgern respektiert werden", erklärt das Namibische Institut für Demokratie, NID, zum Hintergrund der Studie, zu der Southall und Melber gestern vor den Medien eine Vorschau boten. Beide Wissenschaftler sind speziell zur Erfahrung des derzeitigen Machtwechsels nach Namibia angereist.

Die vergleichende Studie befasst sich mit sechs Ländern des südlichen Afrika, darunter die Nachbarn Namibias, sowie fünf Staaten in Ost- und drei turbulente Staaten in Westafrika: Liberia, Nigeria und Ghana.