Imperien

Die Gründung mehrerer halbstaatlicher Dienstleistungsbetriebe sollte ursprünglich den Beamtenapparat verkleinern und dadurch die Staatsfinanzen schonen. Durch die Auslagerung von Funktionen sollten gleichzeitig die Effizienz und der Fleiß der kommerzialisierten Betriebe im Gegensatz zur berüchtigten Schlamperei der Bürokratie - siehe den katastrophalen Service in der Ausstellung von ID-Karten - gesteigert werden.

Die Mehrzahl halbstaatlicher Betriebe hat wohl mit gut formulierten Zielsetzungen begonnen. Den neuen Geschäftsführern ging es aber in erster Linie darum, zum Teil unter dem Narrenschutz der Korrekturmaßnahmen (affirmative action) sich Gehälter zu bemessen, die im Wettbewerb mit dem Privatsektor bestehen sollten. Das ist ihnen ohne Zweifel gelungen. Diese Selbstbedienung hat hervorragend funktioniert, nur ihre Leistung hinkt in den meisten Fällen weit hinter der Privatwirtschaft hinterher. Das unverschämte Gehalt des vorigen Air Namibia Chefs Jaafar Ahmad und anderer wurde schon mehrfach veröffentlicht. Und der Staat muss nun über eine Milliarde Namibia Dollar nachlegen.


Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass das Kabinett, insbesondere mit Minister Helmut Angula, endlich durchgreift, um die parasitären Imperien zu sanieren, die sich an dem ausgebluteten Landeshaushalt festgesaugt haben. Vertrauensbildung tut bitter Not.