„Impfstoff-Apartheid“
Geingob über Verzögerungen mit Corona-Impfstoff enttäuscht
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek/Genf
Namibia wird die erste Sendung eines COVID-19-Impfstoffs von der COVAX-Einrichtung in den nächsten zwei Wochen erhalten. Das hat der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Tedros Ghebreyesus, am Dienstagnachmittag während einer Live-Sendung mit Präsident Hage Geingob versprochen. Geingob hatte zuvor seine Enttäuschung kundgetan, dass „wir in Namibia uns ausgeschlossen fühlen“ und das Land bisher lediglich durch Spenden Impfdosen erhalten habe.
Die von der Weltgesundheitsorganisation durchgeführte Online-Pressekonferenz wurde angesichts des Weltgesundheitstages am gestrigen 7. April veranstaltet. Nebst Geingob und Dr. Ghebreyesus hielten auch die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, der Präsident von Costa Rica, Carlos Quesada, und der Präsident von Aserbaidschan, Ilham Aliyev, Reden.
„Wir in Namibia fühlen uns ausgeschlossen“, sagte Geingob, indem er von seiner vorbereiteten Rede abwich. „Wir haben uns gleichermaßen bei der COVID-Impfstoff-Einrichtung (COVAX) beworben und haben bis jetzt noch nichts bekommen. Wir haben lediglich Hilfe von unseren guten Freunden China und Indien bekommen, die uns Impfstoffe gespendet haben“, sagte er. Obwohl Namibia bereits eine Vorauszahlung gemacht habe, werde das Land ausgeschlossen. „Es gibt eine COVID-Apartheid. Das ist nicht gut”, sagte er.
Dr. Ghebreyesus sagte dazu lediglich, dass er Geingob wegen technischer Fehler bei der Live-Übertragung nicht habe hören können, weshalb sich Geingob wiederholte: „Als kleines Land fühlen wir uns ausgeschlossen, was ich eine Impfstoff-Apartheid nenne, und wir haben viele Jahre gegen die Apartheid gekämpft.“ Er fügte hinzu: „Diese Impfstoff-Apartheid will ich als Mann, der unter Apartheid gelitten hat, sehr deutlich machen. Einschließung bedeutet Harmonie und Ausschließung bedeutet Konflikt.“
Daraufhin verlas Geingob seine vorbereitete Rede weiter. Er ließ allerdings große Teile aus und schloss seine Ansprache plötzlich mit dem Satz ab: „Da ich sabotiert werde, schließe ich hier ab.“
Dr. Ghebreyesus stimmte mit Geingob überein und sagte schließlich, dass es im Interesse aller Nationen liege, Gerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen zu gewährleisten. „Wir sind mit Problemen bei der gerechten Verteilung konfrontiert“, sagte er und versicherte, dass die COVAX-Einrichtung demnächst eine Sendung nach Namibia liefern werde.
Bis jetzt hat Namibia lediglich 130 000 Impfstoff-Dosen erhalten. 100 000 hat China gespendet, Indien wiederum weitere 30 000.
Namibia wird die erste Sendung eines COVID-19-Impfstoffs von der COVAX-Einrichtung in den nächsten zwei Wochen erhalten. Das hat der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Dr. Tedros Ghebreyesus, am Dienstagnachmittag während einer Live-Sendung mit Präsident Hage Geingob versprochen. Geingob hatte zuvor seine Enttäuschung kundgetan, dass „wir in Namibia uns ausgeschlossen fühlen“ und das Land bisher lediglich durch Spenden Impfdosen erhalten habe.
Die von der Weltgesundheitsorganisation durchgeführte Online-Pressekonferenz wurde angesichts des Weltgesundheitstages am gestrigen 7. April veranstaltet. Nebst Geingob und Dr. Ghebreyesus hielten auch die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, der Präsident von Costa Rica, Carlos Quesada, und der Präsident von Aserbaidschan, Ilham Aliyev, Reden.
„Wir in Namibia fühlen uns ausgeschlossen“, sagte Geingob, indem er von seiner vorbereiteten Rede abwich. „Wir haben uns gleichermaßen bei der COVID-Impfstoff-Einrichtung (COVAX) beworben und haben bis jetzt noch nichts bekommen. Wir haben lediglich Hilfe von unseren guten Freunden China und Indien bekommen, die uns Impfstoffe gespendet haben“, sagte er. Obwohl Namibia bereits eine Vorauszahlung gemacht habe, werde das Land ausgeschlossen. „Es gibt eine COVID-Apartheid. Das ist nicht gut”, sagte er.
Dr. Ghebreyesus sagte dazu lediglich, dass er Geingob wegen technischer Fehler bei der Live-Übertragung nicht habe hören können, weshalb sich Geingob wiederholte: „Als kleines Land fühlen wir uns ausgeschlossen, was ich eine Impfstoff-Apartheid nenne, und wir haben viele Jahre gegen die Apartheid gekämpft.“ Er fügte hinzu: „Diese Impfstoff-Apartheid will ich als Mann, der unter Apartheid gelitten hat, sehr deutlich machen. Einschließung bedeutet Harmonie und Ausschließung bedeutet Konflikt.“
Daraufhin verlas Geingob seine vorbereitete Rede weiter. Er ließ allerdings große Teile aus und schloss seine Ansprache plötzlich mit dem Satz ab: „Da ich sabotiert werde, schließe ich hier ab.“
Dr. Ghebreyesus stimmte mit Geingob überein und sagte schließlich, dass es im Interesse aller Nationen liege, Gerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen zu gewährleisten. „Wir sind mit Problemen bei der gerechten Verteilung konfrontiert“, sagte er und versicherte, dass die COVAX-Einrichtung demnächst eine Sendung nach Namibia liefern werde.
Bis jetzt hat Namibia lediglich 130 000 Impfstoff-Dosen erhalten. 100 000 hat China gespendet, Indien wiederum weitere 30 000.
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Allgemeine Zeitung
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