In 60 Tagen rund um Afrika
Im Jahr 1995 sitzt Uwe Thomas Carstensen zum ersten Mal im Cockpit eines Flugzeugs. Lehrer Martin Grohganz sitzt daneben und lehrt seinem Schüler das Fliegen. 16 Jahre später fliegen die beiden Hannoveraner wieder gemeinsam. Am ersten November hoben sie in der einmotorigen Cessna T206H ab, um innerhalb von 60 Tagen den gesamten afrikanischen Kontinent zu umrunden. "Ich bin sehr froh, dass ich mit Martin Grohganz so einen erfahrenen Piloten an meiner Seite habe", sagt Uwe Thomas Carstensen, der sich nach dem Verkauf seines Unternehmens immer stärker für das Fliegen interessiert hat. "Ich nutze meine Zeit für meine Familie, Hobbys und natürlich für Abenteuer", ergänzt der Privatpilot lachend.
Lachen ist beiden Piloten sehr wichtig, schließlich können die meist vier bis sieben Stunden in einer Höhe von maximal 6000 Metern in der Luft auf engstem Raum anstrengend werden. "Wir wussten ja vorher nicht, ob wir uns die gesamte Zeit gut verstehen werden, aber bisher hatten wir eine tolle Zeit mit sehr viel Spaß", sagt Martin Grohganz, der bereits 7000 Flugstunden hinter sich hat und für die kleine Fluggesellschaft Aerowest in Langenhagen arbeitet.
Für ihr aktuelles Abenteuer haben die beiden Piloten insgesamt 28000 Kilometer Strecke, 130 Flugstunden und Landungen in 23 Ländern eingeplant. Nach der ersten Etappe mit Stops in Kroatien, Griechenland, Ägypten, Sudan, Äthopien, Uganda, Tansania, Malawi, Sambia, Botswana, Südafrika und Namibia haben Grohganz und Carstensen bereits rund 12400 Kilometer in 60 Flugstunden zurück gelegt. "Wir haben in allen afrikanischen Ländern bisher nur positive Erfahrungen machen können. Die Menschen sind so herzlich und gastfreundlich und auch die Formalitäten haben ohne Probleme geklappt", erklären die Piloten einstimmig.
Das Bild, das die deutschen Medien über den afrikanischen Kontinent verbreiten, treffe in keinster Weise zu, sagen Carstensen und Grohganz. "Ich konnte mir endlich ein eigenes und völlig anderes Bild von Afrika machen, die Menschen sind toll und die Natur ist atemberaubend", ergänzt der 60-jährige Grohganz.
Diese Erfahrung konnten Carstensen und Grohganz vor allem während ihrer ersten Etappe in Uganda, Äthopien und Tansania machen, denn die beiden Piloten nutzen ihre kurzen Aufenthalte nicht nur zum Sightseeing, sondern auch um sich die Arbeit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anzusehen, die sich für die sexuelle Aufklärung, Familienplanung und Gesundheitsvorsorge speziell in Ostafrika einsetzt. Die von Carstensen und seiner Frau gegründete MUT-Stiftung unterstützt die DSW seit vielen Jahren.
Nach einer zwei monatigen Wartungs- und Weihnachtspause, die Carstensen und Grohganz in Deutschland verbracht haben und das Flugzeug auf dem Flughafen Eros, starteten sie gestern die zweite Etappe ihrer Afrika-Umrundung. "Unseren längsten Aufenthalt hatten wir in Namibia, weil uns das Land wirklich sehr gut gefällt", erklärt Carstensen.
Damit seine Frau Maria nicht ganz so traurig ist, wenn sich ihr Mann mal wieder für mehrere Wochen im Flugzeug verabschiedet, hat sie auf eine ungewöhnliche Verzierung der Maschine bestanden. "Mein Flugzeug heißt Marie und ist mit roten Rosen geschmückt. Wir bekommen häufig Komplimente", erklärt der 64-Jährige. Zu Recht, denn auch am Flughafen Eros in Windhoek sticht der Rosenflieger zwischen all den anderen, häufig sehr viel größeren Maschinen, heraus.
Doch nicht nur außen hat Carstensen für Veränderungen gesorgt. Um für längere, außerplanmäßige Stunden in der Luft gerüstet zu sein, wurden die hinteren Sitze der Cessna entfernt und durch einen 400 Liter Zusatztank ersetzt, denn die erste Ursache von Unfällen mit einmotorigen Flugzeugen ist eine falsch kalkulierte Kraftstoffmenge. Sicherheit sei also in erster Linie das Ergebnis professionellen Flugmanagements, erklärt Carstensen. Zusätzlich sind Notfallausrüstungen und reichlich Kekse an Board.
Einfach ist ein reibungsloser Ablauf in Afrika allerdings nicht immer, denn die Versorgung mit dem Flugbenzin Aviation-Gasolin ist nicht an jedem Flughafen gewährleistet. "Dafür haben wir Spediteure und Handlingsagenten beauftragt", erklärt Carstensen. Auch die nötigen Dokumente, Visa und Genehmigungen werden für die beiden Piloten von Agenten organisiert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die politische Situation der afrikanischen Länder. "Im November sind wir in Ägypten gelandet, zum Glück vor den Unruhen", erinnert sich Carstensen. Doch momentan spitzen sich die Proteste in Nordafrika zu. Diese Stimmung kann sich zudem auch auf weitere Länder ausbreiten. "Wenn sich die Lage nicht bessert, werden wir unsere Route ändern, doch bisher steht auf dem Plan, dass wir von Windhoek in die Republik Kongo, nach Kamerun, Togo, Burkina Faso, Mali und Algerien fliegen", erklärt der 64-Jährige. Die planmäßige Landung in Hannover ist der 24. Februar.
Bis dahin hoffen Carstensen und Grohganz auf gutes Wetter, denn die starken Tropengewitter und die Sandstürme in Wüstenregionen sollten nicht unterschätzt werden. "Einen Vorgeschmack auf ein solches Naturereignis haben wir bereits beim Flug nach Lüderitz bekommen", erinnern sich die beiden Piloten, die den Flug daraufhin abbrechen mussten. "Wir haben die knirschenden Sandkörner in der Maschine gehört und wollten einen Schaden vermeiden. Aber selbst danach hatten wir tagelang Sand in den Ohren", ergänzt Grohganz, der jedes Flugzeug vor einem Gewitter warnt. "Da spielt die Größe des Flugzeugs keine Rolle, denn es gibt immer drei Gefahren. Die extreme Vereisung, die unberechenbaren Auf- und Abwinde, sowie Blitzschläge." Doch die Afrika-Abenteurer sind gut gerüstet. Mithilfe des Stormcopes können gefährliche Tropengewitter rechtzeitig erkannt und umflogen werden.
Lachen ist beiden Piloten sehr wichtig, schließlich können die meist vier bis sieben Stunden in einer Höhe von maximal 6000 Metern in der Luft auf engstem Raum anstrengend werden. "Wir wussten ja vorher nicht, ob wir uns die gesamte Zeit gut verstehen werden, aber bisher hatten wir eine tolle Zeit mit sehr viel Spaß", sagt Martin Grohganz, der bereits 7000 Flugstunden hinter sich hat und für die kleine Fluggesellschaft Aerowest in Langenhagen arbeitet.
Für ihr aktuelles Abenteuer haben die beiden Piloten insgesamt 28000 Kilometer Strecke, 130 Flugstunden und Landungen in 23 Ländern eingeplant. Nach der ersten Etappe mit Stops in Kroatien, Griechenland, Ägypten, Sudan, Äthopien, Uganda, Tansania, Malawi, Sambia, Botswana, Südafrika und Namibia haben Grohganz und Carstensen bereits rund 12400 Kilometer in 60 Flugstunden zurück gelegt. "Wir haben in allen afrikanischen Ländern bisher nur positive Erfahrungen machen können. Die Menschen sind so herzlich und gastfreundlich und auch die Formalitäten haben ohne Probleme geklappt", erklären die Piloten einstimmig.
Das Bild, das die deutschen Medien über den afrikanischen Kontinent verbreiten, treffe in keinster Weise zu, sagen Carstensen und Grohganz. "Ich konnte mir endlich ein eigenes und völlig anderes Bild von Afrika machen, die Menschen sind toll und die Natur ist atemberaubend", ergänzt der 60-jährige Grohganz.
Diese Erfahrung konnten Carstensen und Grohganz vor allem während ihrer ersten Etappe in Uganda, Äthopien und Tansania machen, denn die beiden Piloten nutzen ihre kurzen Aufenthalte nicht nur zum Sightseeing, sondern auch um sich die Arbeit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anzusehen, die sich für die sexuelle Aufklärung, Familienplanung und Gesundheitsvorsorge speziell in Ostafrika einsetzt. Die von Carstensen und seiner Frau gegründete MUT-Stiftung unterstützt die DSW seit vielen Jahren.
Nach einer zwei monatigen Wartungs- und Weihnachtspause, die Carstensen und Grohganz in Deutschland verbracht haben und das Flugzeug auf dem Flughafen Eros, starteten sie gestern die zweite Etappe ihrer Afrika-Umrundung. "Unseren längsten Aufenthalt hatten wir in Namibia, weil uns das Land wirklich sehr gut gefällt", erklärt Carstensen.
Damit seine Frau Maria nicht ganz so traurig ist, wenn sich ihr Mann mal wieder für mehrere Wochen im Flugzeug verabschiedet, hat sie auf eine ungewöhnliche Verzierung der Maschine bestanden. "Mein Flugzeug heißt Marie und ist mit roten Rosen geschmückt. Wir bekommen häufig Komplimente", erklärt der 64-Jährige. Zu Recht, denn auch am Flughafen Eros in Windhoek sticht der Rosenflieger zwischen all den anderen, häufig sehr viel größeren Maschinen, heraus.
Doch nicht nur außen hat Carstensen für Veränderungen gesorgt. Um für längere, außerplanmäßige Stunden in der Luft gerüstet zu sein, wurden die hinteren Sitze der Cessna entfernt und durch einen 400 Liter Zusatztank ersetzt, denn die erste Ursache von Unfällen mit einmotorigen Flugzeugen ist eine falsch kalkulierte Kraftstoffmenge. Sicherheit sei also in erster Linie das Ergebnis professionellen Flugmanagements, erklärt Carstensen. Zusätzlich sind Notfallausrüstungen und reichlich Kekse an Board.
Einfach ist ein reibungsloser Ablauf in Afrika allerdings nicht immer, denn die Versorgung mit dem Flugbenzin Aviation-Gasolin ist nicht an jedem Flughafen gewährleistet. "Dafür haben wir Spediteure und Handlingsagenten beauftragt", erklärt Carstensen. Auch die nötigen Dokumente, Visa und Genehmigungen werden für die beiden Piloten von Agenten organisiert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die politische Situation der afrikanischen Länder. "Im November sind wir in Ägypten gelandet, zum Glück vor den Unruhen", erinnert sich Carstensen. Doch momentan spitzen sich die Proteste in Nordafrika zu. Diese Stimmung kann sich zudem auch auf weitere Länder ausbreiten. "Wenn sich die Lage nicht bessert, werden wir unsere Route ändern, doch bisher steht auf dem Plan, dass wir von Windhoek in die Republik Kongo, nach Kamerun, Togo, Burkina Faso, Mali und Algerien fliegen", erklärt der 64-Jährige. Die planmäßige Landung in Hannover ist der 24. Februar.
Bis dahin hoffen Carstensen und Grohganz auf gutes Wetter, denn die starken Tropengewitter und die Sandstürme in Wüstenregionen sollten nicht unterschätzt werden. "Einen Vorgeschmack auf ein solches Naturereignis haben wir bereits beim Flug nach Lüderitz bekommen", erinnern sich die beiden Piloten, die den Flug daraufhin abbrechen mussten. "Wir haben die knirschenden Sandkörner in der Maschine gehört und wollten einen Schaden vermeiden. Aber selbst danach hatten wir tagelang Sand in den Ohren", ergänzt Grohganz, der jedes Flugzeug vor einem Gewitter warnt. "Da spielt die Größe des Flugzeugs keine Rolle, denn es gibt immer drei Gefahren. Die extreme Vereisung, die unberechenbaren Auf- und Abwinde, sowie Blitzschläge." Doch die Afrika-Abenteurer sind gut gerüstet. Mithilfe des Stormcopes können gefährliche Tropengewitter rechtzeitig erkannt und umflogen werden.
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Allgemeine Zeitung
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