In der Bildung selbst getäuscht
Der jährliche Prüfungsplan der sogenannten externen Examen der Klassen 10 und 12 und die Bewertung der Prüfungsbögen verläuft just so, dass kurz vor Weihnachten die Ergebnisse der Klasse 10 insgesamt und die der Klasse 12 (die höhere Leistungsstufe) teilweise bekannt gegeben werden - als freudige oder auch trübsinnige Nachricht.
Es ist jedoch erstaunlich, eher schockierend, wie gleichgültig, oder gar leicht euphorisch das Bildungsressort - in der Person des Vizeministers Dr. David Namwandi - und die Lehrergewerkschaft die nach wie vor miserablen Prüfungsergebnisse der Klasse 10 zu beschönigen versuchen. Die praktisch unbedeutende Verbesserung der Ergebnisse von 51,2% im Vorjahr auf 51,5% in diesem Jahr, also eine statistisch verschwindende Differenz von 0,3%, weniger als ein Prozent, feiern sie als Errungenschaft! Dabei steht knapp die Hälfte der Prüflinge ohne Anschluss an Klasse 11 wieder auf der Straße, wenn das Ministerium nicht ein paar Schulplätze für ein Wiederholungsjahr herausschindet oder wenn es für eine begrenzte Anzahl Schüler mit dem zweiten, außerschulischen Bildungsweg - NAMCOL (Namibia College for Open Learning) - nicht klappen sollte. Natürlich sollten einige Abgänger mit geringerer Note dennoch in einer Handwerkslehre Aufnahme finden, aber auch da suchen die Ausbilder bessere Zeugnisse. Das Schulsystem ist trotz mehrfacher ausländischer Beratung immer noch nicht so weit entwickelt, dass in den Klassen 6 bis 10 auch schon eine elementare Handwerksausbildung geboten wird, was vielen Abgängern der Klasse 10 viel mehr helfen würde als der Anschluss an Klasse 11.
Irgendwie rechnen die Bildungsführer auch mit der Vergesslichkeit der Öffentlichkeit, denn sie feiern die "Erfolgsrate" von 51,5% für Klasse 10 ohne Hinweis darauf, dass die Versetzungsnorm für den Anschluss an Klasse 11 angesichts der katastrophalen Ergebnisse von 1993 kurz nach der Unabhängigkeit zurückgeschraubt, also schon einmal niedriger angesetzt wurde, um das Bild der Gesamtstatistik zu verbessern, die jetzt bei der genannten Versetzungsrate von 51% steht, was immer noch eine Selbsttäuschung ist, denn bei der externen Prüfung für Klasse 12 gibt es dann überhaupt keine Beschönigung mehr. Bei den Normen für die Universitätsreife für die Hochschulen in Südafrika, die stets als Vorbild für die Hochschulen in Namibia dienen, ist es aus mit dem Spielraum für Kompromiss und Selbsttäuschung. Auch die seit fünf Jahren angepriesene, durch Sponsoren und internationale Partner milliardenschwer finanzierte ETSIP-Bildungssanierung (Education and Training Sector Improvement Program) hat immer noch keine messbare Verbesserung gebracht.
Schulen und Elternschaften sind vor diesem Hintergrund erfahrungsgemäß am besten dran, wenn sie selbst auf Leistung achten, ergänzende Mittel beschaffen und Normen durchsetzen, anstatt auf Staat und Regierung zu warten.
Es ist jedoch erstaunlich, eher schockierend, wie gleichgültig, oder gar leicht euphorisch das Bildungsressort - in der Person des Vizeministers Dr. David Namwandi - und die Lehrergewerkschaft die nach wie vor miserablen Prüfungsergebnisse der Klasse 10 zu beschönigen versuchen. Die praktisch unbedeutende Verbesserung der Ergebnisse von 51,2% im Vorjahr auf 51,5% in diesem Jahr, also eine statistisch verschwindende Differenz von 0,3%, weniger als ein Prozent, feiern sie als Errungenschaft! Dabei steht knapp die Hälfte der Prüflinge ohne Anschluss an Klasse 11 wieder auf der Straße, wenn das Ministerium nicht ein paar Schulplätze für ein Wiederholungsjahr herausschindet oder wenn es für eine begrenzte Anzahl Schüler mit dem zweiten, außerschulischen Bildungsweg - NAMCOL (Namibia College for Open Learning) - nicht klappen sollte. Natürlich sollten einige Abgänger mit geringerer Note dennoch in einer Handwerkslehre Aufnahme finden, aber auch da suchen die Ausbilder bessere Zeugnisse. Das Schulsystem ist trotz mehrfacher ausländischer Beratung immer noch nicht so weit entwickelt, dass in den Klassen 6 bis 10 auch schon eine elementare Handwerksausbildung geboten wird, was vielen Abgängern der Klasse 10 viel mehr helfen würde als der Anschluss an Klasse 11.
Irgendwie rechnen die Bildungsführer auch mit der Vergesslichkeit der Öffentlichkeit, denn sie feiern die "Erfolgsrate" von 51,5% für Klasse 10 ohne Hinweis darauf, dass die Versetzungsnorm für den Anschluss an Klasse 11 angesichts der katastrophalen Ergebnisse von 1993 kurz nach der Unabhängigkeit zurückgeschraubt, also schon einmal niedriger angesetzt wurde, um das Bild der Gesamtstatistik zu verbessern, die jetzt bei der genannten Versetzungsrate von 51% steht, was immer noch eine Selbsttäuschung ist, denn bei der externen Prüfung für Klasse 12 gibt es dann überhaupt keine Beschönigung mehr. Bei den Normen für die Universitätsreife für die Hochschulen in Südafrika, die stets als Vorbild für die Hochschulen in Namibia dienen, ist es aus mit dem Spielraum für Kompromiss und Selbsttäuschung. Auch die seit fünf Jahren angepriesene, durch Sponsoren und internationale Partner milliardenschwer finanzierte ETSIP-Bildungssanierung (Education and Training Sector Improvement Program) hat immer noch keine messbare Verbesserung gebracht.
Schulen und Elternschaften sind vor diesem Hintergrund erfahrungsgemäß am besten dran, wenn sie selbst auf Leistung achten, ergänzende Mittel beschaffen und Normen durchsetzen, anstatt auf Staat und Regierung zu warten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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