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Industrie bald auf dem Trockenen
Industrie bald auf dem Trockenen

Industrie bald auf dem Trockenen

NamWater warnt: Windhoeks Dämme sind fast leer – Hersteller werden nervös
Clemens von Alten
Von Clemens von Alten

Windhoek

Die Wasserkrise spitzt sich immer weiter zu. Wie ernst die Lage ist, schilderte gestern Willem Venter, leitender Planer beim staatlichen Wasserversorger NamWater, auf der Jahreshauptversammlung des Herstellerverbandes (Namibian Manufacturers Association, NMA): „Wir befinden uns in der prekärsten Lage seit dem Bau des Drei-Dämme-Systems für Windhoek in den 70ern.“ Jüngsten Angaben zufolge ist der Omatako-Damm leer, derweil die Dämme Swakoppforte und Von Bach gerademal über sieben bzw. 15 Prozent ihres Verfassungsvermögens verfügen – wovon laut Venter nur rund die Hälfte als Trinkwasser verwendet werden kann.

„Es ist ein furchterregendes Bild“, sagte Venter. Die gute Nachricht sei, dass der tägliche Wasserverbauch in Windhoek seit den 60ern von rund 300 Litern pro Person auf heute 190 Liter gesunken sei (diese Zahlen beinhaltet jeglichen Verbrauch, inkl. Industrie). „Das Problem ist, im Jahr 1967 hatte die Hauptstadt nur 48000 Einwohner im Vergleich zu 380000 heute“, unterstreicht der erfahrende NamWater-Mitarbeiter und weist angesichts der stetigen Entwicklung auf Versorgungsengpässe hin: „Im Jahr 2012 haben wir bereits die nachhaltige Kapazität unserer Wasserressource von rund 33 Millionen Kubikmetern überschritten.“ Seither lebe die Stadt Windhoek über ihren Verhältnissen. „Wir haben einfach nicht genug Wasser im Landeszentrum, um eine wachsende Wirtschaft ausreichend zu versorgen“, so Venter.

„Das Wasser, das zurzeit in unseren Dämmen ist, reicht nicht bis zur nächsten Regensaison. Mitte Dezember ist der (Windhoek direkt versorgende) Von-Bach-Damm trocken.“ NamWater begrüße zwar die Initiative der Windhoeker Stadtverwaltung, Bohrlöcher zu schlagen und das Grundwasser zu nutzen. „Doch angesichts der bestehenden, wachsenden Kluft zwischen Angebot und Nachfrage müssen wir eine zusätzliche Ressource von 76 Mio. m³ erschließen. Bis dahin müssen wir unseren täglichen Wasserverbrauch weiter reduzieren“, so Venter.

Doch nicht nur die Wassernot macht der Industrie zu schaffen. Auch die aufgrund des Energieengpasses steigenden Elektrizitätstarife machen den Herstellern zu schaffen: „Preisvergleichsstudien haben gezeigt, dass im Schnitt Produzenten in namibischen Städten und Ortschaften in der Tat mehr bezahlen als in Botswana oder Südafrika, was für hiesige Firmen einen Wettbewerbsnachteil bedeutet“, heißt es im Jahresbericht des NMA-Hauptgeschäftsführers Ronnie Varkevisser.

Weitere Sorgen hegen die Hersteller wegen des gesetzlichen, regulatorischen und politischen Rahmens in Namibia, wie bspw. der neue, umstrittene Gesetzesentwurf zur Ermächtigung ehemals Benachteiligter (New Equitable Economic Empowerment Framework/Bill, NEEEF/NEEEB): „Wir haben unseren Anregungen hierzu eingereicht und erwarten Rückmeldung von der Regierung.“ Anderseits setze sich NMA u.a. aktiv für die Umsetzung der Beschaffungsgesetzes (Procurement Bill) sowie der Einzelhandelscharta ein, die den Handel mit hiesigen Produkten vorschreiben bzw. fördern sollen: „Wir glauben, diese Maßnahmen werden sich positiv auf Industrie und Wirtschaft auswirken“, so Venter.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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