Inflation verliert an Fahrt
Preisdruck lässt im Mai nach – Ökonomen hoffen auf Zinssenkung
Von Clemens von Alten, Windhoek
Während die jährliche Inflationsrate im April noch bei 4,5 Prozent lag, betrug sie im Folgemonat Mai nur noch 4,1 Prozent, ist aber gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Das geht aus dem jüngsten Bericht zu den namibischen Verbraucherpreisen des Statistikamtes (NSA) hervor, der vergangene Woche in Windhoek veröffentlicht wurde. Die Preise von Gütern und Waren seien im Jahresvergleich um 3,7 Prozent angestiegen, während Dienstleistungen im Schnitt 4,6 Prozent teurer geworden seien.
Hoffen auf billigeres Geld
„Die Inflation bleibt zurzeit relativ niedrig, was trotz der anhaltenden Dürresituation vor allem in der Lebensmittel-Kategorie zu sehen ist“, erklären die Fachleute der Finanzberaterfirma Simonis Storm Securities. Angesichts dieses niedrigen Preiswachstums, einer „stabilen“ Liquiditätslage, des rückläufigen Wirtschaftswachstums, umfangreicher Währungsreserven und zusätzlicher Kapitalzuflüsse, die der sogenannten Verordnung 28 zu verdanken sind, sollte die namibische Zentralbank (BoN) erwägen, die „Zinsen zu reduzieren“.
Doch den namibischen Währungshütern sind die Hände gebunden, wie die Wirtschaftsexperten aus dem Hause IJG Securities erklären. „Normalerweise“ könne eine schwache Nachfrage in der Wirtschaft mit einer lockereren Geldpolitik angekurbelt werden. „Doch das ist keine Option für Namibia“, heißt es. „Ein niedrigeres Zinsumfeld als in Südafrika setzt die namibischen Währungsreserven unter Druck, was die Eins-zu-eins-Bindung zwischen Namibia-Dollar und Rand strapaziert“, so die IJG-Fachleute, die allerdings damit rechnen, dass die Zinsen im Nachbarland in diesem Jahr noch um 0,25 Prozent reduziert werden könnten. In dem Fall würde Namibia nachziehen. „Allerdings bezweifeln wir, dass selbst ein Zinsrückgang von 50 Basispunkten hierzulande ausreichen würde, um die Konjunktur bedeutungsvoll anzukurbeln.“
Inflation verhält sich ruhig
Laut den IJG-Ökonomen hat die Preiskategorie Transport den größten Druck im Berichtszeitraum ausgeübt: „Im Mai sind die Preise um 0,8 Prozent im Monatsvergleich und um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, was in erster Linie auf Ansteige bei Treibstoffpreisen und Taxitarifen zurückzuführen ist“, heißt es.
Auch die Preisentwicklung bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken hat sich entscheidend auf das Wachstum bei den Verbraucherpreisen ausgewirkt: „Zwar waren diese Produkte im Schnitt 4,6 Prozent teurer als vor einem Jahr, doch im Vergleich zum April gab es im Mai einen Preisrückgang von 0,3 Prozent“, so die IJG-Mitarbeiter. Vor allem Fleisch sei billiger geworden, was allerdings nur vorrübergehend sei, da „Farmer aufgrund der Dürre viel Vieh schlachten und damit das Angebot in die Höhe treiben“. Eine Erneuerung der Nutztierbestände sollte auch für erneuerten Preisdruck sorgen.
Eine „Überraschung“ habe es bei den sogenannten Sündengütern gegeben, deren Preiswachstum im Vergleich zum Mai 2018 zwar von 5,4 auf 5,5 Prozent gestiegen sei, es im Vergleich zum Vormonat April 2019 aber zu einem Rückgang des Preisdrucks von ganzen zwei Prozentpunkten gekommen sei. Das sei vor allem auf einen Preisrückgang bei Tabakwaren zurückzuführen, was die IJG-Ökonomen stutzig macht: „Das ist sehr verwirrend und das Statistikamt liefert auch keine Erklärung dazu.“ Den Marktforschern zufolge ist eigentlich das Gegenteil der Fall, da Zigarettenhersteller angesichts sinkender Verkaufszahlen in der Regel versuchen, mit höheren Preisen ihre Umsätze zu retten.
Während die jährliche Inflationsrate im April noch bei 4,5 Prozent lag, betrug sie im Folgemonat Mai nur noch 4,1 Prozent, ist aber gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Das geht aus dem jüngsten Bericht zu den namibischen Verbraucherpreisen des Statistikamtes (NSA) hervor, der vergangene Woche in Windhoek veröffentlicht wurde. Die Preise von Gütern und Waren seien im Jahresvergleich um 3,7 Prozent angestiegen, während Dienstleistungen im Schnitt 4,6 Prozent teurer geworden seien.
Hoffen auf billigeres Geld
„Die Inflation bleibt zurzeit relativ niedrig, was trotz der anhaltenden Dürresituation vor allem in der Lebensmittel-Kategorie zu sehen ist“, erklären die Fachleute der Finanzberaterfirma Simonis Storm Securities. Angesichts dieses niedrigen Preiswachstums, einer „stabilen“ Liquiditätslage, des rückläufigen Wirtschaftswachstums, umfangreicher Währungsreserven und zusätzlicher Kapitalzuflüsse, die der sogenannten Verordnung 28 zu verdanken sind, sollte die namibische Zentralbank (BoN) erwägen, die „Zinsen zu reduzieren“.
Doch den namibischen Währungshütern sind die Hände gebunden, wie die Wirtschaftsexperten aus dem Hause IJG Securities erklären. „Normalerweise“ könne eine schwache Nachfrage in der Wirtschaft mit einer lockereren Geldpolitik angekurbelt werden. „Doch das ist keine Option für Namibia“, heißt es. „Ein niedrigeres Zinsumfeld als in Südafrika setzt die namibischen Währungsreserven unter Druck, was die Eins-zu-eins-Bindung zwischen Namibia-Dollar und Rand strapaziert“, so die IJG-Fachleute, die allerdings damit rechnen, dass die Zinsen im Nachbarland in diesem Jahr noch um 0,25 Prozent reduziert werden könnten. In dem Fall würde Namibia nachziehen. „Allerdings bezweifeln wir, dass selbst ein Zinsrückgang von 50 Basispunkten hierzulande ausreichen würde, um die Konjunktur bedeutungsvoll anzukurbeln.“
Inflation verhält sich ruhig
Laut den IJG-Ökonomen hat die Preiskategorie Transport den größten Druck im Berichtszeitraum ausgeübt: „Im Mai sind die Preise um 0,8 Prozent im Monatsvergleich und um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen, was in erster Linie auf Ansteige bei Treibstoffpreisen und Taxitarifen zurückzuführen ist“, heißt es.
Auch die Preisentwicklung bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken hat sich entscheidend auf das Wachstum bei den Verbraucherpreisen ausgewirkt: „Zwar waren diese Produkte im Schnitt 4,6 Prozent teurer als vor einem Jahr, doch im Vergleich zum April gab es im Mai einen Preisrückgang von 0,3 Prozent“, so die IJG-Mitarbeiter. Vor allem Fleisch sei billiger geworden, was allerdings nur vorrübergehend sei, da „Farmer aufgrund der Dürre viel Vieh schlachten und damit das Angebot in die Höhe treiben“. Eine Erneuerung der Nutztierbestände sollte auch für erneuerten Preisdruck sorgen.
Eine „Überraschung“ habe es bei den sogenannten Sündengütern gegeben, deren Preiswachstum im Vergleich zum Mai 2018 zwar von 5,4 auf 5,5 Prozent gestiegen sei, es im Vergleich zum Vormonat April 2019 aber zu einem Rückgang des Preisdrucks von ganzen zwei Prozentpunkten gekommen sei. Das sei vor allem auf einen Preisrückgang bei Tabakwaren zurückzuführen, was die IJG-Ökonomen stutzig macht: „Das ist sehr verwirrend und das Statistikamt liefert auch keine Erklärung dazu.“ Den Marktforschern zufolge ist eigentlich das Gegenteil der Fall, da Zigarettenhersteller angesichts sinkender Verkaufszahlen in der Regel versuchen, mit höheren Preisen ihre Umsätze zu retten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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