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Inflationsangst bringt tiefrote Kurse

Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung in den USA sowie ein massiver Ausverkauf bei Rohstoffen haben den regionalen Börsen eine tiefrote Woche beschert. Der Allshare-Index der Johannesburger Börse verlor binnen weniger Tage fast zehn Prozent seines Wertes.

Spekulationen, dass die US-Notenbank möglicherweise auf Grund inflationärer Entwicklungen demnächst keine Zinspause einlegen werde, hat die Kapitalmärkte in der vergangenen Woche bis auf ihr Fundament erschüttert. Große Kursverluste an der Wall Street, in Tokio und Europa sind mit doppeltem Momentum an die Märkte in den riskanter erachteten Schwellenländern weitergegeben worden. Diese "Flucht in Sicherheit" des internationalen Kapitals wurde obendrein von einer Korrektur bei den überhitzten Rohstoffpreisen begleitet. Doppelt schlechte Nachrichten für regionale Anleger. So gab der Allshare-Index der Johannesburger Börse am Freitag nach einem zaghaften Erholungsversuch zum Handelsschluss weiter um 0,85 Prozent auf 20200 Punkte nach.

Die Goldaktien hat es am Freitag am schlimmsten erwischt. So verlor die Aktie des viertgrößten Produzenten der Welt, Goldfields, 6,2 Prozent ihres Wertes. Auch der Aktienkurs der weltweiten Nummer zwei, AngloGold Ashanti, hat um 4,4 Prozent nachgegeben. Schuld war natürlich der Goldpreis, der innerhalb weniger Tage von 730 US-Dollar je Feinunze auf nunmehr 657 US-Dollar gefallen ist. Diese Korrektur kam keineswegs überraschend, da der Preis des gelben Metalls nach Ansicht vieler Experten durch Spekulationen zu schnell gestiegen ist. Mittel- bis langfristig sehen Analysten den Aufwärtstrend des Goldpreises jedoch weiter intakt. Es heiße nun, die Korrektur und eine mögliche Konsolidierung auszusitzen, bis der Preis wieder anziehe. Steigende Inflation, hohe Ölpreise, ein schwächelnder US-Dollar, internationaler Terror und geopolitische Spannungen - dies alles seien Faktoren, die den Preis des gelben Metalls mittelfristig stützen würden.

Nicht nur die Preise der Edelmetalle, sondern auch die der Industriemetalle sind trotz positiver Fundamentalfaktoren, wie Angebotsdefiziten in Fällen, nach Ansicht von Experten überhitzt. Der Kupferpreis zum Beispiel habe sich seit Jahresbeginn bis zum Hoch vor einigen Tagen fast verdoppelt. Darum korrigieren sich jetzt auch die Basismetallpreise. Hierdurch haben die unangefochtenen Börsenstars der letzten Zeit, nämlich die Aktien der großen diversifizierten Bergbauhäuser BHP Billiton und AngloAmerican, Federn gelassen. Ihre Titel notieren derzeit gut zehn Prozent tiefer im Vergleich zur Vorwoche.

Nachdem regionale Anleger nunmehr einige Jahre von der beispiellose Rally an den Rohstoffmärkten profitiert haben, birgt nun paradoxerweise gerade diese ein erhebliches Risiko. Die international grassierende Inflationangst wurde nämlich zu einem erheblichen Teil durch steigende Rohstoffkosten ausgelöst. Diese hohen Preise könnten Analysten zufolge der Vorbote einer nachlassenden Wachstumsdynamik in der Weltwirtschaft sein. Sinkende Gewinne und Inflation sind Gift für die Märkte. Auch wenn dieses Szenario noch nicht wirklich gegriffen hat, was immer wieder durch exzellente Unternehmensergebnisse hier und in Übersee belegt wird, reichen schon Spekulationen darüber aus, um die Börsen wie in der letzten Woche taumeln zu lassen.

Eine Korrektur gibt allerdings wertbewussten Anlegern auch immer weider eine Gelegenheit, auf Schnäppchenjagd zu gehen. Viele solide Aktien sind inzwischen wieder für Preise zu haben, die ein realistisches Gewinnpotenzial aufweisen. Dieses Potenzial wird unter anderem durch fallende Kurs-Gewinn-Verhältnisse und steigende Dividendenrendite angedeutet. Falls sich die internationlen Märkte in dieser Woche erholen, könnte auch ein gutgewählter Neueinstieg an den regionalen Börsen Früchte tragen. Das Risiko einer weiteren Korrektur bleibt jedoch nach wie vor bestehen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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