Inkonsequenz angeprangert
Windhoek - Shejavali hat Ende letzter Woche zu einer Rede Pohambas ausführlich Stellung bezogen, die der Präsident bei einer SWAPO-Versammlung am Samstag, 15 Dezember 2007, in Oshakati gehalten hatte. "Er (Pohamba) hat die traditionellen Führer (Könige, Chefs, Hauptleute und Dorfvorsteher) genötigt, sich entweder für Politik oder traditionelle Angelegenheiten zu entscheiden. Das hat mich gründlich verwirrt", so Shejavali und drückt damit auch seine persönliche Betroffenheit aus, dass Pohamba das Volk verwirren wolle.
Shejavali geht davon aus, dass Häuptlinge, ihre Ratsleute und Dorfvorsteher allein schon kraft ihrer meist ehrenamtlichen Funktion - im Gegensatz zum Präsidenten, der für seine Stellung bezahlt wird - Politik betreiben müssen, weil ländliche Entwicklung, die Erhaltung des Friedens in der Gemeinschaft und Kommunalangelegenheiten politische Fragen sind. "Ich verstehe nicht, aus welchem Grund der Präsident, ein ehemaliger Unterdrückter, die traditionellen Führer auffordert, sich nicht mit Politik abzugeben." Shejavali erinnert dann an die programmatischen Reden der obersten SWAPO-Führer, in denen stets historische traditionelle Führer (inzwischen in beständiger Zahl und in fester Reihenfolge) hergezählt werden, die zutiefst in (anti-kolonialer) Politik involviert waren, von Hendrik Witbooi, Mandume yaNdemufayo über Samuel Maharero bis Hosea Kutako. "Traditionelle Führer sind seit langem politisch aktiv - das ist nichts Neues."
Shejavali bringt Pohamba dann bei, wie traditionelle Führer und Geistliche während der Apartheidszeit politischem Druck, Misshandlung und Repressalien ausgesetzt waren, wie die Regierung von Pretoria sie aufgefordert habe, "sich nicht mit Politik zu befassen" und wie Pretoria manch traditionellen Führer abgesetzt habe, weil er mit der SWAPO sympathisiert und ihre Kämpfer unterstützt habe. - Shejavali unterschlägt hier den Sachverhalt, dass traditionelle Führer, die mit der namibischen Übergangsregierung und Pretoria kollaboriert haben, ebenso Zielscheibe für Gewaltakte von Seiten der SWAPO wurden. -
Zur Aufforderung Pohambas an die traditionellen Führer, sich der politischen Selbstzensur zu unterwerfen
und sich damit von der Mitgestaltung ihrer Zukunft auszuklammern, erklärt Shejavali: "Wenn wir das durchsetzen wollen, müssen wir das diktieren. Aber die Demokratie steht der Diktatur entgegen."
An der Stelle erinnert Shejavali an Könige und Hauptleute des hohen Nordens, die vor wenigen Jahren noch eine Kampagne für eine vierte Amtsperiode des Gründungspräsidenten Sam Nujoma gestartet hatten. "War das keine konkrete, deutliche und direkte politische Frage?" will Shejavali wissen. "Niemand hat ihre Demonstration verhindert. Wieso also jetzt?"
Der Geistliche kehrt noch einmal zur Apartheidsära zurück. "Damals waren Marionetten des Regimes unter uns." Sie sollten den Status Quo erhalten. Daher hätten sie nicht die Freiheit gehabt, sich frei zu bewegen und für die Befreiung des Landes einzutreten. "Ich hoffe, dass unsere derzeitigen ,traditionellen Führer` nicht gezwungen werden, in Angst zu leben und als Marionetten zu arbeiten." Jegliche Form der Diktatur soll ab sofort verworfen werden, fordert Shejavali. Anknüpfend an eine längere Analyse über die Angst unter dem SWAPO-Regime aus der Feder des Politologen Dr. Joseph Diescho im vergangenen Jahr erklärt Shejavali: "Wenn wir den Menschen Angst beibringen, werden sie nicht frei sein. Ihre Bewegungsfreiheit und der Austausch von Meinungen werden eingeengt. Sie werden Angst haben, sich bei anderen Parteien zu informieren, ganz gleich, ob sie dazugehören oder nicht." Zu Zeiten der Pharisäer in der Bibel hätten sich etliche Menschen aus Angst auch gescheut, Jesus Christus offen zu begegnen.
Shejavali schließt ab: "Wenn wir selbst unterdrückt und versklavt waren, sollten wir dasselbe nicht Anderen antun oder ihnen Angst einjagen." Einschüchterung und Erniedrigung seien die Waffen des Apartheidssystems gewesen, den Schwarzen Angst beizubringen: "Lasst uns im freien Namibia den Menschen helfen, ihre Humanität wieder zu erlangen, die sie unter dem Kolonialismus, der Apartheid und dem Rassismus verloren haben."
Shejavali geht davon aus, dass Häuptlinge, ihre Ratsleute und Dorfvorsteher allein schon kraft ihrer meist ehrenamtlichen Funktion - im Gegensatz zum Präsidenten, der für seine Stellung bezahlt wird - Politik betreiben müssen, weil ländliche Entwicklung, die Erhaltung des Friedens in der Gemeinschaft und Kommunalangelegenheiten politische Fragen sind. "Ich verstehe nicht, aus welchem Grund der Präsident, ein ehemaliger Unterdrückter, die traditionellen Führer auffordert, sich nicht mit Politik abzugeben." Shejavali erinnert dann an die programmatischen Reden der obersten SWAPO-Führer, in denen stets historische traditionelle Führer (inzwischen in beständiger Zahl und in fester Reihenfolge) hergezählt werden, die zutiefst in (anti-kolonialer) Politik involviert waren, von Hendrik Witbooi, Mandume yaNdemufayo über Samuel Maharero bis Hosea Kutako. "Traditionelle Führer sind seit langem politisch aktiv - das ist nichts Neues."
Shejavali bringt Pohamba dann bei, wie traditionelle Führer und Geistliche während der Apartheidszeit politischem Druck, Misshandlung und Repressalien ausgesetzt waren, wie die Regierung von Pretoria sie aufgefordert habe, "sich nicht mit Politik zu befassen" und wie Pretoria manch traditionellen Führer abgesetzt habe, weil er mit der SWAPO sympathisiert und ihre Kämpfer unterstützt habe. - Shejavali unterschlägt hier den Sachverhalt, dass traditionelle Führer, die mit der namibischen Übergangsregierung und Pretoria kollaboriert haben, ebenso Zielscheibe für Gewaltakte von Seiten der SWAPO wurden. -
Zur Aufforderung Pohambas an die traditionellen Führer, sich der politischen Selbstzensur zu unterwerfen
und sich damit von der Mitgestaltung ihrer Zukunft auszuklammern, erklärt Shejavali: "Wenn wir das durchsetzen wollen, müssen wir das diktieren. Aber die Demokratie steht der Diktatur entgegen."
An der Stelle erinnert Shejavali an Könige und Hauptleute des hohen Nordens, die vor wenigen Jahren noch eine Kampagne für eine vierte Amtsperiode des Gründungspräsidenten Sam Nujoma gestartet hatten. "War das keine konkrete, deutliche und direkte politische Frage?" will Shejavali wissen. "Niemand hat ihre Demonstration verhindert. Wieso also jetzt?"
Der Geistliche kehrt noch einmal zur Apartheidsära zurück. "Damals waren Marionetten des Regimes unter uns." Sie sollten den Status Quo erhalten. Daher hätten sie nicht die Freiheit gehabt, sich frei zu bewegen und für die Befreiung des Landes einzutreten. "Ich hoffe, dass unsere derzeitigen ,traditionellen Führer` nicht gezwungen werden, in Angst zu leben und als Marionetten zu arbeiten." Jegliche Form der Diktatur soll ab sofort verworfen werden, fordert Shejavali. Anknüpfend an eine längere Analyse über die Angst unter dem SWAPO-Regime aus der Feder des Politologen Dr. Joseph Diescho im vergangenen Jahr erklärt Shejavali: "Wenn wir den Menschen Angst beibringen, werden sie nicht frei sein. Ihre Bewegungsfreiheit und der Austausch von Meinungen werden eingeengt. Sie werden Angst haben, sich bei anderen Parteien zu informieren, ganz gleich, ob sie dazugehören oder nicht." Zu Zeiten der Pharisäer in der Bibel hätten sich etliche Menschen aus Angst auch gescheut, Jesus Christus offen zu begegnen.
Shejavali schließt ab: "Wenn wir selbst unterdrückt und versklavt waren, sollten wir dasselbe nicht Anderen antun oder ihnen Angst einjagen." Einschüchterung und Erniedrigung seien die Waffen des Apartheidssystems gewesen, den Schwarzen Angst beizubringen: "Lasst uns im freien Namibia den Menschen helfen, ihre Humanität wieder zu erlangen, die sie unter dem Kolonialismus, der Apartheid und dem Rassismus verloren haben."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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