Interne Kontrolle hat gefehlt
Mangelnde interne Kontrollen könnten dazu geführt haben, dass die staatliche Entwicklungsgesellschaft NDC in einen der größten Finanzskandale der namibischen Geschichte verwickelt ist.
Windhoek - Die NDC (Namibia Development Corporation) hat zwischen Juni 2003 und Januar 2004 insgesamt 55 Millionen Namibia-Dollar an ihr Schwesterunternehmen Offshore Development Corporation (ODC) überwiesen. Dieses Geld wurde von ODC wiederum bei einer undurchsichtigen ausländischen Investitionsgesellschaft, Great Triangle Investments, angelegt und ist seitdem verschwunden. Abdool Aboobakar, Ex-Geschäftsführer der NDC, und ein ehemaliger Finanzmanager sind inzwischen auf Grund dieses Finanzskandals entlassen worden. Sie befinden sich derzeit noch im Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber.
Ein jüngst dem Parlament vorgelegter Revisionsbericht, in dem die Finanzen der NDC für das im März 2004 abgelaufene Geschäftsjahr - also jenem Zeitraum, in dem die Überweisungen an die ODC getätigt wurden - behandelt werden, gibt zwar keinerlei Auskunft über diese kontroversen Transaktionen an sich, wirft jedoch ein wenig Licht auf die Umstände innerhalb der Entwicklungsgesellschaft, die zu dem Skandal geführt haben könnten.
Auf Grund lückenhafter Buchhaltung sei General-Buchprüfer Kandjeke nicht in der Lage gewesen, ein eindeutiges Revisionsurteil über die Finanzlage der NDC zu fällen. So konnten laut Bericht unter anderem gewisse Kontensalden wegen Dokumentationsproblemen nicht überprüft werden. Außerdem seien einige "Sonderfonds", die die Gesellschaft für Ministerien verwaltet hat, nicht von "allen involvierten Parteien" (d.h. von Regierungsseite) schriftlich genehmigt worden. Medienberichten zufolge wurden 40 der 55 verschollenen NDC-Millionen von der Regierung ursprünglich zur Entwicklung von Industrieparks zur Verfügung gestellt. Was die damalige Aufgabenteilung innerhalb der Gesellschaft anging, warnt Kandjeke in seinem Bericht: "Schlüsselpositionen, die schon im vorigen Jahr frei wurden, wurden nicht neu besetzt. Somit können interne Kontrollen wegfallen, die wichtig sind, um die Vermögenswerte der NDC zu schützen."
In dem betroffenen Finanzjahr hat die NDC laut eingeschränktem Revisionsergebnis einen Betriebsgewinn von 10 Millionen Namibia-Dollar (2003: 37,8 Millionen Namibia-Dollar) erwirtschaftet. Dieses Ergebnis nahm das damalige Management unter Aboobakar zum Anlass, ein wenig Selbstlob zu üben. "Das Management hat in bewundernswerter Weise den Erfolgskurs des vorigen Jahres fortgesetzt, Kosten reduziert und das Wachstum stabilisiert. Dies beweist, dass es seine Pflicht, die Vermögenswerte der NDC zu schützen, sehr ernst nimmt", so das aus heutiger Sicht recht ironisch anmutende Selbsturteil der Verantwortlichen.
Windhoek - Die NDC (Namibia Development Corporation) hat zwischen Juni 2003 und Januar 2004 insgesamt 55 Millionen Namibia-Dollar an ihr Schwesterunternehmen Offshore Development Corporation (ODC) überwiesen. Dieses Geld wurde von ODC wiederum bei einer undurchsichtigen ausländischen Investitionsgesellschaft, Great Triangle Investments, angelegt und ist seitdem verschwunden. Abdool Aboobakar, Ex-Geschäftsführer der NDC, und ein ehemaliger Finanzmanager sind inzwischen auf Grund dieses Finanzskandals entlassen worden. Sie befinden sich derzeit noch im Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber.
Ein jüngst dem Parlament vorgelegter Revisionsbericht, in dem die Finanzen der NDC für das im März 2004 abgelaufene Geschäftsjahr - also jenem Zeitraum, in dem die Überweisungen an die ODC getätigt wurden - behandelt werden, gibt zwar keinerlei Auskunft über diese kontroversen Transaktionen an sich, wirft jedoch ein wenig Licht auf die Umstände innerhalb der Entwicklungsgesellschaft, die zu dem Skandal geführt haben könnten.
Auf Grund lückenhafter Buchhaltung sei General-Buchprüfer Kandjeke nicht in der Lage gewesen, ein eindeutiges Revisionsurteil über die Finanzlage der NDC zu fällen. So konnten laut Bericht unter anderem gewisse Kontensalden wegen Dokumentationsproblemen nicht überprüft werden. Außerdem seien einige "Sonderfonds", die die Gesellschaft für Ministerien verwaltet hat, nicht von "allen involvierten Parteien" (d.h. von Regierungsseite) schriftlich genehmigt worden. Medienberichten zufolge wurden 40 der 55 verschollenen NDC-Millionen von der Regierung ursprünglich zur Entwicklung von Industrieparks zur Verfügung gestellt. Was die damalige Aufgabenteilung innerhalb der Gesellschaft anging, warnt Kandjeke in seinem Bericht: "Schlüsselpositionen, die schon im vorigen Jahr frei wurden, wurden nicht neu besetzt. Somit können interne Kontrollen wegfallen, die wichtig sind, um die Vermögenswerte der NDC zu schützen."
In dem betroffenen Finanzjahr hat die NDC laut eingeschränktem Revisionsergebnis einen Betriebsgewinn von 10 Millionen Namibia-Dollar (2003: 37,8 Millionen Namibia-Dollar) erwirtschaftet. Dieses Ergebnis nahm das damalige Management unter Aboobakar zum Anlass, ein wenig Selbstlob zu üben. "Das Management hat in bewundernswerter Weise den Erfolgskurs des vorigen Jahres fortgesetzt, Kosten reduziert und das Wachstum stabilisiert. Dies beweist, dass es seine Pflicht, die Vermögenswerte der NDC zu schützen, sehr ernst nimmt", so das aus heutiger Sicht recht ironisch anmutende Selbsturteil der Verantwortlichen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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