Investor gelinkt

Der Toscanini-Prozess ist geplatzt. Der Fall wurde vorzeitig abgeschlossen, da im Laufe der Verhandlung alle Anklagepunkte widerlegt wurden. Damit wurde die Vermutung von Safuan-Vertreter Bruno de Vincentus - einer der Angeklagten -, dass die Regierung ein lukratives Geschäft wittert und ihre eigenen Leute dort etablieren möchte, bestärkt.

Bruno de Vincentus von der ausländischen Prospektierfirma Safuan Resources sowie David Visser vom Unternehmen Rowbow Exploration waren angeklagt, gegen das Diamantgesetz verstoßen zu haben. Safuan hat hier nach eigenen Angaben etwa N$ 20 Mio investiert und Arbeitsplätze geschaffen. Zudem kassierte der Staat seit Juli 2001 von jedem gefundenen Edelstein zehn Prozent. Die Anklagepunkte lösten sich jedoch in Luft auf. Die Rechtsstaatlichkeit hat gesiegt, doch ein böser Beigeschmack bleibt. Denn trotz des Freispruchs steht der Betrieb still. Bereits am 22. Mai wurden Safuan die Exklusiven Prospektierlizenzen entzogen und die Neuvergabe vorbereitet. Wer auch immer den Zuschlag bekommt, profitiert von den Vorarbeiten und Investitionen der Firma Safuan.


Kein Wunder, dass diese nun auf Entschädigung klagt. Kommt Safuan damit durch, muss der Staat bzw. der Steuerzahler die Suppe auslöffeln, welche die Regierung eingebrockt hat. In jedem Fall aber wird der Prozess ein abschreckendes Signal an potenzielle Investoren aussenden.