Irgendjemand lügt
Die Farmarbeitergewerkschaft, Nafwu, hat gestern in zweierlei Hinsicht Geschichte gemacht. Einmal hat sie vom Recht der Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht, indem sie unangenehme Behauptungen über prominenteste Regierungsmitglieder bekanntgegeben hat. Zum zweiten hat die Nafwu zum ersten Mal in ihrer Geschichte prominente schwarze Landbesitzer (die einzige Ausnahme ist Paul Smit) an den Pranger gestellt.
Hier geht es aber nicht um die Frage, ob nun "endlich auch schwarze Farmer" angeprangert werden, sondern die Nafwu und die genannten Personen müssen dringend zu einer öffentlichen Klärung kommen, ob die pauschalen Anklagen bis in die einzelnen Punkte hinein - Mindestlohn, Sozialversicherung, Wohnung, Beköstigung - stichhaltig sind. Fünf der aufgeführten Personen haben gestern auf die Nafwu-Erklärung direkt in persönlicher Eigenschaft als Farmer und Arbeitgeber reagiert. Auffallend ist, dass alle fünf Arbeitgeber auf die Beschuldigungen hin sofort aus der Defensive heraus erklärten, dass sie nicht nur den Mindestlohn von N$ 429 pro Monat zahlten, sondern zum Teil viel mehr leisteten, was man materiell nicht hochrechnen könne. Clara Bohitile berichtete, wie sie Ende letzter Woche per Flugzeug von einer Dienstreise zurückgekehrt sei, sodann persönlich über zwei Tage Schulkinder ihrer Farmarbeiter von diversen Schulen und Heimen abgeholt habe, um sie für die Ferien nach Hause zu fahren. Bohitile hat von ihren Farmarbeitern auch etwas über die Einschüchterungsmethoden der Nafwu-Funktionäre erfahren, die ihre Farm unangemeldet und ohne persönliche Identifizierung besucht haben. Die Arbeiter weigerten sich mit unbekannten Besuchern zu sprechen. "Darauf wurden meine Arbeiter als Marionetten beschimpft. Sie hätten sich verkaufen lassen", so Bohitile. Sie schilderte außerdem, wie schwierig es sei, mit einem Landbankdarlehen den Anforderungen für Mindestlöhne zu genügen. Ihre abschließende Bemerkung über die Nafwu-Führung kann als Kernaussage für das derzeitige Dilemma zwischen Arbeitgebern auf dem Land und der Nafwu sowie als Indiz für den Mangel an Sachkenntnis bei den Gewerkschaften gelten: "Solange Alfred Angula (d. Red. Generalsekretär der Nafwu) nicht selbst eine Farm besitzt und Leute beschäftigt, wird er nie verstehen, welche Pflichten und Verantwortung diese Arbeitgeber tragen."
Diesmal hat die Nafwu den Gewaltigen der regierenden Partei und hauptsächlich dunkelhäutigen Farmbesitzern offensichtlich - und diese Praxis ist bei fast allen Gewerkschaften üblich - ohne viel Recherche den Handschuh hingeworfen. Solange diese militante Methode weiße Farmer getroffen hat, konnte die Nafwu sogar bis zur verbalen Drohung der Farmbesetzung gehen. So weit hat es Alfred Angulas Vertreter Samson Amupanda gestern nicht gewagt. Die Nafwu muss jedoch damit rechnen, dass die Beschuldigten im jüngsten Falle nicht einfach stillhalten, bis sich ungerechtfertigte Beschuldigungen von selbst als Übertreibung oder Fehlanzeigen herausstellen.
Auf keiner Farm herrscht das Paradies, aber der aggressive und in manchen Fällen verleumderische Vorstoß der Nafwu sollte endlich zur Zügelung und Disziplinierung der Gewerkschaften führen, so dass sich alle Seiten zur sachlich überprüfbaren Ebene der Arbeitsbeziehung zurückfinden können.
Hier geht es aber nicht um die Frage, ob nun "endlich auch schwarze Farmer" angeprangert werden, sondern die Nafwu und die genannten Personen müssen dringend zu einer öffentlichen Klärung kommen, ob die pauschalen Anklagen bis in die einzelnen Punkte hinein - Mindestlohn, Sozialversicherung, Wohnung, Beköstigung - stichhaltig sind. Fünf der aufgeführten Personen haben gestern auf die Nafwu-Erklärung direkt in persönlicher Eigenschaft als Farmer und Arbeitgeber reagiert. Auffallend ist, dass alle fünf Arbeitgeber auf die Beschuldigungen hin sofort aus der Defensive heraus erklärten, dass sie nicht nur den Mindestlohn von N$ 429 pro Monat zahlten, sondern zum Teil viel mehr leisteten, was man materiell nicht hochrechnen könne. Clara Bohitile berichtete, wie sie Ende letzter Woche per Flugzeug von einer Dienstreise zurückgekehrt sei, sodann persönlich über zwei Tage Schulkinder ihrer Farmarbeiter von diversen Schulen und Heimen abgeholt habe, um sie für die Ferien nach Hause zu fahren. Bohitile hat von ihren Farmarbeitern auch etwas über die Einschüchterungsmethoden der Nafwu-Funktionäre erfahren, die ihre Farm unangemeldet und ohne persönliche Identifizierung besucht haben. Die Arbeiter weigerten sich mit unbekannten Besuchern zu sprechen. "Darauf wurden meine Arbeiter als Marionetten beschimpft. Sie hätten sich verkaufen lassen", so Bohitile. Sie schilderte außerdem, wie schwierig es sei, mit einem Landbankdarlehen den Anforderungen für Mindestlöhne zu genügen. Ihre abschließende Bemerkung über die Nafwu-Führung kann als Kernaussage für das derzeitige Dilemma zwischen Arbeitgebern auf dem Land und der Nafwu sowie als Indiz für den Mangel an Sachkenntnis bei den Gewerkschaften gelten: "Solange Alfred Angula (d. Red. Generalsekretär der Nafwu) nicht selbst eine Farm besitzt und Leute beschäftigt, wird er nie verstehen, welche Pflichten und Verantwortung diese Arbeitgeber tragen."
Diesmal hat die Nafwu den Gewaltigen der regierenden Partei und hauptsächlich dunkelhäutigen Farmbesitzern offensichtlich - und diese Praxis ist bei fast allen Gewerkschaften üblich - ohne viel Recherche den Handschuh hingeworfen. Solange diese militante Methode weiße Farmer getroffen hat, konnte die Nafwu sogar bis zur verbalen Drohung der Farmbesetzung gehen. So weit hat es Alfred Angulas Vertreter Samson Amupanda gestern nicht gewagt. Die Nafwu muss jedoch damit rechnen, dass die Beschuldigten im jüngsten Falle nicht einfach stillhalten, bis sich ungerechtfertigte Beschuldigungen von selbst als Übertreibung oder Fehlanzeigen herausstellen.
Auf keiner Farm herrscht das Paradies, aber der aggressive und in manchen Fällen verleumderische Vorstoß der Nafwu sollte endlich zur Zügelung und Disziplinierung der Gewerkschaften führen, so dass sich alle Seiten zur sachlich überprüfbaren Ebene der Arbeitsbeziehung zurückfinden können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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