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Isaacs und die Suche nach dem Grund
Isaacs und die Suche nach dem Grund

Isaacs und die Suche nach dem Grund

Trainer überraschend von Tigers FC entlassen - „Hege keinen Groll gegen Verein”
Stefan Noechel
Von Jonas Reihl, Windhoek

Auch rund eine Woche nachdem er gefeuert wurde ist Ex-Tigers-Trainer Brian Isaacs noch immer im Unklaren über die Gründe seiner Entlassung beim Premier-League-Teilnehmer. Das erklärte der wohl erfolgreichste Übungsleiter Namibias - Isaacs konnte immerhin sechs Ligatitel gewinnen, den letzten in der vergangenen Saison mit dem Tigers FC - am Mittwoch gegenüber der Tageszeitung „Namibian”.

Er sei geschockt gewesen, als er die Nachricht bekam, dass Lucky Kakuva ihn als Trainer ersetzt hätte, so Isaacs. „Lucky (Kakuva; Anm. d. Red.) hat mich in der letzten Woche angerufen und mir erklärt, dass er meinen Posten bei den Tigers übernommen hätte. Er hat mich gefragt, ob das für mich in Ordnung sei. Ich war zunächst jedoch total überrascht, weil ich zu dem Zeitpunkt noch glaubte, dass ich der Trainer der Tigers wäre und ich diese Nachricht zum ersten Mal hörte. Aber dann habe ich ihm gesagt, dass es für mich in Ordnung sei”, sagte Isaacs.

Erstmals kam die Nachricht von der Entlassung des erfolgreichen Übungsleiters vor rund zwei Wochen auf. Damals schickte Tigers-Boss Lukas Nanyemba eine Mitteilung an einen Fanclub, in der er zu dem beendeten Arbeitsverhältnis Stellung nahm. Demnach hänge die Entlassung von Isaacs vor allem damit zusammen, dass dieser die Stelle als Trainer der Frauen-Nationalmannschaft angenommen hatte. „Als wir aus den Medien von seiner neuen Anstellung bei den Brave Gladiators erfahren haben, dementierte er (Isaacs, Anm. d. Red.) diese Meldung. Später sahen wir dann einen Bericht darüber im Fernsehen. Zudem hat er eine Vollzeitstelle im Ministerium für Gesundheit und soziale Dienste. Daher war der Verein gezwungen, einen neuen Trainer einzustellen. Die Entscheidung fiel dann auf Lucky Kakuva”, begründete Nanyemba die Entscheidungen der Vereinsführung.

Äußerungen, die Isaacs so nicht stehen lassen will. Nanyemba lüge, so der Gladiators-Trainer. „Ich habe niemals dementiert, dass ich die Stelle als Nationaltrainer angenommen habe. Außerdem wurde zu diesem Zeitpunkt schon ein Bericht im Fernsehen gezeigt, der zweifelsfrei erklärte, dass ich mit den Gladiators nach Simbabwe reisen werde. Das ganze Land wusste also schon Bescheid.” Des Weiteren sei es in der Vergangenheit niemals ein Problem gewesen, wenn ein NPL-Trainer auch eine Nationalmannschaft betreute, sagte Isaacs. „Ronnie (Kanalelo; Anm. d. Red.) fungiert schon seit Jahren sowohl als Übungsleiter für die UNAM als auch als Assitenztrainer der Brave Warriors.” Überhaupt würden die Gladiators nur einmal alle drei bis vier Monate zu einer Partie antreten. Das sei also keine Entschuldigung für seine Entlassung, äußerte sich Isaacs. Sich deswegen verrückt machen will der 49-Jährige aber nicht: „Ich akzeptiere mein Schicksal. Und ich hege keinen Groll gegen die Tigers. Ich bin froh, dass ich die Zeit mit der Mannschaft verbringen durfte und freue mich über das, was wir erreichen konnten.”

Dabei wird seine positive Sicht wohl auch deswegen gewahrt, weil Isaacs bereits eine neue Anstellung finden konnte. Bereits kurz nach seiner Entlassung habe Isaacs Bruder Tim bei ihm angerufen und ihn gebeten, die Stelle als Cheftrainer bei den Civics anzunehmen. Für den Ex-Spieler keine Frage, über die er lange hätte nachdenken müssen: „Ich stellte mir die Frage, warum ich meinem Bruder nicht helfen sollte - und akzeptierte dann das Angebot.” Im ersten Spiel mit seinem neuen Klub am Sonntag konnte er bereits einen kleinen Erfolg feiern. Gegen die Orlando Pirates erspielte sich seine neue Mannschaft ein verdientes 1:1-Unentschieden - obwohl sie bis dato erst zwei Trainingseinheiten gemeinsam absolvieren konnten. Grund genug für Isaacs, ein positives Fazit zu ziehen: „Ich war beeindruckt von der Leistung meiner Spieler. Die Mannschaft hat eine Menge Potential.” Er werde versuchen, die Spieler weiter zu pushen und dafür auch einige Neuzugänge unter Vetrag nehmen, erklärte Isaacs. Einen Rückschlag musste er jedoch schon hinnehmen. Der beste Nachwuchs-Spieler aus der vergangenen Saison, Donald Geiseb, erlitt im Spiel gegen die Pirates einen Beinbruch. Der quirlige und auffällige Mittelfeldspieler, der „einer unserer Top-Spieler ist”, wird damit für mehrere Monate ausfallen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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