Ist das Demokratie?

Windhoek - Sieben Mal verzeichnete das Medien Institut des Südlichen Afrika, MISA, Alarm für die Pressefreiheit in Namibia. Dazu gehört die Klage von Altpräsident Sam Nujoma gegen die Zeitung "Namibian" auf N$ fünf Millionen Schadenersatz; das - nach einer Intervention von Misa aufgegebene - Vorhaben, nur Reporter der namibischen Nachrichtenagentur Nampa zur Parlamentseröffnung zuzulassen; die Festnahme des südafrikanischen Reporters John Liebenberg, beim Versuch Fotos von Angelina Jolie und Brat Pitt aufzunehmen sowie die Warnungen von Informationsministerin Netumbo Nandi-Ndeitwah gegen den Windhoek Observer, verbunden mit der Forderung, Leserbriefe, die als beleidigend gegenüber Sam Nujoma gewertet werden, nicht mehr zu drucken.

Die jährliche Publikation "So This is Democracy" von MISA, wurde für das Jahr 2006 am vergangenen Freitag vorgestellt. Der Vorsitzende von MISA Namibia, Christof Maletsky, erklärte, dass im Jahr 2006 eine Reihe von "harten Schlägen" gegen die Medien erfolgten, die schlimmsten davon in Angola, wo zwei Journalisten getötet worden sind. Insgesamt habe MISA eine generelle Abnahme der Pressefreiheit in der Region festgestellt. Die Zunahme von Verleumdungsklagen wirke sich auf Grund der nach oben offenen Entschädigungszahlungen "potenziell zerstörerisch" aus und führe zu einer Selbstzensur der Journalisten.