ITB 2006 macht Hoffnung auf eine gute Saison
"Namibia liegt im Reisetrend", ist Maureen Posthuma, Leiterin des Büros vom Namibischen Tourismusrat (NTB) in Frankfurt/M., überzeugt und führt dies auf ihre Beobachtung der deutschen Medienlandschaft zurück. Ob in Zeitungen oder im Fernsehen, immer öfter wurde und wird über Geschichte oder Reisemöglichkeiten des Sonnenlandes berichtet. Auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) 2006, der weltgrößten Reisemesse, die stets im März in Berlin stattfindet, präsentierte sich Namibia mit dem Slogan "Luxus der Weite". In Folge der gewachsenen öffentlichen Präsenz erwartet die namibische Tourismusindustrie eine gute Saison.
Eine "sehr positive Stimmung" kann der Aussteller Mannfred Goldbeck, Geschäftsführender Direktor von Gondwana Desert Collection, feststellen. "Die Deutschen haben wieder Lust zum Reisen", sagt er und zieht den Vergleich: "Im vergangenen Jahr haben viele Leute gesagt, dass Namibia zu teuer sei. Das lag am starken Rand und an zu späten Preisanpassungen. Deshalb haben viele Unternehmen ihre Preise nicht erhöht und wir sogar gesenkt", so Goldbeck, der anfügt: "Wir merken ganz deutlich, dass der Tourismus in den vergangenen vier Monaten zugenommen hat, teils mit zweistelligen Wachstumsraten." Seine Mitarbeiterin und Marketingleiterin Miriam Spatz ergänzt: "Das NTB-Büro Frankfurt macht eine hervorragende Arbeit. Man sieht, dass hier eine Seele ist. Toll war auch, dass unser Tourismusminister die ITB besucht hat." Laut Spatz verlaufe das Reisegeschäft in Zyklen, woraus sie ableitet: "Wir haben jetzt das Tal durchschritten."
Für Tania Reid, Marketingleiterin des Hotels Kalahari Sand, war es der zweite Besuch auf der ITB. Kontaktaufbau und -pflege seien die wichtigsten Ziele auf der Messe, meint sie und zieht Bilanz: "Namibia ist sehr populär, vor allem bei den Deutschen. Die Touristen aus Deutschland haben bei uns zugenommen." Rund 40 Prozent der Hotelgäste, verrät sie, kämen aus Europa - mindestens die Hälfte davon aus Deutschland.
Sybille Redecker, Büroleiterin von Cheetah Tours & Safaris, ist überzeugt: "Uns steht eine sehr gute Saison bevor." Die Stimmung bei den Reiseveranstaltern sei "sehr positiv" gewesen, sie habe zudem neue Kontakte zu Interessenten aus Polen und Rumänien knüpfen können. Den Namibia-Auftritt auf der ITB 2006 bezeichnet Frau Redecker als "absolut genial". "Bei uns schlägt das Herz", meint sie.
Über neue Kontakte aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz freut sich auch Horst Gonschorek, Inhaber der Autovermietung Asco Car Hire. "Auch die Holländer sind sehr enthusiastisch", meint er. Und weiter: "Wir haben viele Komplimente für die Zusammenarbeit bekommen. Ein besonderes Dankeschön gilt dem NTB und der Air Namibia für die gute Organisation und Unterstützung. Ich bin wirklich stolz, dabei zu sein."
Ähnlich sieht das Thomas Neumann von Royal Tours Namibia. "Jeder Tag hat sich gelohnt", meint er und zeigt sich "sehr zufrieden" mit alten und neuen Kontakten zu Reiseveranstaltern aus Italien, Belgien, Slowenien und Ungarn. "Die Resonanz auf Namibia wird immer größer. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Erfolg in den nächsten zwei, drei Jahren spüren werden", so Neumann, der weiter ausführt: "Wichtig ist auch, dass die Infrastruktur im Land verbessert wird und die Preise stabil bleiben."
Vom Fachpublikum bekamen die namibischen Aussteller viel Lob. "Namibia boomt", meinte Ovid Jakota, Produktleiter für das südliche Afrika von Wikinger-Reisen aus Hagen. Und Kirsten Hulvershorn vom Reiseveranstalter Gebeco (Kiel) meinte: "Namibia läuft so gut wie noch nie." Die Zahlen großer Veranstalter machen den Trend deutlich. So gab TUI auf der ITB 2006 bekannt, dass im vergangenen Jahr über 5000 Touristen einen Namibia-Urlaub gebucht hätten, was ein Anstieg von 65 Prozent zum Vorjahr bedeute. Thomas Cook wiederum habe im Jahr 2005 rund 1000 Kunden nach Namibia geschickt, zwei Jahre zuvor seien es noch ca. 400 Leute gewesen.
Der deutschsprachige Raum bleibe für Namibia der wichtigste Markt, bekräftigte NTB-Mitarbeiterin Posthuma und ließ Zahlen sprechen. Laut einer Statistik von 2004 über die Einreisen am Hosea-Kutako-Flughafen seien knapp 149800 Besucher per Flugzeug ins Land gereist. Rund 45100 davon seien aus Deutschland gekommen - ein Zuwachs von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Touristen aus der Schweiz legten mit 8,9 Prozent (insgesamt ca. 5500 Besucher) zu, während Reisende aus Österreich um 618 (-18,3%) zurückgegangen seien. Namibias Tourismusminister Willem Konjore, der seine ITB-Premiere erlebte, wurde noch deutlicher: "Wir wollen Namibia nicht als ein gutes, sondern als das beste Reiseziel vermarkten." Deutschland sei dabei "die größte Ressource für Namibia". Und weiter: "Namibia sollte für die Deutschen die zweite Heimat sein - und umgekehrt."
Ob der positiven Zahlen und Eindrücke auf der ITB erklärte NTB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rukeé Tjingaete: "Es hat sich wieder gezeigt, dass Namibia ein sehr gut etabliertes Ziel für den deutschen Reisemarkt ist. Ich möchte den Ausstellern für ihre Professionalität danken, mit der sie das Land vermarktet haben. Auch das Frankfurter NTB-Büro hat einen guten Job gemacht." Tjingaete machte jedoch deutlich, dass man nicht stehen bleiben wolle. "Die historischen Beziehungen beider Länder sind sehr gut, aber das reicht nicht. Wenn nicht mehr Geld im Tourismus-Marketing ausgegeben wird, verlieren wir den Schlüsselmarkt Deutschland. Deshalb müssen wir aufwachen und mehr investieren." Auf der ITB 2006 haben die namibischen Aussteller jedenfalls die Chance genutzt, dass ihr Land weiter im Trend bleibt.
ITB 2006: Fakten & Zahlen
Aussteller: 10856 touristische Unternehmen aus 183 Ländern, davon drei Viertel aus dem Ausland (2005 waren es insgesamt 10409 Aussteller) haben sich auf 150000 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentiert
Besucher: ca. 94500 Fachbesucher und rund 68300 Privatpersonen; ca. 8500 Teilnehmer am ITB-Kongress (ca. 60 Veranstaltungen mit 180 Referenten)
Medien: ca. 7000 akkreditierte Journalisten
Umsätze: jährlich Geschäftsabschlüsse von über fünf Milliarden Euro
Das 3-Säulen-Konzept: 1. führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, 2. weltweit größte Reisemesse für das Publikum, 3. ITB-Kongress - Markttrends & Innovationen
Eine "sehr positive Stimmung" kann der Aussteller Mannfred Goldbeck, Geschäftsführender Direktor von Gondwana Desert Collection, feststellen. "Die Deutschen haben wieder Lust zum Reisen", sagt er und zieht den Vergleich: "Im vergangenen Jahr haben viele Leute gesagt, dass Namibia zu teuer sei. Das lag am starken Rand und an zu späten Preisanpassungen. Deshalb haben viele Unternehmen ihre Preise nicht erhöht und wir sogar gesenkt", so Goldbeck, der anfügt: "Wir merken ganz deutlich, dass der Tourismus in den vergangenen vier Monaten zugenommen hat, teils mit zweistelligen Wachstumsraten." Seine Mitarbeiterin und Marketingleiterin Miriam Spatz ergänzt: "Das NTB-Büro Frankfurt macht eine hervorragende Arbeit. Man sieht, dass hier eine Seele ist. Toll war auch, dass unser Tourismusminister die ITB besucht hat." Laut Spatz verlaufe das Reisegeschäft in Zyklen, woraus sie ableitet: "Wir haben jetzt das Tal durchschritten."
Für Tania Reid, Marketingleiterin des Hotels Kalahari Sand, war es der zweite Besuch auf der ITB. Kontaktaufbau und -pflege seien die wichtigsten Ziele auf der Messe, meint sie und zieht Bilanz: "Namibia ist sehr populär, vor allem bei den Deutschen. Die Touristen aus Deutschland haben bei uns zugenommen." Rund 40 Prozent der Hotelgäste, verrät sie, kämen aus Europa - mindestens die Hälfte davon aus Deutschland.
Sybille Redecker, Büroleiterin von Cheetah Tours & Safaris, ist überzeugt: "Uns steht eine sehr gute Saison bevor." Die Stimmung bei den Reiseveranstaltern sei "sehr positiv" gewesen, sie habe zudem neue Kontakte zu Interessenten aus Polen und Rumänien knüpfen können. Den Namibia-Auftritt auf der ITB 2006 bezeichnet Frau Redecker als "absolut genial". "Bei uns schlägt das Herz", meint sie.
Über neue Kontakte aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz freut sich auch Horst Gonschorek, Inhaber der Autovermietung Asco Car Hire. "Auch die Holländer sind sehr enthusiastisch", meint er. Und weiter: "Wir haben viele Komplimente für die Zusammenarbeit bekommen. Ein besonderes Dankeschön gilt dem NTB und der Air Namibia für die gute Organisation und Unterstützung. Ich bin wirklich stolz, dabei zu sein."
Ähnlich sieht das Thomas Neumann von Royal Tours Namibia. "Jeder Tag hat sich gelohnt", meint er und zeigt sich "sehr zufrieden" mit alten und neuen Kontakten zu Reiseveranstaltern aus Italien, Belgien, Slowenien und Ungarn. "Die Resonanz auf Namibia wird immer größer. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Erfolg in den nächsten zwei, drei Jahren spüren werden", so Neumann, der weiter ausführt: "Wichtig ist auch, dass die Infrastruktur im Land verbessert wird und die Preise stabil bleiben."
Vom Fachpublikum bekamen die namibischen Aussteller viel Lob. "Namibia boomt", meinte Ovid Jakota, Produktleiter für das südliche Afrika von Wikinger-Reisen aus Hagen. Und Kirsten Hulvershorn vom Reiseveranstalter Gebeco (Kiel) meinte: "Namibia läuft so gut wie noch nie." Die Zahlen großer Veranstalter machen den Trend deutlich. So gab TUI auf der ITB 2006 bekannt, dass im vergangenen Jahr über 5000 Touristen einen Namibia-Urlaub gebucht hätten, was ein Anstieg von 65 Prozent zum Vorjahr bedeute. Thomas Cook wiederum habe im Jahr 2005 rund 1000 Kunden nach Namibia geschickt, zwei Jahre zuvor seien es noch ca. 400 Leute gewesen.
Der deutschsprachige Raum bleibe für Namibia der wichtigste Markt, bekräftigte NTB-Mitarbeiterin Posthuma und ließ Zahlen sprechen. Laut einer Statistik von 2004 über die Einreisen am Hosea-Kutako-Flughafen seien knapp 149800 Besucher per Flugzeug ins Land gereist. Rund 45100 davon seien aus Deutschland gekommen - ein Zuwachs von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Touristen aus der Schweiz legten mit 8,9 Prozent (insgesamt ca. 5500 Besucher) zu, während Reisende aus Österreich um 618 (-18,3%) zurückgegangen seien. Namibias Tourismusminister Willem Konjore, der seine ITB-Premiere erlebte, wurde noch deutlicher: "Wir wollen Namibia nicht als ein gutes, sondern als das beste Reiseziel vermarkten." Deutschland sei dabei "die größte Ressource für Namibia". Und weiter: "Namibia sollte für die Deutschen die zweite Heimat sein - und umgekehrt."
Ob der positiven Zahlen und Eindrücke auf der ITB erklärte NTB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rukeé Tjingaete: "Es hat sich wieder gezeigt, dass Namibia ein sehr gut etabliertes Ziel für den deutschen Reisemarkt ist. Ich möchte den Ausstellern für ihre Professionalität danken, mit der sie das Land vermarktet haben. Auch das Frankfurter NTB-Büro hat einen guten Job gemacht." Tjingaete machte jedoch deutlich, dass man nicht stehen bleiben wolle. "Die historischen Beziehungen beider Länder sind sehr gut, aber das reicht nicht. Wenn nicht mehr Geld im Tourismus-Marketing ausgegeben wird, verlieren wir den Schlüsselmarkt Deutschland. Deshalb müssen wir aufwachen und mehr investieren." Auf der ITB 2006 haben die namibischen Aussteller jedenfalls die Chance genutzt, dass ihr Land weiter im Trend bleibt.
ITB 2006: Fakten & Zahlen
Aussteller: 10856 touristische Unternehmen aus 183 Ländern, davon drei Viertel aus dem Ausland (2005 waren es insgesamt 10409 Aussteller) haben sich auf 150000 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentiert
Besucher: ca. 94500 Fachbesucher und rund 68300 Privatpersonen; ca. 8500 Teilnehmer am ITB-Kongress (ca. 60 Veranstaltungen mit 180 Referenten)
Medien: ca. 7000 akkreditierte Journalisten
Umsätze: jährlich Geschäftsabschlüsse von über fünf Milliarden Euro
Das 3-Säulen-Konzept: 1. führende Fachmesse der internationalen Tourismuswirtschaft, 2. weltweit größte Reisemesse für das Publikum, 3. ITB-Kongress - Markttrends & Innovationen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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