Ivermectin nicht zugelassen
Mittel zur Behandlung von COVID-19 weiterhin kontrovers
Von Steffi Balzar
Windhoek
Dem NMRC-Mitglied Johannes Gaeseb zufolge wurde die Regierung aufgefordert, den Einsatz von Ivermectin zur Behandlung von COVID-19 in Betracht zu ziehen, da das Land weiterhin mit einem Anstieg von Corona-Neuinfektionen kämpfe. Das geht aus einer Mitteilung der Presseagentur NAMPA hervor. Die Regulierungsbehörde habe jedoch wissenschaftliche Daten bezüglich des Mittels überprüft und zudem lokale und internationale Experten konsultiert und komme zu dem Schluss, dass es keine eindeutigen Daten gebe, die für den Einsatz von Ivermectin bei Menschen sprechen würden.
„Die verfügbaren Studien weisen Einschränkungen auf, da unterschiedliche Dosierungen verwendet und der Gebrauch verschiedener Begleitmedikamente darin einschlossen wurden, was die Wirksamkeit von Ivermectin beeinträchtigen kann“, so Gaeseb. Aus diesem Grund könne keine eindeutige Schlussfolgerung über die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Ivermectin bei der Behandlung von COVID-19-Infektionen gezogen werden, hieß es ferner.
Während Ivermectin weitestgehend als sicher gelte, müsse miteinberechnet werden, unter welchen Bedingungen und in welchen Dosen das Mittel bei Menschen angewandt werde. Das aus Studien hervorgehende Sicherheitsprofil beziehe sich auf bestimmte Dosen, die bei der Behandlung von Läusebefall oder Krätze eingesetzt würden. In einigen Ländern sind Ivermectin-Tabletten in der Tat für die Behandlung von beispielsweise Skabies, Wurmerkrankungen und bestimmter tropischer Krankheiten zugelassen, in Namibia ist dies nicht der Fall. Bei Tieren wird das Medikament gegen Parasiten eingesetzt, Experten warnen jedoch vor einer menschlichen Einnahme dessen, da das Präparat aus dem veterinärmedizinischen Bereich speziell auf Tiere abgestimmt sei.
„NMRC warnt weiterhin vor der Anwendung der veterinärmedizinischen Formulierung bei Menschen sowie dem illegalen Import und der Zusammenstellung von Ivermectin und Ivermectin-haltigen Produkten für den menschlichen Gebrauch“, heißt es laut NAMPA von Gaeseb.
Zahlreiche Bürger missachten jedoch die Warnung der Regulierungsbehörde und nehmen das Mittel – durch illegale ärztliche Verabreichung – oder auf eigene Faust ein. So soll es laut der AZ-Schwesterzeitung Namibian Sun beispielsweise in Rehoboth viele Befürworter von Ivermectin geben, die das Medikament zur Vorsorge oder zur Behandlung von COVID-19 einnehmen. Eine Impfung gegen das Coronavirus lehnen sie stattdessen ab. Indessen gibt es Quellen zufolge zahlreiche Personen landesweit die wegen der unkontrollierten Einnahme von Ivermectin aufgrund von Organversagen in der Intensivstation behandelt werden müssen.
Kranken- und Lebensversicherungen betonen indessen, dass sie eine COVID-19-Impfung ihrer Kunden unterstützen, ob sich dies bei der Einnahme von Ivermectin ähnlich verhält, bleibt äußerst fragwürdig, da das Mittel für den menschlichen Gebrauch in Namibia in jedem Fall derzeit nicht zugelassen ist.
Windhoek
Dem NMRC-Mitglied Johannes Gaeseb zufolge wurde die Regierung aufgefordert, den Einsatz von Ivermectin zur Behandlung von COVID-19 in Betracht zu ziehen, da das Land weiterhin mit einem Anstieg von Corona-Neuinfektionen kämpfe. Das geht aus einer Mitteilung der Presseagentur NAMPA hervor. Die Regulierungsbehörde habe jedoch wissenschaftliche Daten bezüglich des Mittels überprüft und zudem lokale und internationale Experten konsultiert und komme zu dem Schluss, dass es keine eindeutigen Daten gebe, die für den Einsatz von Ivermectin bei Menschen sprechen würden.
„Die verfügbaren Studien weisen Einschränkungen auf, da unterschiedliche Dosierungen verwendet und der Gebrauch verschiedener Begleitmedikamente darin einschlossen wurden, was die Wirksamkeit von Ivermectin beeinträchtigen kann“, so Gaeseb. Aus diesem Grund könne keine eindeutige Schlussfolgerung über die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Ivermectin bei der Behandlung von COVID-19-Infektionen gezogen werden, hieß es ferner.
Während Ivermectin weitestgehend als sicher gelte, müsse miteinberechnet werden, unter welchen Bedingungen und in welchen Dosen das Mittel bei Menschen angewandt werde. Das aus Studien hervorgehende Sicherheitsprofil beziehe sich auf bestimmte Dosen, die bei der Behandlung von Läusebefall oder Krätze eingesetzt würden. In einigen Ländern sind Ivermectin-Tabletten in der Tat für die Behandlung von beispielsweise Skabies, Wurmerkrankungen und bestimmter tropischer Krankheiten zugelassen, in Namibia ist dies nicht der Fall. Bei Tieren wird das Medikament gegen Parasiten eingesetzt, Experten warnen jedoch vor einer menschlichen Einnahme dessen, da das Präparat aus dem veterinärmedizinischen Bereich speziell auf Tiere abgestimmt sei.
„NMRC warnt weiterhin vor der Anwendung der veterinärmedizinischen Formulierung bei Menschen sowie dem illegalen Import und der Zusammenstellung von Ivermectin und Ivermectin-haltigen Produkten für den menschlichen Gebrauch“, heißt es laut NAMPA von Gaeseb.
Zahlreiche Bürger missachten jedoch die Warnung der Regulierungsbehörde und nehmen das Mittel – durch illegale ärztliche Verabreichung – oder auf eigene Faust ein. So soll es laut der AZ-Schwesterzeitung Namibian Sun beispielsweise in Rehoboth viele Befürworter von Ivermectin geben, die das Medikament zur Vorsorge oder zur Behandlung von COVID-19 einnehmen. Eine Impfung gegen das Coronavirus lehnen sie stattdessen ab. Indessen gibt es Quellen zufolge zahlreiche Personen landesweit die wegen der unkontrollierten Einnahme von Ivermectin aufgrund von Organversagen in der Intensivstation behandelt werden müssen.
Kranken- und Lebensversicherungen betonen indessen, dass sie eine COVID-19-Impfung ihrer Kunden unterstützen, ob sich dies bei der Einnahme von Ivermectin ähnlich verhält, bleibt äußerst fragwürdig, da das Mittel für den menschlichen Gebrauch in Namibia in jedem Fall derzeit nicht zugelassen ist.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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