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Jagdstopp bedeutet mehr Wilderei

Von Dirk Heinrich, Katima Mulilo Wenn die Trophäenjagd verboten wird, haben wir kein Einkommen mehr und die Wilderei, die wir unter Kontrolle bekommen haben, wird wieder drastisch zunehmen“, sagten der Vorsitzende des kommunalen Hegegebiets Bamunu, Chunga Chunga und der technische Berater, John Musa Mwilima, am Donnerstag vergangener Woche. „Wir sind ein Hegegebiet, wir sind nicht hier um die wilden Tiere zu töten, wir schützen sie und wollen sie nachhaltig nutzen“, betonte Mwilima, der einer der Gründungsmitglieder des Hegegebietes im Nordosten Namibias in der Sambesi-Region ist. Im Jahr 2003 wurde das 556 Qua­dratkilometer große kommunale Hegegebiet Bamunu gegründet, konnte aber erst zehn Jahre später registriert werden. „Wir mussten die Menschen zuerst von der Hegegebiet-Idee überzeugen. Dies ist ein langsamer Prozess, da die Menschen einiges aufgeben müssen bevor sie die Vorteile sehen“, betonte Mwilima. Hilfe bekam das Hegegebiet-Komitee von IRDNC (Integrated Rural Development and Nature Conservation). In dem Hegegebiet leben etwa 3000 Menschen in fünf Siedlungen in denen jeweils ein Dorfoberhaupt das Sagen hat. „Im Jahr 2011 haben wir 50000 Namibia-Dollar durch die Jagd eingenommen, im Jahr darauf 694000 N$ und im vergangenen Jahr 853000 N$. Etwa 60 Prozent der Einnahmen gehen an die Mitglieder des Hegegebietes. Mit den restlichen 40 Prozent zahlen wir die Gehälter der sieben Wildwarte die wir angestellt haben, finanzieren die täglichen Bürokosten, zahlen jährlich an jede Siedlung 10000 N$ und an die traditionelle Behörde denselben Betrag“, erläuterte der technische Berater. Die Dorfoberhäupter wollten aus den Einnahmen etwas Sichtbares finanzieren, anstatt dass jedes Mitglied einen Betrag auf die Hand erhält und dieses Geld womöglich sinnlos ausgegeben wird. Es sei beschlossen worden die Einnahmen für drei Jahre zu sparen und danach kaufte das Hegegebiet vier Transformatoren. „Die Dorfgemeinschaften wollten Strom haben, wollten aber nicht warten bis die Regierung endlich eines Tages sie mit Strom versorgt. Jetzt haben vier der Dörfer Strom, dank der Trophäenjagd und des Hegegebietes“, freute sich Chunga. Im kommunalen Hegegebiet Salambala, welches östlich des Hegegebietes Bamunu beim Grenzübergang Ngoma liegt und ebenfalls an den Chobe/Linyanti-Fluss grenzt, ist die Trophäenjagd mit 61 Prozent ebenfalls die Haupteinnahmequelle für die etwa 6000 Mitglieder. Weitere 33 Prozent der Einnahmen generieren aus Partnerschaften mit Lodges und Campingplätzen und etwa 10 Prozent aus Produkten die aus Pflanzen der Umgebung hergestellt werden, wie Körbe und Schnitzereien. Die größten Pro­bleme haben die Menschen in Salambala und Bamunu mit Elefanten und Flusspferden, die ihre Ernten zerstören. „Wir zahlen etwas Wiedergutmachung, aber vor sehr langer Zeit waren wir in der Lage unsere Farmen vor wilden Tieren zu schützen. Wir müssen dies wieder tun“, sagte der Vorsitzende Botha Sibungo. Dank der Jagd und der Tourismusunternehmen erhalten die Mitglieder Bargeld und Fleisch, einige Mitglieder eine Arbeitsstelle, werden Schulkinder unterstützt, werden Transportmöglichkeiten gestellt, finden Anti-Wilderer Patrouillen statt und werden Säuberungsaktionen durchgeführt. „Diejenigen die gegen die Jagd, gegen Trophäenjagd sind, müssen für die Verluste zahlen, die entstehen wenn sie die Verbote durchsetzen. Es ist ungerecht uns die Jagd wegnehmen zu wollen, wenn wir die wilden Tiere schützen und mit ihnen leben müssen“, betonte Sibungo. Im Jahr 2014 hatte das Hegegebiet 1,8 Mio. N$ eingenommen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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