Jede Blutkonserve wird getestet
Von Dirk Heinrich, Windhoek
Es werden in Namibia etwa 2500 Einheiten Blut pro Monat benötigt, insgesamt etwa 30000 im Jahr. Der namibische Blutspendedienst NamBTS versucht täglich ausreichend Reserven für neun Tage zu haben. Ist dies nicht der Fall, wird dies als nicht erreichtes Ziel angesehen, auch wenn keine Gefahr oder Notstand besteht. „Wir haben jährlich etwa 78 Prozent der benötigten Reserven auf Lager“, so eine Sprecher von NamBTS (Namibia Blood Transfusion Service) gestern während eines Mediatages. Weltweit wird am 14. Juni dieses Jahres der Welt-Blutspendetag gefeiert und aus diesem Anlass hat der hiesige Blutspendedienst eine Aufklärungskampagne in dieser Woche gestartet, die am Samstag mit einer großen Blutspendeaktion enden soll. „Jeder der Blut spendet, rettet drei bis fünf Leben“, sagte Dr. Britta Lohrke vom Gesundheitsministerium. Laut dem Repräsentant der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO), Dr. Monir Islam, sind es in Namibia nur 0,6 Prozent der Bevölkerung die Blut spenden. „In Deutschland spenden 59 Personen von je 1000 der Bevölkerung regelmäßig Blut. Dies sind fast sechs Prozent der Bevölkerung“, sagte Dr. Islam.
Jede Einheit die in Namibia gespendet wird, wird in den Labors von NamBTS untersucht. „Es ist egal ob es das erste Mal ist, dass eine Person Blut spendet oder die 250. Einheit eines Spenders, das Blut wird untersucht und die Blutgruppe festgesteilt“, betonte Dr. Lohrke. Zu diesen Testen stehen dem Blutspendedienst die modernsten Geräte zur Verfügung. Sämtliche Daten werden elektronisch gespeichert sowie eine Probe des Blutes. Von dem Moment an wo eine Person ihr Blut spendet, bis zu dem Zeitpunkt an dem ein Patient das Blut erhält, wird dieses nach strengen internationalen Bestimmungen überwacht, so die Verantwortlichen von NamBTS.
Insgesamt sind beim hiesigen Blutspendedienst 96 Personen angestellt und davon arbeiten 36 in den Labors. Es gibt neben den Angestellten in Windhoek einige die in Swakopmund, Rundu und Oshakati stationiert sind. Einem Sprecher von NamBTS zufolge werden regelmäßig Aufklärungskampagnen in den verschiedenen Orten des Landes angeboten und können Personen bei den mobilen Stationen Blut spenden. Sollten genug Spender vorhanden sein, werden weitere Büros in den größeren Orten des Landes eingerichtet. „Wir benötigen dann aber täglich Spender, damit sich solche Büros bezahlbar machen. Eines der größten Probleme sind die Transportkosten von Bluteinheiten, die getestet und anschließend wieder an Krankenhäuser verteilt werden müssen“, sagte Dr. Lohrke.
Im Beisein der Medien sprachen die Verantwortlichen von NamBTS und der Vertreter des WHO ihren Dank gegenüber den Spendern aus, die freiwillig regelmäßig Blut spenden und somit unzählige Leben gerettet haben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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