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Jetzt wird's Zeit zum Malochen

Jong, unser Land hat mos noch genug Ovimariva, um über weitere zwölf Monate ins nächste Finanzjahr zu gehen, um Geld auszugeben, um Kohle zu sparen und Zaster zu morschen, wo Omupräsidente II die Vollmacht verleiht, lekker weiter zu morschen. So'n biekie kommt am Ende mos toch noch beim Mann auf der Straße raus, wenn die neuen Schlaglöcher der Regenzeit 2011/12 notdürftig geflickt werden, so dass er nich so oft da reintrappt.
Um unser internationales Selbstwertgefühl zu steigern - und das will mos jeder - sollten wir Meme Saara (Kuugongelwa-Amadhila) von der Finanzhoheit, samt ihrem Side-Kick, Tate Calle Schlettwein nach Athen schicken. Nich um auf den griechischen Inseln rumzulümmeln und zu vrotten, das können se muhts auf unseren namibischen Gästefarmen zur Genüge vor Ort tun, als zahlende Gäste, so hoffen wir. Sondern um unsere namibischen Finanzgurus als Trouble Shooter für die attischen Euro-Qualen anzubieten und zu entsenden, um das Land der olympischen Götter, die Wiege der Demokratie und den Erfindern des nackten olympischen Wettkampfs aus der Patsche zu helfen. Eins ha'm die Hellenen mos noch nich lekker kapiert, nämlich wie man ordentlich bettelt. Die haben ihre Wirschaft und das Staatssäckel angeblich so lekker gebeutelt, bis ihnen das Wasser am Hals stand und da hat die EU mit Teutonenkraft zum ersten Mal eingegriffen. Und als das Wasser noch nich gesackt is, hat die EU mit Teutonenkraft nochmal eingegriffen. Ach komm Oukie, nich so pessimistisch, die EU wird auch noch ein drittes und viertes Mal unter die Arme greifen, denn schließlich sind die Gebote der Nächstenliebe runde 2000 Jahre auch auf Griechisch geschrieben worden, und der ganze Westen hat dazu noch die bärtigen Philosophen kopiert, ohne Copyright. Allein dafür können die Griechen noch heute Reparationen an geistigem Urheberrecht verlangen. Und wenn das nich jobbt, dann können se noch den nächsten Triumpf ausspielen. Sie waren von uniformierten Deutschen besetzt, und dafür kannste stief Reparation einklagen. Wenn die lange genug quengeln, kommt da was. Das funktioniert eher als von den Türken Wiedergutmachung zu verlangen.
Wenn Meme Saara und Tate Calle also nach Athen fliegen - aber nur mit Air Namibia über Frankfurt und retour, denn dieser Flamingo-Vogel hat ihnen unendlich viel zu verdanken - also wenn die Beiden in die Stadt des Parthenon fliegen, müssen se den Leuten richtig beibringen, wie se mit Donors (nich Donders, bitte!), Gönnern und Gutmenschen umzugehen haben. Und se können sich nich allzu lange im Jungfrauengemach (so heißt der Parthenon mos übersetzt) rumtreiben, was für Saara sowieso nich schicklich wäre, sondern die müssen in der Finanzfrage hart zur Sache gehen. Die Griechen können von uns wrachtach stief lernen, wie man Ovimariva eintreibt, bewilligt, davon dann stief morscht und dennoch am Ende die Donors anbettelt, dass se hier und da Löcher wieder stopfen helfen, die so wundersam im Haushalt entstehen.
Die Athener müssen vor allem von braven Namibiern lernen, wie man Donors erst gewinnt und nachher beschimpft, ohne dass die de-muhr-in werden und sich weiter melken lassen. Und eins is wüst wichtig, nich dann erst betteln, wenn de nix mehr hast!
So wie wir aus den namibischen Heldensagen des Struggle (das kannste nich mit Mein Kampf übersetzen!) und Kolonialkriegs schöpfen, so könnten Saara und Calle auch die Griechen an ihre ruhmreiche Vergangenheit erinnern. Da drängt sich der Reeder Aristoteles Onassis samt Schiffsimperium und Frauen geradezu auf, so da waren Tina, Maria Callas und Jaqueline Kennedy, um nur die wichtigsten zu nennen. Aristoteles kann für Namibier und Griechen zugleich als Vorbild dienen, dassde aus dem Nichts zum Milliardär aufsteigen kannst.
Den Haushaltsvoranschlag ha'm wir unter Dach und Fach. Jetzt müssen wir die Milliarden ausgeben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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